Ausführliche Auszüge daraus findet man ln v. Zach
Correspond, astron. Vol. 9 u. 10.
S. 265 bis 261.
Zu den Beispielen von Ansätzen neuen Landes an den
Küsten Gr i echen lands gehören noch folgende.
Die Küste Lokr iens nach den Thermopylen zu
soll Zuwachs erhalten haben, oder, wie man sich ausdrückt,
das Meer soll sich von derselben zurückgezogen
haben J).
Die verfallene Festung Navar ino Vecchio steht
auf einem nur durch zwei Dämme mit dem festen Lande
verbundenen Hügel. W. Gell glaubt dafs dieser Felsen
früher mit zu der jetzt zerrissenen Insel Sphakter ia
gehört habe, da der Hauptdamm, welcher den Ort mit
dem festen Lande verbindet, eine neue Anschwemmung ist 1 2).
Nach Männert 3) ist St. Maura jetzt zwar wirklich
Insel; aber der dieselbe vom festen Lande trennende Canal
ist so seicht, dafs nur Nachen die nicht tiefer als 1 Fufs
im Wasser gehen, durch denselben fahren können.
S. 268 folg. '
Von eigentlich historischen Nachrichten über das Vorrücken
des Landes im ehemaligen Venet ianischen Gebiete
müssen wir anführen, dafs zu Livius Zeit die Entfernung
der Küste von Padua vierzehen Millia betrug,
und dafs sie jetzt nur sechs italienische Meilen beträgt.
Mehrere Angaben und Beweise von Veränderungen die die
Küsten und der Boden der Lagunen erlitten haben, — wel-
1) Sim. P om a r d i Viaggio nella Grecia fatto negli anni
1804 — 6. Roma 1820. 2 Voll, in 8. V. 2. p. 18. — Daraus
in Gotting. Anz. 1823. Nr. 132. p. 1318.
2) Gotting. Anz. 1825. Nr. 92. p. 917.
S) Geographie der Griechen und Römer. Th. 8. S. 72.
che hier einzeln aufzuführen zu weitläuftig seyn würde —
liefert ein Aufsatz des französischen Ingenieurs Forfait,
der sehr lehrreich ist, und auf welchen wir verweisen1).
In den Jahren 1713 und 1714 sollen bei Venedig zwei
neue Inseln entstanden, oder durch Anschwemmung über
die Meeresfläche erhoben worden seyn, die jetzt zu den
bewohnten gehören z).
S. 277.
Ueber die durch den Po, die Etsch u. s. w. erfolgten
Anschwemmungen hat Cuvier Wahrnehmungen Prony’s
mitgetheilt3) , die indessen nicht so viel Ausführliches
enthalten als darüber in unserm ersten Theile gegeben
worden ist.
S. 280.
Brocchi 4) glaubt nicht, dafs Ci rcel lo aus einer Insel
zur Halbinsel erst in der historischen oder mythischen Zeit
umgebildet worden sey, weil der den Berg mit dem festen
Lande verbindende niedrige Damm nicht aus Flufsgeschie-
ben, sondern aus Meersand besteht. Dieser müsse daher,
meint Brocchi, unter dem einst höher gestandenen Meere
gebildet worden seyn, da er über die Fläche des jetzigen
bedeutend hervorragt, und da in schmalen Meerengen die
Bewegung des Meeres gewöhnlich so heftig ist, dafs sie
eher Land wegreifst, als das Anhäufen von Sand und Gerolle
gestattet.
1) Memm. de VInstitut............daraus deutsch in v. Zach monatl.
Correspondenz. Bd. 1. S. 1 u. 91.
2) K. Schmieder Geognosie. S. 92.
3) Discours sur les revolutions des Globe. edit. de 1825. p. 147. —
in ISöggerath’s Uebersetzung. Th. 1. S. 134.
4) Viaggio al Cape Circeo, in Biblioteca itäliana. T. 1. (1817)
p. 271.