den Jahren 1580 und 1669 vielen Schaden anrichteten. Je
heftiger solche Finthen sind, um desto mehr werden sie im
Stande seyn die Oberflächen - Gestalt der Gegend die sie
treffen zu verändern.
In I r l an d bei Cl ogher erfolgte im März 1112 ein
eigentlicher Bergschlipf an einem, wie es scheint aus den
jüngsten thonigen Schichten bestehenden ungefähr ISOFufs
hohen Hügel, die ganze herabgeglittene Fläche umfafste
gegen 3 Acres *). — Ebenfalls in I r land, in Connaught
Grafsch. Joyce, erfolgte im Herbste 1821 ein grofser Bergschlipf.
Gegen 100 Acres Weide- und Bergland, auf welchem
mehrere Anbauer wohnten, fiengen an sich zu bewe-
gen; grofse Felsenstücke, ungeheuere Erdmassen, die ganze
Getraide- und Kartoffelärnte darauf u. s. w. stürzten zusammen
herab in das Meer und verschwanden darin. Der
Bewegung gieng ein grofses Getöse voraus und der Grund
bebte. Man glaubt dafs die der Begebenheit vorausgegangene
Dürre dieselbe bewirkt habe. Zwei Tage nachher traf
eine ähnliche, fast noch mehr zerstörende Erscheinung
einen grofsen dickbewohnten Landstrich in der Nachbarschaft
des erstem; die Bewohner desselben verloren all ihr
Hab und Gut 2). -
Aus Skandinavien hat man mehrere Beispiele von
grofsen Berg-und Erdfällen. Bei Kingerwings Gälde
in Norwegen soll ein Berg von 200 Faden Höhe sich
10 Ellen weit gespalten und der abgetrennte Theil desselben
sich 8 Ellen tief gesenkt haben 3). Bei U11 e r s h a u g
am Flusse Gl ommen glitt am 20. September 1725 eine
Erdfläche mit zwei Höfen in den Flufs hinab. — Bei der
Kirche von N a e s am Ufer desselben Flusses erfolgte eine
„ 1) Philos. Transact. V. 28. p. 267.
2) The Quarterly Journal of Science &c. V. 12. Nr. 24. p. 426.
cit. Gentleman's Magaz. Nov. 1821. und die Tuam Gazette. ’
• 3) Bergmann a. a. O. §. 148.
ähnliche Begebenheit im J. 1728; und im J. 1737.19. Aug.
glitt die ganze Umgebung dieser Kirche hinab in den Flufs.
Am 1. November desselben Jahres erfolgte daselbst ein
neues Abgleiten 1). — Am 5. Febr. 1702 sank der Edelhof
Bor r e g a r d (auch Borge genannt) bei F r i e d e r i c h s -
h a ll 100 Fufs tief, und es entstand an seiner Stelle ein
See oder Sumpf drei bis vierhundert Ellen lang und halb
so breit 2). — Bei dem Pachthofe Eyge n i nBynä s gleichfalls
in Norwegen hat sich am 27. Januar 1825 ein merkwürdiger
Bergfall ereignet, der am 14. und 18. desselben
Monats noch weiter fortschritt. Der Boden wurde auf 1000
Ellen Länge von seiner Unterlage abgelöfst und füllte ein
Thal mit einer 4 bis 500 Ellen langen und mehrere Ellen
hoch aufgehäuften Trümmermasse. Durch das ferner erfolgte
Abgleiten wurde diese Masse so sehr vermehrt, dafs
sie im Ganzen 6000 Ellen Länge ausmacht, und ihre Breite
zwischen 50 und 100 Ellen, ihre Tiefe aber zwischen 8 und 12
Ellen wechselt. Eine Brücke beiEngbron auf dem Wege
von Langloe nach Berg ist unter dem an dieser Stelle
100 Ellen breit liegenden Schutte begraben; die Wege von
nahe an 70 Bauernhöfen zu ihrer Kirche sind dadurch verschüttet
worden. Nachdem der Bergfall geschehen war,
hörte man zuweilen ein unterirdisches einem schwachen
Donner ähnliches Getöse, und man will auch nach dem
Falle ein dem Blitze ähnliches Leuchten aus der Erde kommend
gesehen haben 3). Das Leuchten könnte wohl durch
das plötzliche Zusammendrücken der Luft bewirkt worden
seyn.
In Schweden stürzten bei Konde l sme s se im J.
1697 einige von der Zeit zerstörte Felsen ein, deren Trüm-
1) Pontoppidan von der Neuigkeit der Welt, teutsclie Uebers.
S. 28. — v. Zach monatl. Corresp. B. 5. S. 444.
2) v. Zach Geograph. Ephemer. B. 1. S. 546.
3) Journal de Francfort. 1825. No. 118.
Verand. d. Erdoberfl. Bd. III. c