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Eine der Lyellschen Ansicht ähnliche hat Brocchi *),
Dieser glaubt vulcanische Producte nicht blofs mit Lagen
tertiärer sondern selbst secundärer Gebilde abwechselnd
wahrgenommen zu haben, was den ersten Erhebungen des
Aetna ein noch höheres Alter geben würde, als Lyell denselben
zugesteht. Brocchi schliefst aus seinen Wahrnehmungen,
auf submarine vulcanische Ausbrüche, und glaubt
den Unterschied zwischen diesen und den auf trocknem
Lande erfolgten Ergüssen von Lava auch darin zu finden,
dafs die unter Wasser ausgeströmten nicht die bei jenen
wahrzunehmende Schlackendecke haben. Er führt mehrere
merkwürdige Verhältnisse auf, als z. B. Lavagänge in Kalkstein,
und Kalksteingänge in Lava, Profile die eine grofse
Anzahl von abwechselnden vulcanischen und Flözschichten
zeigen, u. der gl.
S. 234.
Etwas später als das dort angeführte Werk von Vi~
venzio erschien über das Erdbeben von Calabrien im J. 1183
ein gleichsam officielles von der königlichen Akademie zu
Neapel herausgegebenes unter dem Titel:
Istoria de’ fenomeni del Tremoto avvenuto nelle Calabrie e nel
Valdemone, nelV anno 1783. posta in luce dalla reale Acca-
deniia delle scienze e delle belle lettere di'Napoli. In Napoli
1784. folio. XIV. u. 352 S. m. 68 Kupfcrtaf. in Querfolio.
Aus diesem Werke sind die Abbildungen genommen,
die Fleuriau de Bellevue in dem von uns ( Th. 2. S. 238 )
angeführten Aufsatze im Journal de Physique mitgetheilt
hat. . Auch Lyell hat in dem 1. Theile seiner Principles
mehrere Vorstellungen von Veränderungen, die dieses Erdbeben
auf der Oberfläche bewirkt hat, nach den Kupfern
der Neapolitanischen Äcademie in verkleinerten Holzschnitten
abbilden lassen.
1) Bibliot. italiana. T. 27. p. 53.
S. 240.
Von dem Ausbruche des Aet na am 1. Mai 1819 hat
Gemellaro eine ausführliche Beschreibung herausgegeben 1 1).
Seit diesem Ausbruche sind am Aetna nur noch zwei
erfolgt: 1831 vom 19. bis 25. Februar blofs aus dem obern
Krater, und 1832 vom 31. October an durch mehrere Tage
an der Seite, mit einem grofsen Ergüsse von Lava gegen
Bronte hin.
Ueber das Erdbeben in Sicilien am 5. März 1823 ist
Ferrara nachzusehen 2).
Zur Geschichte der Ausbrüche des Aetna ist ein neuer
Beitrag geliefert worden von Alessi, in welchem das Historische
mit geologischen Hypothesen vermischt ist 3).
S. 245.
Die Insel Pant e l la ri a , dem Berge von Sciacca
gegenüber, und 70 ital. Meilen davon entfernt, ist ganz
vulcanisch. Sie besteht aus Lava, aus deren Klüften Säulen
von heifsen Dämpfen aufsteigen, sowohl von Wasserais
von Schwefeldämpfen 4).
S. 248.
Ca l tani set te ist bisher immer von Erdbeben verschont
geblieben. Man schreibt diefs einer merkwürdigen
Erdspalte zu, die sich von dem Schlammvulean bei Te r r a -
pilata mehrere Meilen weit bis in die Gegend von
1) Don Mar. Gemellaro Memoria delV Eruzione delV Etna nell
1819. Messina 1819. Ausz. daraus s. m. in Edinburgh Journal
of Scienze 1825, Jul. S. 227. u. Ferussac Bullet, des sc. nat.
T. 9. p. 157.
2) Memoria sopra i tremuoti della Sicilia in Marzo 1823. Palermo
1823. Daraus in Bibliotcca italiana. V. 33. p. 343.
3) G. A l e s s i Storia critica delle cruziami dell' Etna, In Atti
delV Accademia Gioenia. T. 3. (1829.)
4) Ferrara am zuletzt angef. O.
Verander. d. Erdoberfl. Bd. III. B b