und Bagur zerstört oder verschüttet hat, ist nicht näher
bekannt. Sollte dieses nicht ein vulcanischer Ausbruch und
Aschenregen gewesen seyn, so miifste man eine allmählich
erfolgte beträchtliche Erhöhung des Bodens über den Trümmern
der alten Stadt (die von der jetzigen entfernt liegen)
und über den ganzen grofsen Bezirk den diese Begebenheit
getroffen hat, annehmen; denn man gräbt dort Ziegeln,
Holz von ungemeiner Härte, Münzen, Geräthe, u. s. w. aus
der Erde V)., : M
Aus Nordamerica sind mehrere Beispiele für allmähliche
Erhöhung der Oberfläche vorhanden. Zu B e th -
1 ehern in Pennsyl va n ien fand man beim Graben eines
Kellers, zehen Fufs unter der Oberfläche, einen eisernen
Nagel von der Dicke eines kleinen Fingers. — In Jersey,
in der Tiefe von 36 Fufs ein Bret. — Auf dem Neck, unweit
Ph i l a d e l p h i a 19 Fufs tief ein altes Schwerd.— In
Ma r y l a nd viele Fufs tief einen ungewöhnlich gestalteten
Hammer; —? inVi rginien zwanzig Fufs tief eine eiserne
Axt. Stoff und Form dieser Gegenstände liefsen sie
für Europäischer Abkunft halten 1 2). — In einem Hause zu
Ci n c i nna t i am Ohi o, auf der höchsten Anhöhe, liefs
der Besitzer einen Brunnen graben. In sechszig Fufs Tiefe
stiefs man auf ein Hindernifs, welches das Weitergraben
nicht gestattete. Dieses war ein Baumstamm von drei Fufs
Durchmesser, und ganz mit Axthieben bezeichnet, mittelst
deren Splitter abgehauen waren, die noch auf dem Erdlager
herum lagen in welchem der Stamm steckte, den man herausbrachte
3).
1) * H u n te r Narration of a journey front Agrato Oujeiin, inAsia-
tic Researches. V, 6. daraus in Allg. Geogr. Ephem. B. 18.
St. 2.
2) Schöpf Reise durch einige der mittleren und südl, Nordamericanischen
Staaten. Th. 1. S. 2l0.
3) * Thom. A sh e Reise nach America im J. 1806. Daraus in
Biblioth. Britann. T. 41. p. 98. <
Unter bis hieher angeführten Beispielen von Erhöhung
des Bodens befinden sich einige von Fällen da diese Erhöhung
nicht blofs durch losen Schutt, Pflanzenreste und Torfbildung,
sondern selbst durch Bildung fester Steinmassen
bewirkt worden ist. Dahin gehören z. B. der Raseneisenstein
über alten Gräbern, das Hufeisen im Gyps, die Gerätschaften
im Oeninger Mergelschiefer u. s. w. Von dieser
im Ganzen freilich viel seltenem neuen Steinbildung
hat man noch mehrere Beispiele aufgestellt; indessen sind
diese nur behutsam zu benutzen, und |—f wenn man das
ausnimmt, was von neuer Steinbildung durch mineralische
Quellen bekannt ist — wird man manche Wahrnehmungen
dieser Art in das Reich der Fabeln verweisen müssen.
Man hat behauptet, in Marmor und sogar in Granit Erzeugnisse
der Kunst gefunden zu haben. In Rom soll in
einem Stücke Granit eine Münze August’s gefunden worden
seyn 1). Gegen die Wahrheit dieser Erzählung hat Blumen-
bach Zweifel erregt 2), und es kann wohl die Quelle der- >
selben nichts anders seyn als Irrthum oder Betrug. Nicht
minder auf Betrug beruhete die Erzählung von einer Anzahl
alter Münzen, die man in der Höhlung eines Feuersteins
bei dem Dorfe Se pp en r o d e im Münsterschen gefunden
haben wollte 3).
In einem Steinbruche irt Wes t mo r e l an d hat man
ein Römisches Gefäfs gefunden das von Korinthischem Erze
seyn soll, und eine Inschrift führt. Jonas Hallenberg hat
eine Beschreibung davon geliefert 4), - Wie es aber in dem
1) (l 'iukelmann Anmerkungen über die Baukunst der Alten. Lpz.
1762. S. 3. -
2) Specirnen hist, natur. antiq. art. oper. ill. p. 8.
3) Journal des Minps. Nr, 23. — v. Trebra Beschreibung seines
Mineralien-Cabinets. S. 64, — Haberlc in L e u n h a r d ’s
Taschenbuch. Jahrg. 5. S. 380 f.
4) Leipziger allg. Rcpcrt. d. Literat. 1819. B. 4. St. 4. S. 327