lieh vom Ru n g a p a n n e e , dem höchsten von allen dort
sichtbaren Pies, aufzusteigen 4).
S. 453.
Die Wirkungen des Erdbebens in Kut sch, im J. 1819
auf die Gestalt des dortigen Bodens gehören zu den gröfs-
ten, die von solchen Erscheinungen hervorgebracht worden
sind. Es wurde bei demselben in der sonst wasserarmen
Gegend eine ungeheuere Masse Wassers auf die Oberfläche
getrieben. Die Flufsbetten konnten die Menge des
rothgefärbten Wassers kaum fassen. An vielen Orten stieben
beträchtlich hohe Wassersäulen von 12 bis 20 Fufs
Durchmesser aus dem Boden empor. Die östliche Mündung
des Indus, die schon seit Menschengedenken sehr kärglich
von dem Hauptstrome versorgt wurde, mehr als eine Bucht
des Meeres anzusehen war, und bei Lukput durchwatet
werden konnte, hat jetzt zur Zeit der Ebbe bei der ehemaligen
Fuhrt mehr als 18 Fufs Tiefe, und ihre Breite ist von O ' i
einigen hundert Schritten bis zu 3 bis 4 engl. Meilen gewachsen.
In dem Al l ibund hat das Wasser so sehr gerissen,
dafs dasselbe seit Jahrhunderten zum ersten Male
wieder zur Schifffahrt taugt. Die Steppe ß u n n und der
Morast Bhunnee, welche die nördliche Gränze der Provinz
bilden, sind so hoch überschwemmt, dafs, wenn dieser
Stand der Dinge von Dauer seyn sollte, wahrscheinlich
eine Binnenschifffahrt bis an die östliche Gränze von
Kut sch bewerkstelligt werden kann; indem der Runn
sich an den östlichen Arm des Indus anschliefst. ■— Aufgefundene
steinerne Anker, und Volks-Sagen deuten darauf,
dafs in einer frühem Zeit jene Schifffahrt schon im
1} Edinburgh Journ. of Sc. V. 4. p. 209. — Fe ru s s a c Bullet,
des Sc. nat. 1826. Jan. u. T. 8. p. 15. — Froriep's Notizen
B. 14. Nr. 6. S. 86. u. dieselben Nachrichten wörtlich noch
einmal B. 18. Nr. 17. S. 262.
Gange war. —■ Das Land dort soll viele Spuren von ehemaligem
Vulcanismus zeigen, aber von Erdbeben bericlxtet
keine ältere Ueberlieferung etwas 1).
S. 454.
Ceyl on’s Gebirge sind in Ringform geordnet wie die
Mondkrater, und die Insel hat heifse'Quellen. Bei Can-
nea unweit Trinquema l e entspringt eine solche von
38 bis 42° C. Im Innern der Insel unweit Ba t t icol z a
6ind ähnliche Quellen von noch höherer Temperatur 1 2).
S. 458.
Hier sind noch die Mosesbrunnen unweit Suez zu
erwähnen. Diese sind kleine, sogenannte Schlammvulcane,
oder von Quellen erzeugte Hügel. Bei einigen hat die Auswurfs
- Thätigkeit längst aufgehört, andere werden noch
immerfort erhöhet 3 4).
S. 459.
Der grofse Wassermangel in mehreren Gegenden Pe r siens
wird, da er in der Zeit erst entstanden seyn oder
doch zugenommen haben soll, für eine Wirkung der dort
so häufigen Erdbeben gehalten 4).
S. 462 — 465.
Durch Herrn RüppeVs Forschungen hat man Nachricht
erhalten, dafs in Kordufan eine Kette von zum Theile
erloschenen Vulcanen besteht, unter denen sich ein sehr
1) Aus den Transactions of the litterary Soc. of Bombay. T. 3.
1823. S. 93. in Neuen Allg. geogr. Ephem. B. 13. S. 363.
2) Da v y in Annales de Chimie. T. 23. p. 269.
3) J ame s o n Edinburgh New philos. Journal. April—Juu. 1826.
p. 192.
4) Nach Gasp. Dr ou v i l l e Voyage en Perse fa it en 1812 et
1815. Paris. 2^e ed. 1825. in Férussac Bullet, des Sc. gêogr.
T. 9. p. 251.