Folglich kann von Ansetzen neuen Landes dort nicht die
Rede seyn. Von den übrigen — den Süd- und Ostküsten
des Busens aber — läfst er auch das Eingreifen des Meeres
nicht gelten, da diese höher und scharf abgeschnitten sind.
Indessen scheint doch—nach anderen Wahrnehmungen1)'—•
das Moor welches sich jetzt bei Mesurata findet, noch zu
Strabo's Zeit ganz vom Meere bedeckt gewesen zu seyn;
jetzt steht es nur an einigen Stellen unter Wasser. Dieses
könnte wohl durch die den Mooren eigenthümliche allmähliche
Erhöhung bewirkt worden seyn, ohne dafs das Meer
ganz neues Land angesetzt hätte.
S. 251.
Nach Beobachtungen des Capit. G. H. Smyth 1 2) ist in
der kleinen Syr te die Küste bei Cab es und nördlich
davon hoch und gebirgig. Erst südlich von diesem Orte
fängt sie an niedriger zu werden, und sie wird flach, nach
Za rr a und Ka taunah zu, und der Insel J er ba gegenüber.
S. 253 und 254.
Ueber die Veränderungen an den Küsten und Häven
Syr i e n ’s sind besonders Olivier’s 3) Wahrnehmungen be-
merkenswerth. Er sagt: Syrien mangelt es heutzutage
an Häven, weil die Küste zu wenige Einbiegungen hat, ujid
weil die der Küste fast parallel laufenden Bergketten sehr
steil ansteigen. In der Tliat sieht man von der Mündung
1) * F. JV. B ee ehe y u. H. W. Be e che y Proceedings of the
Exped. to exptore the northern Coast of Africa etc. in 1821
and 22. London. 1828. 4. — J. R. Pacho Relation d’un
Voyage dans la Marmarique, la Cyrénaïque, les Oases etc.
Paris 1827. 4. — Daraus in Gotting. Anzeigen 1828. Nr. 140.
S. 1388.
2) v. Zach Correspondance astron. V. 9. p. 72.
3) Voyage T. 4. p. 23, 39, 43, 46, 53, 83, 84, 125.
des O r ó n t e s an bis nach Ga za , nur einige wenig tiefe
Rheden, die geringe Sicherheit bieten, und einige kleine
Becken durch Kunst hervorgebracht oder eingerichtet,
aber im Laufe der Zeit versandet. Der Haven von La-
taki e , der gröfste von Allen, kann jetzt nur eine kleine
Zahl von Schiffen mittler Gröfse aufnehmen. Der Haven
von Ar a du s , an der Mündung des El e u th e ru s angelegt,
ist längst verschwunden. Man findet keine Spuren
mehr von dem Haven von Or thosia; Tr ipol is, Bey-
r u t h und Accon haben nur Rheden wo das Anlegen
gefährlich ist, weil sie den Winden ausgesetzt sind. Den
Haven von Sidon liefs zu Anfänge des siebenzehenten
Jahrhunderts der Emir Fahr el Din verschütten um die
Türkischen Schiffe am Einlaufen zu hindern; dadurch ist
er so seicht geworden, dafs man ihn durchwaten kann,
ohne tiefer als bis an die Kniee im Wasser zu gehen, nur
am Eingänge können die Schiffe dés Landes noch anlegen.
Uebrigens bemerkt Olivier, dafs man bei Beurtheilung
der mit den Syrischen Häven vorgegangenen Veränderungen
nicht unterlassen dürfe den Unterschied der heutigen
Schiffe von denen der Alten zu erwägen. Die Schiffe der
Alten hatten an einer Wassertiefe von acht bis zehen Fufs
genug, dagegen unsere heutigen Kauffahrer zwanzig und
unsere gröfsten Kriegsschiffe dreifsig Fufs Wasser bedürfen.
S. 255.
Später als das dort angeführte Werk ist von Beaufort
ein ausführlicheres über Karamanien erschienen, unter
dem Titel:
Survey of the Coast of Karamania; made in a pur-
suance of the orders of the Lords Commissioners
of the Admiralty by Franc. Be auf o r t etc. in
1811 and 1812. London, engraved and publ. in
the hydrographical office, by Capt. Hu rd 1820.