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einem spitzigen Berge, der noch in der historischen Zeit
Feuer ausgeworfen hat. Der Berg heifst Aral -Toube *).
Südlich von diesem (ungefähr 4 Breitengrade) und etwas
östlich vom Meridian des Alak koul, zwischen K o r g o s
am Ili und Kout s ch e in der kleinen Buc h a r e i , enthält
dieThian Chan Kette selbst den Vulcan Pe - chan
(weifse Berg), auch Ho Chan und Aghie (Feuerberg)
genannt. Ob ihm der erste Nähme darum geworden ist,
weil er die Schneelinie erreicht, oder weil sein Gipfel von
Asche oder Bimstein weifs gefärbt erscheint, ist nicht bekannt.
Er soll immerfort Dampf und Feuer ausstofsen, und
erzeugt vieles Ammoniak. Den von ihm vorhandenen Nachrichten
zufolge scheint er auch Lava zu ergiefsen. Nach
Klaproth wird er jetzt Klialar genannt1 2). Cordier hält
ihn nur für eine Solfatare 3). Er ist 300 geographische
Lieues vom Caspischen, 275 vom Eismeer, 405 vom Oest-
lichen, und 330 vom Indischen Ocean entfernt.
Im Osten vom P e - chan bietet die ganze östliche
Fortsetzung des Thian Chan vulcanische Spuren dar;
man findet Laven, Bimstein, und selbst grofse Solfataren.
Die Solfatare von Ou ro umt s i hat fünf Lieues im Umfange.
Sie liegt ungefähr 10 Längengrade östlich vom Pe-
chan auf dem nördlichen Abhange der Gebirgskette 4).
Fünf und vierzig Milles westlich vom P e - c h a n liegt
ein grofser See, dessen verschiedene Chinesische, Kirgisische
und Kalmückische Nahmen warmes, salziges und eisenhaltiges
Wasser bedeuten 5).
Fünf und vierzig Milles nordwestlich von der Solfatara
Our o umts i , in einer Ebene nahe an den Ufern des Kho-
1) Humboldt a. a. 0 . S. 16 — 22 und S. 165 f;
2) Humboldt a. a. 0 . S. 100—A ll.'
3) Journal Asiatique. T. 5. 1824. p. 44.
4) Humboldt a. a. 0 . S. 114 —117.
5) Ebendaselbst.
bok, der in den kleinen See Dar iai fällt, erhebt sich ein
' Hügel voll von Spalten, die im Innern erhitzt sind, be-
i ständig sichtbare Dämpfe ausstofsen, und in denen sich
Ammoniak ansetzt 4).
Südlich von der Kette des Th i a n -Ch a n liegt der
Vulcan Tu r f au, den man auch den Vulcan von Ho-
1 tcheou (Feuerstadt) nennen könnte, da er nicht weit von
; der Stadt dieses Nahmens entfernt ist. Man sieht beständig
Rauch und bei Nacht Feuer aus demselben emporstei-
| gen. Von Laven desselben ist Nichts bekannt. Auch dieser
Bej-g liefert Ammoniak. Er ist 105 Milles östlich vom
Pe-Chan, und ungefähr 30 Milles in derselben Richtung
von der Solfatare von Ouroumtsi entfernt 2).
Nach der Lage dieser Vulcane dürfte man, sagt H.
von Humboldt, den Hauptsitz der vulcanischen Thätigkeit
dieses ausgedehnten Landstrichs längs oder in der Kette
des Thi a n Chan zu suchen haben. Die Gegenden zu beiden
Seiten derselben "sind auch sehr den Erdbeben unterworfen.
Die Stadt Ak sou wurde von einem solchen zu
Anfänge des aclitzehenten Jahrhunderts ganz zerstört 3).
S. 449 — 451.
In China, behauptet man, giebt es keine eigentlichen
Vulcane, doch eine Erscheinung, die man brennende Berge,
| Ho chan nennt, und die sehr merkwürdigen, sogenannten
; Feuerbrunnen: Ho tsing.
Was die Ho chan eigentlich sind, und ob sie sich
? mit wahren Vulcanen vergleichen lassen, ist schwer zu be-
I stimmen, da die Nachrichten, die über dieselben bis jetzt
i nach Europa gekommen sind, darüber durchaus nicht genügende
Auskunft geben.
1) Humboldt- a. a. O. S. 119.
2) Ebendas. S. 117—119.
3) Ebendas. S. 124.