Mündung der Gi ro n d e bis zu der des A d o u r fast ganz
aus reinem Quarz bestehend, und von anderen Stoffen fast
nichts darin als einige Körnchen Eisen und Glimmer. Blofs
in dem untern Theile des alten Bettes des Ädour (Vieux
ßonc a u d ) fanden sichKalktheile. Nach Bremontier s Berechnung
würden die Dünen in zweitausend Jahren Bor deaux
erreichen, und es mixfste etwas über viertausend
Jahre her seyn dafs ihre Bildung dort angefangen hat.
Die Priorei Mimi zan und das dabei liegende Dorf
sind durch das Vorrücken der Dünen gröfstentheils zerstört
worden. Das alte Dorf und die Pfarrkirche liegen im Sande
begraben; ein sonst dort fliefsender Bach ist von Sand zugefüllt
und hat sich ein neues Bett auf andern Wege gebahnt.
Das alte Kirchspiel St. Paul befindet sich jetzt
unter dem Wasser des Et a ng d ’Aureü ha n , der, nachdem
der Sand seine Abflüsse verstopft hat, weit über seine
alten Ufer getreten ist. — Der Flecken Bias mit seiner
Kirche und seinen Weingärten ist auf gleiche Weise ertrunken.
— An der Stelle von Al t - und Neu-Soul a c sieht
man jetzt Nichts als ein Sandmeer, j— Viele Dörfer die in
Urkunden des Mittelalters genannt werden, sind unter der
Sandbedeckung verschwunden. — Dasselbe Schicksal hat
eine von Bo rde aux nach Bayonne führende Römische
Landstrafse gehabt, die man noch vor sechszig bis siebenzig
Jahren bei niedrigem Wasser sehen konnte. — Seit dem
Jahre 1802 haben die Teiche (Ettings) fünf schöne Meiereien
des Dorfes St. J u l i e n ergriffen. — Der Adour ,
der in noch bekannter Zeit bei Vi eux Boucaud vorbei-
gieng und bei Cap B r e ton ins Meer fiel, ist jetzt mehr
als tausend Toisen von seinem alten Laufe abgelenkt.' —
Bei St. J e a n d eLu z sieht man viele Ueberbleibsel alter
Gebäude aus dem Sande hervorragen 1).
1) D e smar c s t , a. a. 0. — Cu vi e r Discours sur les rcvolu-
Ein Dorf bei St. Paul de Lion in Ni e d e r -Br e -
t agne (Dep. F i n i s t e r r e ) das vor dem J. 1666 noch bewohnt
war, wurde nach und nach so mit Sand bedeckt,
dafs man im J. 1122 nur noch Thürme und Schornsteine
davon sehen konnte, im J. 1160 aber Alles unter S<pid begraben
lag 1 * 1). Das Vorrücken des Sandes in dieser Gegend
betrug in sechsundfunfzig Jahren sechs Lieues.
Oestlich von Dünk i rchen erheben sich drei Reihen
von Dünen die vieles angebauete Land verschlungen haben.
Dort ist indessen Viel geschehen um sie durch Ansaat von
Holz zu festigen 2).
In Suf f olk wurde ein Theil von Downham im J.
1688 unter Sand begraben, der vielleicht schon hundert
Jahre vorher von einer Einfassung (Warren) losgebrochen
war, und in einem Jahrhundert fünf Englische Meilen durchlaufen
und mehr als tausend Morgen Landes bedeckt hatte 3).
— An den Küsten der Schottischen Grafschaften Ab e r deen
und Banf f hat der Flugsand grofse Veränderungen
hervorgebracht. Dort ist fast das ganze Kirchspiel Fu r -
vie davon bedeckt worden. Die grofse Anhäufung von
Sand an diesen Theilen der Küste schützt dieselbe sogar
gegen die Zerstörung durch das Meer, welche auf die benachbarten
anders beschaffenen Meeresufer sehr stark, und
auf biosliegende steile Felsenschichten, selbst auf die der
härtesten Art, stärker wirkt, als auf den beweglichen Sand,
der oft das durch die Fluth Weggewaschene ersetzt. — Auch
tions du globej 3. édit. 1825. p. 160. — * T a s s in Rapport
sur les dunes du golfe de Gascogne. Mont de Marsan, an 10.
— * Bremo n t i e r Mémoire sur la fixation des dunes. —
Verneur Journal des Voyages. T. 18. p. 16.
1) D e s l and e s in Hist, de VAcad. 1722. p. 19. — T oyage dans
le Finisterre en 1794. T. 1. p. 141. u. T. 2. p. 69.
2) D e smar e st a. a. O. S. 692.
3) L y e l l Principles. I. 2. S. 235. cit. Philos. Transact. Vol. 2.
p. 782.