im J. 684 nach Chr. Geb. ein heftiges Erdbeben
fürchterliche Verwüstungen an.
Auf der Insel Kiousiou — der südlichsten von
den grofsen Japanischen Inseln, — Provinz Bungo,
sind an dem Berge Koken- san oder You-no-
dake heifse Quellen.
12. Der Vulcan Aso-no-Yama auf derselben Insel,
Provinz Figo. An seinem Fufse entspringen ebenfalls
heifse Quellen.
13. «Der Vulcan Oün -z en-ga- dake (von H. v, Buch
und von uns oben Unsen genannt) in der Provinz
Fi sen derselben Insel, mit heifsen Quellen, machte
im J. 1793 in den ersten Monaten einen heftigen
Ausbruch, in welchem der gröfste Theil seines
Gipfels einstürzte, und Wasserströme aus dem Berge
hervordrangen.
14. Der Vulcan Biwo - no - koubi in derselben Provinz
machte drei Wochen nach dem Ausbruche des Unsen
ebenfalls einen sehr heftigen mit einem grofsen Ergüsse
von Lava. Einen Monat später erschütterte
ein heftiges Erdbeben die ganze Insel Kiousiou.
15. Der Vulcan Miyi -Yama, in derselben Provinz,
nahe an der Provinz F i s en , brach unmittelbar nach
dem so eben erwähnten Erdbeben aus, und verursachte
eine grofse Verwüstung in beiden Provinzen
16. Die kleine Vulcaninsel neben der Insel Fi rando im
Westen von Kiousiou. Sie soll immerfort brennen
; ist vielleicht eine Art von S trombol i 1).
17. Die kleine ebenfalls fortwährend brennende Insel
Iwo-Sima ( Schwe f e l in s el , von Krusenstern
Volcano genannt, und nicht mit der Schwefelinsel
bei Loo Choo zu verwechseln), unter 30° 4 5 ' Br.
und 127° 56' 25" 0. L. von’Paris (147° 56' 25"),
liegt an der Südspitze der südlichsten Japanischen
Provinz Satsouma, Insel Kiousiou.
Die Provinz Satsouma ist ganz vulcanisch, enthält
vielen Schwefel und ist öfters der Schauplatz
von Ausbrüchen. Weder H. von Buch noch H. von
Humboldt aber nennen einzelne als Vulcane zu betrachtende
Berge in derselben.
Im J. 764 nach Chr. Geb. erhoben sich aus dem
Theile des Japanischen Meeres welcher den Bezirk
von Kaga-Sima bespült drei neue Inseln, die jetzt
bewohnt sind.
Die von uns oben unter dem Nahmen Ts i k u b a
Sima, von H. von BuchJ) Tanega- Sima genannte
Insel, die im J. 94 nach Chr. Geb. aus dem
Meere erhoben worden seyn soll (nach Kämpfer),
wird von H. von Humboldt nicht angeführt.
Die Art, wie die vulcanischen Erscheinungen sich auf
den Japanischen Inseln zeigen, giebt der natürlichen Beschaffenheit
dieser Inselgruppe eine grofse Aehnlichkeit mit
der von Island. In beiden Gegenden ist der Schauplatz
dieser Erscheinungen grofs, sowohl in der Länge als in
der Breite. In beiden findet ein Ueberflufs von heifsen
Quellen statt. Beide haben das Eigenthümliche, dafs die
vulcanischen Ausbrüche nicht blofs aus gewissen einzelnen
Kratern erfolgen, sondern überall selbst in Ebenen; dafs
sie sowohl in Island als in Japan nach einem Ungeheuern
Maasstabe erfolgen; dafs sie die gröfsten Veränderungen
in der Gestalt des Bodens bewirken; dafs um das vulca-
nische Land häufig Ausbrüche aus dem Meere erfolgen;
und endlich, dafs auch die Richtung des vulcanischen
Striches nach den Weltgcgenden ungefähr dieselbe in Japan
wie in Island ist.
1) Canar. Inseln. S. 379.