Stadt in einem so reichen Lande binnen sechszehen Jahren
von der durch Erdbeben erlittenen Verwüstung wieder
schöner hergestellt wurde als sie vorher gewesen war;
besonders wenn man erwägt was überhaupt von dem ihre
Gegend bewohnenden Volke besonders in Bauwerken geleistet
worden ist. Ueberdieses hat ihan bei den Aufgrabungen
neuerer Zeit dort allerdings. Spureh früherer
Zerstörung von Gebäuden gefunden; insbesondere aber
schon im J. 1769 an einem aufgegrabenen Isistempel eine
Inschrift welche sagt: dafs derselbe nach der Zerstörung
durch Erdbeben von Einem Nahmens Numerius Popidius
wieder aufgebaut worden sey 1).
S. 198.
Zu den Vertheidigern der Ansicht, dafs Pompeja
ganz durch den Ausbruch vom J. 79 und nicht durch einen
spätem verschüttet worden ist gehört auch
L u d w ig G oto von A g y a g s a lv a in Wanderungen durch Poin-
peja. Wien. 1825. fol. — Jen. Allg. Litt. Zeitung. 1825.
Nr. 98.
Ebendaselbst.
Die dort von uns angeführte Schrift von Lippi heifst:
Q u al che cose in to rn o a i V o lc a n i, in se g u ito d i alcune id ee
g e o lo g ich e . Napoli 1813. —
Darüber sehe man auch
K . A . B lö d e Beleuchtung der Hypothese des H. L ip p i in :
Auswahl aus den Schriften der unter IV zrner's Mitwirkung
gestift. Gesellsch. für Mineralogie zu Dresden. B. 1. S. 67.
Ebendaselbst!
Neuerlich glaubte man in den Ausgrabungen von Pompe
j a Schilfsmasten gefunden und also entdeckt zu haben,
dafs daselbst ehemals ein Haven gewesen sey. Es hat sich 1
1) Martini’s Auflebendes Pompeji. S. 325.
aber ergeben, dafs die angeblichen Masten die übriggebliebenen
Stämme eines Cypressenwaldes sind, der bei
einem frühem Ausbruche des Vesuv verschüttet worden
ist *).
S. 219.
Der Ausbruch des Vesuv vom 22. und 23. October 1822
hat eine grofse Veränderung in der Gestalt seines Gipfels
hervorgebracht, und wird dadurch, so wie durch den dabei
erfolgten Auswurf einer Ungeheuern Menge sogenannter
Asche, dem vom J. 79 ähnlich. Vor dem Ausbruche von
1822 betrug die Höhe des Vesuv über der Meeresfläche
4250 Fufs. Dieser Ausbruch aber sprengte die ganze Kuppe
weg, und der Berg verlor achthundert Fufs von seiner
Höhe. Dip Bestandtheile der Kuppe wurden als Asche
umher und bis in das Meer gestreut. Dadurch wurde zugleich
der Umfang des Kraters auf eine aufserordentliche
Weise vergröfsert. Vor dem Ausbruche betrug derselbe
5600 Fufs, oder etwas mehr als 1 englische Meile, und
die Tiefe war unbeträchtlich. Nach dem Ausbruche zeigte
der Krater einen Umfang von 3§> solcher Meilen und eine
Tiefe von 2000 Fufs vom höchsten, und 1500 Fufs vom
niedrigsten Puncte des ausgezackten Randes an gerechneta).
Von den folgenden Ausbrüchen dieses Berges war
keiner von grofser Bedeutung; Sie erfolgten im März und
December 1828. Vom December 1829 bis in den Januar
1830, im April und December 1830, im September und
December 1831. Vom Februar bis in den August 1832 war
der Berg fast unaufhörlich in Bewegung, eben so vom December
1832 an einige Monate lang, und im Junius und
August 1833 erfolgten ebenfalls noch kleine Ausbrüche. 1 2
1) Berlin. Spen. Zeitung. 1823. Nr. 190.
2) Edinburgh Journal of science. Vol. 7. (1827.) S. 14 u. 68.