„Buch vermuthlich am Schlüsse des eilften Jahrhunderts
„ geschrieben. Damals ist also schon die Polarität des
„Magneten in Norwegen bekannt gewesen. Es läfst sich
„inzwischen aus dem Ausdrucke abnehmen, als hätten sie
„noch nicht den Compafs gekannt, sondern blofs den natürlic
h e n Magnetstein an einem Faden aufgehängt.”
S. 202.
Um der Vollständigkeit willen dürfen wir eine neue
Vermuthung nicht unerwähnt lassen, welche aufgestellt
worden ist, um der Zenischen Erzählung einen' Grund der
Glaubwürdigkeit unterzulegen. Ein Italienischer Recensent
der oben angeführten Schrift des jetzigen Cartinal Zurla sagt
von Zichmni *) :
,, Questo re o principe, che accostumato vedesi a
„ regnare, che indole aveva bellicosa e disposizioni a ben
„governare, che probabilmente non discendeva da stirpe
„ oscura : non poteva egli essere forse un discendente di
,, quella stirpe_ reale di Thule, che gli JEruli andarono
„a cercare, secondo il raccondo di Pr ocopio (Goth.
„1. 2. c. 15.) tra i ghiacci del nord, perché spenta si er a
„ la razza dei loro re, identica con quella di quell’ isola
„ remota? H nome altronde di Z ichmni , nuovo e
„ strano nette lingue del nord, sente assai più dello slavo,
„ e forse slavi erano gli JEruli, ehe a Thule spedirono i
„ deputati loro delU Illirio. Per quanta nuova sembrare
„passa quest a congettura, non pub dirsi alfatto destituta
„ di fondamento, e forse potrebbe servir e a rendere
,,ragione delV accoglienza fatta da quel principe ai
„ Veneti, e délia facilità colla quale essi riuscirono a
„ comunicare con quegli ïsolani, facilità ehe tanta noja 1
1) Biblioieca Italiana. T. 15. p. 163— 166.
zum I. T heil. 295
„ ha data a Ti raboschi , elo a mosso a dubitare della
veritä della relazione Zeniana.”
Es gehört ein starker Glaube dazu, Procop s Erzählung
von den Her uler n mit Zeni’s Nachrichten von seinem
Frieslande in Verbindung zu denken. Die Heruler sendeten
nach ihrem vermuthlichen Stammlande, Th u le — allen
Schilderungen zufolge sicherlich Norwegen Abgesandte,
um sich einen Herrscher aus altköniglichem Stamme
zu suchen, gegen die Zeiten der Kaiser Anastasius oder Justi-
nian, also spätestens in der Mitte des sechsten Jahrhunderts.
Und um 1380 — also acht Jahrhunderte später — und nach
eben so langer Unterbrechung aller Verbindung zwischen
den Küsten des Adriatischen Meeres und jenen nordischen
Gegenden, soll ein Venetianer — waren denn die Heruler
Venetianer? — in einer westlich von Island gelegenen
Insel noch Anklänge aus jener Zeit gefunden haben, die
ihm 'freundliche Aufnahme des Inselfürsten, und leichten
Umgang mit demselben gestatteten!
S. 216 bis 220.
Wegen alles desjenigen was dort über die Bildung der
Flußbetten und der Thäler durch fliefsendes Wasser gesagt
ist, verweisen wir auf die ausführlichere Behandlung dieses
Gegenstandes in diesem dritten Theüe oben S. 88 96.
Hier erwähnen wir nur noch einiger Aeufserungen
anderer Schriftsteller über diesen Gegenstand. Gegen die
Bildung der Thäler durch die Flüsse erklären sieh:
P i c t e t und Deine d. jung, in Bibliotheque Britan-
nique, und in Gi lbert 's Annalen der Physik Bd. 52.
S. 151 und 159.
Br e isla c Institut. Ge'olog. T .2.L.5. Ch.65. p. 182.
in Strombeck's Uebers. Th. 2. S. 211 f.
dafür, wenigstens an manchen Orten,
Humbol d t Voyage. T. 1. p. 331.
H. C. JEscher in Gilbert’s Annalen. Bd. 53. S. 12 L.