Sta. Pe t roni l l a erstreckt, und die während der Erschütterungen
in anderen Theilen der Insel sich ein Paar Ful’a
weit öffnen soll, wodurch die elastischen Stoffe einen unschädlichen
Ausgang finden können. Bei dem heftigen
Schlammausbruche vom März 1823 soll die Spalte sich
wie gewöhnlich geöffnet haben, und kein Schade geschehen
seyn J).
*Ueber den Lago di Naf t ia hat Ferrara eine
eigene Abhandlung geliefert 1 2).
S. 251.
Da der Schwefel, der in so grofser Menge das mächtige
Lager von blauem Thone durchsetzt, welches über den
ganzen nördlichen Theil von Sicilien verbreitet ist, immer,
er mag derb oder krystallisirt Vorkommen, von glänzender
gelber Farbe, und nie mit der leberbraunen Farbe erscheint,
mit der man ihn anderwärts eingelagert findet;
so glaubt Brocchi darin einen sichern Beweis dafür zu finden,
dafs der Schwefel Siciliens ein Product der Sublimation
ist 3).
S. 252.
Eine der merkwürdigsten vulcanischen Erscheinungen
neuerer Zeit ist der Ausbruch im Meere zwischen den
Küsten von Sicilien und Africa im Jahre 1831, der eine
kleine Insel bildete, die aber nach wenigen Monaten vom
Meere zerstört wurde.
1) Monthly Magazine. V. 58. Jan. 1825. p. 530. — * S a l v a t
o r e l i Vol s i in Giornale di scienze, lettere ed arti per la
Sicilia. 1826. Febr. Nr. 30. auch in Antologia Vol. 24. Nr. 10.
(Oct. 1826.) p. 179. Ausz. in Fe rus s a c Bullet, des Sc. nat.
T. 14. p. 195. — Greg. Barn, la Via in Giornale Area-
dico. Vol. 80. (1825. Aug.) p. 174. — Ausz. in Ferussac
a. a. O. T. 13. p. 33.
2) Memoria sul Lago di Naftia etc. Palermo 1805.
3) Daub eny in Edinburgh Journal.
Die Stelle wo dieser Ausbruch erfolgte befindet sicli
auf einer von Sciacca nach der kleinen vxdcanischen Insel
Pantel lar ia gezogenen Linie, und ungefähr in der Mitte
derselben. Man giebt nach Beobachtungen die wahre Lage
dieser Stelle an: 37° lO'.NBr. und 12° 44' OL. von Greenwich
nach Swinburne, andere Bestimmungen weichen in
der Breite um mehrere Minuten von dieser ab; in der Längen
bestimmung aber sind sie nur um einige Secunden verschieden.
Das Meer an dieser Stelle hatte vor dem Ereignisse
eine Tiefe von 100 und mehreren Faden. Etwas in Südwest
davon aber befand sich eine Stelle von geringerer
Tiefe, bekannt unter dem Nahmen Banco Nerita.
Die frühesten Wahrnehmungen von Bewegungen im
Meere sind von den letzten Tagen des Junius 1831. Nach
einer Nachricht, die indessen nicht bestätigt worden zu
seyn scheint, hätte ein Italienischer Schiffsführer der von
Girgenti nach Marseille segelte schon am 26. Junius Aufsteigen
einer Wassersäule daselbst, ja sogar Etwas von der
neuen Insel gesehen 1).
Zuverlässiger ist, dafs der englische Schiffscapitain
Stvinburne, der am 28. Junius über die Stelle fuhr,
9 Uhr 30' Abends in seinem Schiffe mehrere Erdstöfse
fühlte, die auch von dem neben ihm segelnden Schiffe
Britannia empfunden wurden.
An demselben Tage und den vier folgenden empfand
man auch zu Sciacca Erdstöfse, und zwar die heftigsten
am 30. Junius und 2. Julius; an den beiden letztgenannten
Tagen wurden sie auch in Palermo schwach gefühlt, und
zwar in der Richtung von der Stelle des Ausbruchs her.
Die erste zuverlässige Wahrnehmung des Ausbruchs
selbst wurde am 8. Julius von dem Sicilianischen Schiffs -
1) Preuls, Staatszcitung. 1831. Nr, 230. S. 1332. ti. Nr. 243.
S. 1382.