fiilirer Francesco Trefiletti gemacht, der emporsteigende
Wassermassen und Rauchwolken beobachtete, in denen es
blitzte und donnerte. Bald eilten Beobachter, und darunter
einige bewährte Naturforscher verschiedener Nationen,
nach dem merkwürdigen Puncte, und Einige derselben
haben als Augenzeugen ausführliche Beschreibungen der
dort beobachteten Erscheinungen geliefert1).
Der Ausbruch selbst, der von keinen feurigen Erscheinungen
aufser den Blitzen in den Dampfwolken begleitet
war, dauerte ungefähr bis in die erste Hälfte des August.
Am 12. August sah man von der Sicilischen Küste ans
keinen Rauch mehr, und am 25. August wurde die neue
Insel von mehreren Personen besucht, welche keine anderen
Bewegungen daselbst fanden, als Aufsteigen heifser
Dämpfe aus Spalten, und Aufwallung von Blasen in den
Wasserbehältern, die sich auf derselben gebildet hatten.
Die Insel selbst, die in der Zeit in welcher sie am
gröfsesten war einen Umfang von ungefähr 3000 Fufs und
an den höchsten Stellen eine Höhe von etwa 300 Fufs hatte,
bestand ganz aus lockeren Massen, Sand, sogenannter
vulcanischer Asche, Schlacken in kleinen Stücken, unter
denen nur wenige die Gröfse eines Menschenkopfes erreichten.
Von geflossener Lava oder gehobenen Steinlagern
war an derselben nichts wahrzunehmen.
Ihre Gestalt war die eines vulcanischen Ausbruchskegels
oder Kraters, von ungleich erhobenem Rande und
einer kesselförmigen Vertiefung im Innern, worin nach beendigtem
Ausbruche einige Wasserbehälter übrig blieben.
Die ausgeworfenen Massen hatten sich schichtenweise so
übereinander gelegt, dafs das Fallen dieser Schichten von * S.
1) Fr. Hoffmann in Poggendorff’s Annal, d. Physik. T. 24 (100).
S. 65. — Const . Pr é v ô t in Annales des sciences naturelles.
T. 24. p. 103. — * Senk ou sc in Edinburgh nev>\
Philos, Journal. Nr. 22. p. 365.
\ der Höhe des umgebenden Randes einerseits nach dem
Innern des Kraters und andererseits auswärts nach dem
i umgebenden Meere zu gerichtet war. Der äufsere Rand
1 wurde stets vom Meere angegriffen, so dafs der herabgerissene
Sand einen flachen Uferstreifen rings um denselben
| bildete.
Nachdem der Ausbruch geendigt war, fieng bald das
»Meer an, seine zerstörende Kraft an der Insel auszuüben,
Jund im December des Jahres 1831 soll schon Nichts mehr
von ihr zu sehen gewesen seyn. Am 28. December soll
man an der Stelle der Insel schon wieder 24 Klaftern Tiefe
gefunden haben.
Es wird behauptet, dafs am 16. Februar 1832, als
man in Sciacca eine leichte Erderschütterung fühlte, an
der Stelle des Ausbruchs im Meere wied.er Dampf aufgestiegen
sey. Vom 22. bis 25. Mai 1833 will man dieselbe
Erscheinung abermals wahrgenommen haben 1).
Alles was man bei diesem Ereignisse hat wahrnehmen
können sind nur Erscheinungen gewesen die sich über der
Meeresfläche gezeigt haben. Wie schon erwähnt worden
ist, bemerkte man daselbst nur aufgeworfene lockere Massen.
Indessen ist es nicht unwahrscheinlich, dafs auf dem
Boden des Meeres auch Lavaausströmungen erfolgt sind.
Dieser Ausbruch giebt ein neues Beispiel für die gegenseitigen
Verhältnisse der Aeufserung vulcanischer Thätig-
keit auf gewissen bestimmten Linien des Erdballs, — Verhältnisse
für welche sich so viele deutliche Beweise nah-
mentlich auf der vulcanischen Linie des Mittelländischen
Meeres darbieten. Wir haben in unserm 2. Theile S. 261
bis 266 darauf aufmerksam gemacht.
Nun ist es merkwürdig, dafs die grofsen Vulcane des
Mittelländischen Meeres nicht nur in dem Zeitpuncte selbst
1) Allgem. Zeitung. 1833. Nr. 200. Beil. S. 799.