sehen. Wir müssen gestehen, dafs, theils aus diesem Grunde»
theils wegen des Zustandes vollkommener Erhaltung des zu
dem Strafsendamme verwendeten Holzes, theils wegen der
Flüchtigkeit der Arbeit die man an ihm wahrnimmt, die
Vermuthung, dafs derselbe erst im Jahre 1665 von dem
eilig rückziehenden Münsterschen Heere angelegt worden
sey, für uns mehr Wahrscheinlichkeit hat als die dafs er
zu Herbeischaffung schwerer Baumaterialien errichtet worden,
oder dafs er ein fast achtzehenhundert Jahre altes
Römerwerk sey.
In Engl a nd und Sc h o t t l an d hat die solchen Gegenständen
seit langer Zeit gewidmete Aufmerksamkeit
mehrere Beispiele von Veränderungen dieser Art wahrnehmen
lassen. Zu Bath, wo schon, die Römer die Heilquellen
benutzten, findet man 20 Fufs tief in der Erde wohlerhaltene
Ueberbleibsel ihrer Bäder. Sie wurden im J. 1755
entdeckt *). — An anderen Puncten Englands hat man in
Morästen 19 Fufs tief Münzen vom König Eduard IV. gefunden
1 2). — Die Ueberbleibsel der berühmten Mauer, welche
die Römer im zweiten Jahrhunderte durch S c h o t t l
and von einem Meere zum Andern gezogen hatten, sind
jetzt hoch mit Erde bedeckt, so dafs man graben mufs um
sie zu finden. — Eben so verhält es sich mit der andern
Mauer, die Hadrian gegen das Jahr 123 von Newcas t le
bis nach Car l i s l e ziehen, und Aetius im Jahr 430 mit
Backsteinen zwölf Fufs erhöhen liefs 3). — In der Grafschaft
F i f e (Süd7Sch o tt land ) Im Kirchspiel S t r a t h -
miglo, wurden sechs eherne Römische Gefäfse ausgegraben,
und bald darauf fand man nahe bei demselben Orte die
Grundmauern von dreifsig Häusern in drei Reihen, die der
1) O r d in a i r e Hist. nat. des Volcans. S. 4.
2) B u ffo n Hist, nat.univ. T. 1. p. 571.
3) F e rn e r in Observations de Physique. T. 1. p. 23.
Römischen Stadt Urb s Or ea des Titus und Ptolemaeus
angehört hatten 1). — In einem Sandlagef vierzig Fufs über
dem Cly d e , vier Meilen von Gl as gow, hat man beim
Graben des Canals von Ard ro s s a n eine Menge von Seemuscheln,
wie sie noch an tieferen Puncten des Clyde,
wo Salzwasser ist, leben, und zugleich 12 Fufs tief ein
Boot gefunden 2). — Beim Graben des Unions - C a n a l s
in der Grafschaft Mi d-Lot h i a n in S c h o t t l an d wurde
in dem Hügel Wi lki e bei dem Sumpfe Ra th o , in einem
von neun Fufs dickem Rasenboden und darunter von sieben
Fufs mächtigem Sande bedeckten Lager bläulich schwarzen
Thons, vier Fufs unter der Sanddecke eine Streitaxt vom
feinsten Kupfer, drei Zoll breit und fünf lang gefunden 3).
In Sch l eswi g findet man zwei bis drei Strassenpfla-
ster untereinander, und in Kope nhagen ist das alte Norderthor
ganz in den dasselbe umgebenden Boden begraben
4). — Zu Aarh uus hat sich der Boden um die Hauptkirche
so sehr erhöht, dafs man sechs Fufs tief von der
Strafse in dieselbe hinabsteigen mufs 5). —- Zu Wars chau
wurden im J. 1821 beim Graben des Grundes zu einem Gebäude;
in der Tiefe von mehr als sechs Fufs, ein Pflaster
von Backsteinen und viele Büsten und Statuen gefunden 6).
Von dem Untergange der Stadt Oojain im Mahrat-
tenstaate haben wir schon im 1. Theile S. 453 etwas erwähnt.
Die Art von Naturbegebenheit, welche diese Stadt
und zugleich achtzig andere Städte in den Provinzen Mal wa
1) Neue allg. geogr. Ephem. B. 13. S. 108.
2) F é ru s sa c Bullet, des scienc. nat. T. 1. (1824) S. 216. ci t.
L a s k e y in Memm. of the JVernerian. Soc. of Edinb. V. 1.
P. 2. S. 568.
3) Morgenblatt. 1822. Nr. 179. S. 715.
4) Pontoppidan von der Neuigk. der Welt. S. 43. cit. .Casp.
D a n k w a r t. *
5) Ebend.
6) Journal de Francfort. 1821. Nr. 329.
D 2
/