herüber auf die letztere gekommen, habe, dort unter einem
steilen Felsenabhang sitzend, ihr Strumpfband an einen Berg
der gegenüberliegenden Insel Mo s tu r gebunden, ihren
Fufs gegen einen grofsen Stein gestemmt, und dann mit angestrengter
Kraft das Strumpfband angezogen, darauf sey
Mostur langsam ihr näher gerückt; aber als es nahe daran
gewesen, dafs die beiden Inseln aneinander stofsen sollten,
sey das Strumpfband gerissen, so dafs der Rücken, der
Kopf und der rechte Arm der Riesin mit grofser Gewalt gegen
den Felsenabhang hinter ihr anschlugen. Noch jetzt sieht
man den Eindruck, den dieses Zurückschlagen in dem Felsen
hinterlassen hat, auf welchem man eine einer riesenhaften
Frauengestalt mit ausgestrecktem Arme ähnliche Figur
zu sehen glaubt *).
Eine dieser sehr ähnliche Fabel besteht von dem sogenannten
Mar t i ns dr uck am Ei ge r in der Schweiz 1 2).
S. 371.
Nach neueren Nachrichten ist S a g h a l i en nicht mit
dem festen Lande zusammenhängend, sondern eine vollkommene
Insel, aber durch eine sehr schmale Meerenge vom festen
Lande getrennt 3).
S. 375.
Auf der Ostseite von Sumat r a soll das Anwachsen
des Landes durch Alluvion beträchtlich seyn. Nach den
Ueberlieferungen, die die Einwohner haben, war Pa lem-
bang in früheren Zeiten ein Seehaven. Diese Stadt liegt
jetzt wenigstens sechzig englische Meilen von der Mündung
des Flusses entfernt. Von dem bei der Stadt liegenden Hügel
Si gun tanggun t ong sagt die Ueberlieferung, dafs
1) Ha n s t e e n in Edinburgh philos. Journal. Vol. 10. p. 217.
2) Hugi Naturhistorische Alpenreise. S. 99.
3) Fé ru s sac Bullet, des Sciences géosr. T 8 d 148 ritirl
Sibirsky Ve^nik. 1824. J„l. p. 2<S.
er eine Insel gewesen sey 3). Auch Anderson 2) sagt: es sey
ausgemacht, dafs an gewifsen Stellen der Ostküste von S u matra
das Land in den letzten zweihundert Jahren fünfzehn
bis dreifsig engl. Meilen durch Alluvion vorgerückt
worden sey. Die Strafse von M a 1 a c c a kann daher in einer
im Voraus zu berechnenden Zeit unfahrbar werden. So
bei Delli, wo auf dem Grunde des Flusses ein dickes noch
wohlerhaltenes Tau gefunden wurde 3). In der Mündung
des Flusses Bulu China ist eine kleine Insel Pu Io Go-
rab genannt. Einer Tradition zufolge ist diese aus einem
dem Sultan von Ach een gehörig gewesenen, vor mehreren
hundert Jahren daselbst gescheiterten Grab (vermuthlieh
einer Art von Fahrzeug) entstanden. Der Sand häufte sich
um das Wrak und eine kleine grünende Insel entstand 4). In
dem As s ahan -Flusse stehen ein Paar Felsen, die zusammengehangen
zu haben, und durch Kunst getrennt worden
zu seyn scheinen. Dieses soll vor einigen Jahrhunderten
durch die Portugiesen bewirkt worden seyn. Damals soll
das Meer bis nach S e r a n t a u herauf gestanden haben5).
Das Zurückziehen des Meeres, oder vielmehr das Anwachsen
des Landes ist nachgewiesen bei Del l i zu dreifsig, bei
Se rant a u zu fimfzehen engl. Meilen seit ungefähr zweihundert
Jahren 6).
S. 379.
Ein merkwürdiges Beispiel von der Schnelligkeit, mit
1) Dr. Jack in Transact, of the Geolog. Soc. of London. Ser. 2.
V. I. p. 397.
2) J. Ande r son Mission to the East-Coast of Sumatra in 1823,
London & Edinburgh 1826. nach dem Auszuge in Quarterly
Review. Vol. 34. (Nr. 67) p. 101.
3) And e r son a. a. 0 . S. 37.
4) Ebendas. S. 46.
5) Ebendas. S. 141:
6) Ebendas. S. 197.