Im Embryo ist also dieselbe Gliederung-, wie im Keime, 'jedoch ist sie
iu der Längendimension am stärksten ausgebildet, wie diese überhaupt im
Embryo die bestimmende ist. i
Uebcrhaupt entspricht also ,
die obere Fläche , -, der Mitte und dem vordem Ende
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die untere. Fläche der Peripherie und dem hintern Ende,
Man könnte1, indessen in der Fläche der Keimhaut, nachdem der Embryo
kenntlich geworden ist, vier Glieder annehmen, 'wenn man den Embryo ajs
Theil dès gesammtén 'Keihiëé'fcetrachtet, nämlich Von aufsen nach ïnneü Dottèf-
hof, Gelaßhof, Fruchthof und Embryo, wo das vierte Glied ein später hinzugekommenes
ßt. Dieselbe Vermehrung der Gliederung finden wir aber auch, wenn
wir die Blätter im Embryo vergleichen, indem sich die Schicht,für das.Rfipken-
mark später sondert, zwrar erst.wenn der Rücken geschlossen ist,,, aber ganz dieser
neuen vierfachen Gliederung analog als die höchste - Potenz des Thierßchen
im Thiere. i .. ■, <
dieser ^Rei* Fragen wir, in welcher Reihenfolge sich die einzelnen Schichten des
henfoige Keimes in den Leib des Embryo umwandeln, so finden wir diese Umwandlung
doTKaim'in zuers* *m serösen Blatte, während das Gefäß-und Schleimblatt noch unter ihm
den Embryo unverändert fortgehen, dann im Gefafsblätte, wo durch Bildung des Herzens und
der Aorta diese Umwandlung kenntlich Wird, Bildlich im Schleimblatte j welches
am längsten sich passiv verhält. Die Umwandlung geht. alsö von j oben nach
unten fort. Sie schreitet aber auch von vorn nach hinten fort, denn es bekommt
der Kopf seine Grenze früher als das hintere Ende , . und zugleich von der Mitte
zur Peripherie, denn die peripherische Begrenzung tritt am HühnchenVerst am
zweiten Tage auf, wo die Bauchplatten sich abgrenzen, nachdem die Mitte.schon
längst Embryo geworden war. Die Umwandlung schreitet aßo nach der oben
aufgestellten Reihenfolge fort, und so, wie sich die einzelnen Pole der Dimensionen
entsprechen.
Die Abschnürung als höhere Form der Abgrenzung geht nothwendig denselben
Weg. Sie wird zuerst kenntlich im serösen Blatte, dann im Gefäfsblatte,
endlich im Schleimblatte, und dabei schreitet sie in jedem folgenden Blatte
immer weiter v ö r,; als im vorhergehenden, so daß zuerst unter dem Kopfe die
Keimhaut von vorn nach hinten sich zurückzieht, wobei das seröse Blatt das
bedingende scheint, dann das Gefäfsblatt sich löst und sich Schneller nach hinten
zieht, darauf das Schleimblatt. Eben so am hintern Ende, wo durch die
Trennung der Blätter eine Lücke für den Austritt des Harnsackes gebildet wird,
und von der Seite, wo die anfangs gespaltene Bauchhöhle, die Gekrös - und
Darmplatten gebildet werden. Dabei erscheint in jedem einzelnen Blatte die
Abschnürung am frühesten in der Längendimension, und zwar zuerst vorn, dann
hinten und darauf an den Seiten, wie ich §. 6. d. der Entwickelungsgeschichte
des Hühnchens schon bemerkt habe. Sobald nämlich der Embryo einige Selbstständigkeit
hat, ß t sein lebendiges Centrum nicht mehr ein Punkt, sondern eine
Linie, und für diese Axe wird der Gegensatz von Centrum und Peripherie in den
von Axe und Seiten umgewandelt.
Die Bildung des Amnions ist nichts als eine Weiterbildung dieser Abschnürung,
welche innerhalb des serösen Blattes die nächste Umgebung des
Embryo (Amnion) von dem übrigen Umfange dieses Blattes (seröse Hülle) bis zur
völligen Trennung abschnürt. Sie schreitet also auch eben so in der Entwickelung
fort , denn die Ammonsfalte sehen wir ebenfalls zuerst vorn, dann hinten,
darauf an den Seiten. Daß die Umhüllung in ein Amnion für die Thiere, in
welchen sie vorkommt, nur eine Weiterbildung der Abschnürung ist, giebt
vielleicht den Grund, warum in den Säugethieren, bei denen die Abschnürung
am stärksten ß t, das Amnion am frühesten auftritt. (Schob II. ö.).
§ . 2.
Eine doppelt symmetrische Entwickelung von einer Axe ausgehend verwandelt in
den Wirbelthieren die Schichten der primären Sonderung in Röhren.
Nachdem wir im dritten Scholion die Art und Weße im Allgemeinen ins
Auge gefafst haben, durch welche aus dem einfachen Embryo ein zusammengesetztes
Thier sich bildet und eine auf dreifache Weße sich offenbarende Sonderung
allmählig im Embryo wirksam gesehen haben, wird es nicht überflüssig
seyn, diesen Fäden hier wieder aufzunehmen und in Beziehung auf die Ausbildung
der Wirbelthiere weiter zu verfolgen. Es ist wohl keinem Zweifel unterworfen
dafs jene drei Arten der Sonderung in allen Thierformen Vorkommen,
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d• In derselben
Folge
geht die Abschnürung
▼or sich
e. und die
Bildung des
Amnions.
a. Das
Schema für
die Ausbildung
der
Wirbelthiere
gleicht
einer 8.