jenigen Erd - lind Steingebilde, in denen die Reste derun-
vollkommneren Geschöpfe begraben liegen, wirklich die ältesten
, und die mit den Ueberbleibseln der vollkommneren
angefüllten, die neuesten wären. Und, wollte man hiernach
z. B. annehmen, dafs die Katastrophe die die vorige organische
Schöpfung zerstört haben soll, eingetreten sey als die vollkommneren
Thiere lebten, von denen wir begrabene Gebeine
finden, die Elephanten u. s. w. so miifsten wir nun auch die
Ueberreste der unvollkommneren Wesen finden, mit denen
die zweite organische Schöpfung, welcher wir, die Höchstvollkommenen,
angehören, ihre Lehrjahre angefangen haben soll.
Von diesem Allen aber findet sich Nichts. An Wahrnehmungen
der letzteren Art ist fcchon gar nicht zu denken ;
aber eben so wenig bestätigt die Art, wie sich die Ueberreste
der vermeintlichen frühem Schöpfung in den Erd- und
Steinschichten finden, die Ansicht dafs die Natur gleichsam
Lehrjahre zu durchlaufen gehabt habe, um von der Fähigkeit
eine Auster hervorzubringen bis zu der Kunst Menschen
zu bilden zu gelangen. Man bemerkt in den Verhältnissen
der Versteinerungen Nichts von einer mit der Stufenfolge der
Zeit in Beziehung stehenden Stufenfolge der Vollkommenheit
im Organismus der Erzeugnisse; nur eine Stufenfolge
der Oertlichkeit nimmt man wahr. Allerdings zwar ist nicht
zu verkennen, dafs die organischen Bildungen der ältern
Welt auch in der Zeit allmählich immer fortgegangen sind,
dafs unter den Ueberresten derselben sich ältere und neuere
befinden, — wie wir denn selbst schon auf die Gröfse der
Zeiträume aufmerksam gemacht haben, die zu Bildung der
Niederlagen dieser zahlreichen Ueberreste erforderlich waren.
Aber die Stufenfolge der Oertlichkeit ist das erste
Kennzeichen das uns über die Erzeugung der begrabenen
Ueberreste der Vorwelt Belehrung giebt; die Stufenfolge
der Zeit ist nur das zweite, untergeordnete; und nur die
Lage und Oertlichkeit bestimmt die Art, und also auch die
mehre oder wenigere Vollkommenheit der organischen Erzeugnisse
, nicht die Zeit; die letztere ergiebt sich nur aus
der Menge derselben und aus ihrem Vorkommen in verschiedenen
Felslagern, die nicht anders als nach und nach entstanden
seyn können. So vermag man zu bestimmen, dafs
Meerproducte nur in Bodensätzen der Meere, Süfswasser-
geschöpfe nur in denen der Landgewässer, Sumpfpflanzen
nur in niedrigen Schluchten und Torflagern, fossile Wälder
nur auf dem Lande, Landthiere ebenfalls nicht anders, in
die Lage versetzt worden seyn können in der wir sie jetzt
finden. Das sind die Kennzeichen der Oertlichkeit. Da
man aber Ueberreste von Wirbelthieren in Felslagern findet,
denen man, allen vorliegenden Umständen nach, ein
höheres Alter zuschreiben darf als manchen Steinschichten
in denen nur die Reste von Mollusken begraben liegen, so
mag man an eine Stufenfolge der Erzeugnisse vom minder
Vollkommnen zum Vollkommneren nicht glauben.
Man hat ferner keinen auf Wahrnehmung beruhenden
Grund anzunehmen, dafs zwischen der sogenannten neuen
oder jetzigen organischen Schöpfung, und der von welcher
man die versteinerten und fossilen Ueberreste findet, ein
Stillstand, ein Zeitraum ohne organisches Leben auf der
Erde bestanden hätte. Vielmehr reihet sich die jetzt bestehende
organische Schöpfung sehr gut, und durch fast unmerkliche
Uebergänge der Bildungen an die begrabene an,
und scheint nur eine ununterbrochene Fortsetzung derselben
zu seyn. Die organischen Wesen und Formen der jetzigen
Zeit gehen durch fast unmerkliche Schattirungen in die der
Vorzeit über.
Allerdings wohl finden sich Abweichungen oder Abänderungen,
auch zum Theil grofse Abänderungen und Verschiedenheiten
mancher Körper der jetzigen Schöpfung-von
denen der Begrabenen, und einige — wenn wir uns so aus-
drücken dürfen — nach der letztem entstandene Lücken