gange des Hävens das Senkblei sechzig Fürs Wasser, jetzt
giebt es dort nur achtzehen Fufs *);
Die Mündungen der Flüsse welche Guyana bewässern
werden durch die Anschwemmungen so verstopft, dafs
grofse Schiffe nicht mehr in dieselben einlaufen können.
Die Mündung des Organabo kann man kaum noch erkennen.
Die Küsten selbst ändern sich oft in kurzer Zeit,
indem an einigen Stellen derselben das Meer eingreift, und
an anderen Land ansetzt. Der Haven von Cayenne hat
durch solche Anschwemmung viel von seiner vormaligen
Tiefe verloren 2).
S. 401 — 448.
Alles was in dem Fünften Hauptstücke zu Bestreitung
der von Celsius behaupteten Abnahme des Wassers im
Bal t ischen Meere gesagt worden ist, stellt sich als
unnütz und überflüssig dar, seitdem neuere und für sehr
zuverlässig anzunehmende Beobachtungen dargethan haben:
dafs allerdings eine fortschreitende Veränderung des Verhältnisses
der Landhöhe zur Höhe des Meeresspiegels dort
vorgeht. Diese Wahrnehmungen sind gerade Ein Jahr nach
dem Erscheinen unserer vergeblichen Bekämpfung der Cel-
siusischen Hypothese bekannt geworden, und wir haben
ihrer schon in unserm zweiten Theile S. 405 vorläufig
gedacht.
Es sind nähmlich von zwei Schwedischen Gelehrten,
N. Bruncrona und C. P. Hällström 3), mit Hülfe der
in 1) Lettres sur Ule de Cuba 1819. V er ne ur Journal des
Voyages. T. 3. p. 263.
2) J. A. A. No y e r Mém. sur la Guyane française. Cayenne 1824
ausgezogen in Fe rus sac Bullet, des sc. Géogr. 1824. Oct.
f 306 f- ~ Poggendorff Annal. B. 2. S. 433. - Guthsmuths
Mi Hertha B. 9. S. 381.
3) Abhandlungen der königl. Schwedischen Akad. zu Stockholm
vom J. 1823. — Daraus in P o g g e n d o r f f ’s Annalen d.
Phys. B. 2. (7 8 ) S. 308 f.
Beamten der Lootseinrichtung und anderer sachkundiger
Männer, nicht blofs die schon früher bekannten Wasserzeichen,
sondern auch mehrere bisher nicht bekannt gewesene,
aufgefimden und ihre Höhen über dem Spiegel
des Meeres aufs Neue festgesetzt worden. Man hat dabei
sorgfältig erörtert und ausgeschieden die Puncte, von denen
sich nachweisen liefs dafs nur Versandung und Anschwemmung
die Tiefe des Meeres vermindert und ein Vorrücken
der Küste verursacht hatte.
Aus der Untersuchung derjenigen Puncte aber, an
denen vor einer mehr oder weniger langen Reihe von Jahren
Merkzeichen der damaligen Höhe des Meeresspiegels
in Felsen von imveränderter Lage angebracht worden waren,
hat sich unwiderspreclilich ergeben, dafs eine allmähliche
Erhöhung dieser Zeichen über den Meeresspiegel erfolgt
ist. Diese allmähliche Erhöhung steigt von 1 Fufs und
weniger bis zu 5 Fufs und darüber in 100 Jahren, verschiedentlich
an verschiedenen Orten.
Die Strecke, auf welcher diese Erhebung wahrgenommen
wird, reicht auf der östlichen Seite der Schwedischen
Küste von Cal mar bis nach Tornea hinauf, zeigt sich
auch auf dem gegenüberliegenden Finnländischen Ufer des
Bothnischen Busens um Wasa; doch sind an dieser Seite
nur an wenigen Puncten Beobachtungen darüber angestellt
worden; ist aber nur kaum wahrzunehmen an der nördlichen
Hälfte der westlichen Gothländischen Küste, dagegen
dort mehrere dafür angeführte Beispiele nur Anschwemmung
und Versandung sind.
Es bleibt daher von unserer Darstellung Nichts haltbar,
als was gegen den Gedanken einer eigentlichen Abnahme
des Wassers im Baltischen Meere gesagt worden ist, und
die Erscheinung des Sinkens des Wasserspiegels im Verhältnisse
zu der Höhe des Landes auf jenem Küstenstriche
läfst sich in der That nicht auf andere Weise erklären: als