les des trocknen Landes, so wie des Meeresbodens, von
innen heraus erhoben werden kann, und dafs solche Erhebungen
in allen Gegenden der Erde, zu verschiedenen
Zeiten erfolgt sind, mufs man erkennen, dafs neben dem
Sinken des Spiegels mancher Gewässer auch das Erheben
des Bodens, und zwar dieses im Allgemeinen noch mehr,
zu der Veränderung des Höhenverhältnisses zwischen der
trocknen und der nassen Oberfläche des Erdballs gewirkt
hat..
Aber auch um das Schwarze und Caspische Meer her
mögen unstreitig Erhebungen des Landes erfolgt seyn, sowohl
als Einsenkungen, und beider Wirkung vereint scheint
die grorse Veränderung hervorgebracht zu haben, welche
die Erdoberfläche in der Gegend erlitten hat, die diese Meere
und einen grofsen Theil Landes um sie her in sich begreift.
Es ist sogar wahrscheinlich, dafs gerade zu Trockenlegung
des erhöheten Landes zwischen dem Caspischen und
Schwarzen Meere, um die Quelle des Man y t s c h , nicht
blofs Einsinken des Bodens um das Caspische Meer und
Abflufs des Wassers, sondern Erhebung des Bodens selbst
mitgewirkt hat.
S. 115 folgende.
Das Zurücktreten des Aral-Sees scheint sich durch
neuere Beobachtungen auf alle Weise zu bestätigen; ja die
Anwohner desselben wollen dieses Zurücktreten als noch
jetzt fortschreitend wahrnehmen. Der Boden zwischen
diesem See und dem Caspischen Meere ist im Allgemeinen
sandig und mit Muschelschalen bedeckt, was auf den ehemaligen
Zusammenhang dieser beiden Wasserbehälter deutet.
Eine ehemalige Wasserverbindung zwischen beiden
wird allgemein angenommen 1).
1) M e y e n d o r f f Voyage d’Orenbourg u Bokhara. Paris 1825
im Auszuge in der Hertlia B. 4 S. 150, 158, 172 u. s. w.
Nach Muravieto (1819) und den Messungen der Russischen
Ingenieure, die das Land zwischen dem Aral und
dem Caspischen Meere abgewogen haben, zeigt sich,
dafs die Landenge, die beide Seen scheidet, nicht von
Gebirgen durchschnitten ist, sondern dafs sie aus einer
Ebene besteht, die in Norden nicht fern von den Mon-
godj ar-Gebirgen beginnt und mit einem sehr steilen Abhange
am Busen Saramasat nach dem Aral zu endigt,
mit dem Busen Tuk-Karas sou aber gegen das Caspische
Meer offen steht; dafs sie dann nach Süden, einen Winkel
bildend, vorrückt, aber sich nicht jenseit 40° 30' N. Br.
ausdehnt, und das alte Bett des Oxus, der sonst in das
Caspische Meer mündete, nicht überschreitet. Der südliche
Theil dieser Ebene, von ungefähr 20 Toisen Höhe,
gleicht einer schroffen Seeküste und enthält Buchten, so
wie Vorgebirge, die augenscheinlich ehemals vom Wasser
bespült wurden. Muraview sagt: dafs die Einwohner diesen
Strich der Ebene das al te Meer es uf er nennen, und dafs
man demselben gegenüber eine ähnliche Küste bemerkt, so
dafs beide das Bett und die Ränder eines Armes des Meeres
bilden. Er fügt hinzu: dafs er auf dem Wege nach Khiwa
einen Theil dieser Tiefe durchzogen, und dort nur bitteres
salziges Wasser gefunden habe; dafs er von Demourdj en
bis zu den Hügeln Nahmens Sa r ebebe durch alte ausgetrocknete
Seen gekommen sey, und dafs dieser ganze Landstrich
im Allgemeinen fast ohne Vegetation erscheine.
Mehrere Kaufleute, die oft über diese Landenge hinreisen,
haben dieselben Wahrnehmungen mitgetheilt.
Einige Personen behaupten: die zwischen den Wasserflächen
beider Seen befindlichen Erhöhungen sprächen
ganz besonders für die Vermuthung einer ehemaligen Verbindung
beider, und wären Nichts als Niederschläge von
der vulcanischen Umwälzung erzeugt, welche die Wasser,
die ehemals einen grofsen Theil der Steppen der Ki rgis