U e b e r d i e B i l d u n g d e r S a n d e b e n e n u n d d e s w e i t v
e r b r e i t e t e n n i e d r i g e n L a n d e s a n d e n M e e r e s k ü s t e n , s e h e
m a n :
Ha y d en Geological Essays, or Inquiry into some
of the geological phenomena to befound in various
parts of America and elsewhere. B a l t im o r e 1820
a u s g e z o g e n i n Leonhard’s T a s c h e n b u c h J a h r g . 1 1 .
S. 864.
Der Verfasser scheint diese Bildungen gewissen_jetzt
n i c h t m e h r b e s t e h e n d e n — S t r ö m u n g e n z u z u s c h r e i b e n .
S. 228.
A u f d e r l e t z t e n Z e i l e i s t s t a t t : z u b e i d e n S e i t e n d e r s
e l b e n y z u l e s e n : z w i s c h e n d e n s e l b e n .
S. 231 folg.
Die seltsame Vorstellung, dafs die Unebenheiten der
Erdoberfläche durch Abschwemmen endlich ganz ausgeglichen
werden könnten, wird vollends zum leeren Hirngespinste,
seitdem man sieh überzeugt hat, dafs nicht blofs
das Auswerfen der Vulcane immer neue Erhöhungen des
Bodens an einzelnen Puncten hervorbringt, sondern dafs
auch Erheben und Einsinken gröfserer Strecken der Erdoberfläche
erfolgen.
S. 238.
Die dort angegebene, durch den Nilschlamm bewirkte
Erhöhung des Bodens von Aegypten mit 0,126 Meter in
Einem Jahrhunderte im Durchschnitte, fand Girard auf
folgende Weise. An dem Nilmesser zu El ephant ine
befindet sich ein Zeichen eines aufserordentlich hohen
Wasserstandes, mit dazu gehörender Inschrift aus der Zeit
des Kaisers Septimius Severus. Dieses Zeichen steht
gleich über der vierundzwanzigsten Elle des Nilmessers,
welche ohne Zweifel den höchsten bekannten oder als
möglich gedachten Stand angab. Zur Zeit der Beobachtung
aber, am Ende des achtzelienten Jahrhunderts, befand
sich dieser Endpunct des Messers 241 Centimeter unter
dem höchsten bekannten Wasserstande. Nun rechnet Girard,
dafs der Boden des Flufsbettes seit der Zeit der Errichtung
des Nilmessers ungefähr um eben soviel, oder seit
dem Datum der Inschrift ungefähr 211 Centimeter erhöhet
worden ist. Da nun Septimius Severus in den Jahren von
193 bis 211 regierte, so erhalten wir, die 211 Centimeter
in sechszehen Jahrhunderte vertheilt, eine Säcularerhöhung
von 0,132 Meter. Am Nilmesser von Cairo fand G. dieselbe
gleich 0,120 Meter. Das Mittel aus diesen beiden
Gröfsen giebt ihm die obenangeführte, die er durch noch
andere Beobachtungen annähernd bestätigt fand *).
Herr Eduard Rüppel fand in Fay o um an dem Rande
eines ausgetrockneten Canals horizontale Lagen von Nilschlamm
bis zu einer Höhe von sechzig Fufs 1 2).
S. 250.
Dafs in der grofsen S y r t e ein Vorrücken des Landes
erfolge, wird vom Capt. G. H. Smyth bezweifelt3).
Seine Beschreibung der äufsern Beschaffenheit der Küsten
dieses Busens stimmt zwar, für den westlichen Theil bei
Mesurata wenigstens, mit den älteren Schilderungen
überein. Er sagt dafs dort das niedrige Land vom Meere
kaum zu unterscheiden sey; aber er schildert diese Beschaffenheit
deutlich als das Ergebnifs vom Eingreifen des
Meeres, und vom Zerstören der Küste, und sagt: dafs die
Küste dort, ganz das Ansehen von ertrunkenem Lande habe.
1) Mém. sur le Nilomctre de Vile d’Elephantine, et les mesures
égyptiennes. — In déscr. de l’Egypte 2^e édit. Paris. 1822.
T. 6. Antiquités p. 16 — 23.
2) v. Z a ch Correspondance astron. V. 4. p. 243 f. u. 252.
3) Ebendas. V. 8, p. 53Î —539.