sen beruhen, deutlich dargestellt -werden können. In der zweiten Hälfte des zweiten
Tages gehen sie zwar noch fort, allein sie werden mehr verdeckt durch Entwickelung
eines Hauptgegensatzes in dem nunmehr selbstständig gewordenen Fö •
tus, in der Entwickelung! des Nerven - und Blutsystems.
b. Verwach- Zuvorderst betrachten wir die BVeiterbildung dessen, was am vorigen Tackenplatten"
ge sdhon begonnen war, die Bildung des Rückens und der ih ihm erhaltenen
Höhle. Nachdem die Aneinanderlegung der Rückenplatten mit geraden, nicht
gebuchteten Rändern bewirkt ist, erfolgt die Verwachsung derselben. Sie ist am
Anfänge dieses Tages so zart, dafs die leiseste Berührung mit der Nadelspitz^; sie
trennt, ja die Contraction, welche die Rückenplaften durch kaltes Wasser erfahren
, sie zerreifst, und die wenigstens in einem Theile der Länge bestehende 'Verbindung
unter den Augen des Beobachters sich löst.
Die Verwachsung tritt zuerst hinter dem künftigen Kopfe auf, und
verbreitet sich von da ziemlich rasch nach vorn und hinten. Nur in .der
Gegend des “künftigen Kreuzbeins klaffen die Dorsalplatten einige Zeit vö’n einander,
und bei flüchtiger Untersuchung scheint es, als ob sie sich hier während
des ganzen zweiten Tages nicht erreichten, indem die dunkeln Streifen,
welche die Rückenplatten ihrer Dicke‘Wegen jetzt bilden, hier noch am Ende
des zweiten Tages aus einander laufen. Indessen zeigt die Untersuchung , mit der
Sonde, dafs dennoch um diese Zeit eine Verwachsung erfolgt ist, .daß; nur dje
Grundflächen der Rückenplatten hier vfeker. von einander stehen, die .pbprp Käpten
sich dagegen stärker umgebogen und einander erreicht haben, ihrer Durch ,
sichtigkeit wegen aber nicht sogleich erkannt w erden. Es bleibt also der Kanal
für das Rückenmark *), der eben durch die Verwachsung der Rückepplat,teh : erzeugt
wird, in der Kreuzgegend eine Zeitjang offen, schliefst sich aber.dami, behält
jedoch eine breite Grundfläche.
-c. Vermeil Während der Verwachsung .der Rückenplatten nimmt die.Zahl der Wir-,
vwrhet. * belrudimente zu, und da die neuen Wirbel sowohl vor als hinter den früher» sich
ansetzen, so ist es eben nicht leicht, dieiGcgend zu bestimmen, in welcher die
ersten Wirbelrudimente sich gezeigt haben, da man, wenn sich eine vermehrte
Zahl von Wirbeln zeigt , nicht einmal bestimmen kann, wie viele sich vor , | und
wie viele sieh hinter den frühesten angesetzt haben. Zwar liegen um die .8 Oste
Stunde die vordersten Wirbelrudimente ziemlich dicht hinter der Gegend, wo das
Schleimblatt sich umbeugt, allein abgesehen davon, dafs diese Stelle selbst in
*) Dieser Kanal ist zugleich der Kanal im Innern des künftigen Rückenmarkes.
der Wirbelsäule in Ermangelung vieler andern Theile sich Schwer bestimmen
läfst, so ist es auch offenbar, dafs innerhalb der Wirbelsäule der Raum vor den
ersten Wirbeln bedeutend anwächst;- So viel ist aber gewiß, dafs weit mehr Wirbel
hinter als vor den' efsten sich erzeugen. ; Die Wirbel werden immer deutlicher
viereckig und zwischen ihnen die hellen Stellen bandförmig, nur die ersten und
-letzten Wirbel sind noch unregelmäßig. In der Bütte des zweiten Tages sind
10 bis 12 Wirbel da.
Schon wenn die Verwachsung der Rückenplatten im vordem Theile des
Rückens erfolgt, ist der eingeschlossene Kanal etwas weiter, als im hintern Theile,
so daß man deutlicher und! etwas weiter von einander stehend die zwei Schatten
sieht, welche die innere Höhlung dieses Kanals zeigt.- Diese Erweiterung ist die
erste Andeutung der Schädelhöhle, und ragt mit ihrer hintern Spitze bis über die
Stelle, wo die Umbeugung des Schleimblattes sich um die 30ste Stunde befindet.
In der 3 6sten Stunde reichen beide gleich weit nach hinten, indem die Schädelhöhle
durch die fortgehende Umbeugung der Rückenplatten mehr nach vorn rückt.
Die: Sehädelhöhle hat im ersten Auftreten hoch keine Einschnürungen und Erweiterungen,
bis auf das vorderste Ende, welches sehr früh, und wenn nicht zugleich
mit dem Schlüsse | der Rückenplatten, doch gleich nach demselben, eine
‘ganz kleine rundliche Höhle bildet, die kaum den 6ten Theil einer Linie im
Durchmesser haben kann, so dafs die gesammteHöhle für den Centraltheil des
Nervensystems einen hohlen Raum bildet, der eben so, wie die Rückensaite, -die
^Gestalt einer Nadel hat, nur weiter ist, als die Rückensaite. Sehr bald, und
zwar schon um die 30ste.Stünde, vergrößert sich die vorderste Höhlung auf eine
sogleich näher zu beschreibende Weise, und hinter ihr entsteht eine zweite Erweiterung
für die Vierhügel, hinter dieser eine dritte sehr viel längere für das
verlängerte Mark. Diese -letzte Zelle hat selbst wieder geschlängelte Wandungen,
so daß man in ihr eine gewßse Unbestimmtheit der Bildung, oder eine Neigung,
in mehrere Zellen, zu verfallen, erkennt. Besonders ist eine Einschnürung ziemlich
deutlich,, welche den Raum in eine vordere kürzere rundliche, und eine hintere
längere engere Abtheilnng einigermaafsen trennt. Diese Einschnürung ist
bald mehr bald weniger früh bemerkbar, bildet sich aber nicht weiter aus. Daher
kommt es, daß die Beobachter bald 8, bald 4 Hirnzellen auftreten lassen.
Die vorderste dieser Zellen, oder diejenige, welche die früheste war, umschließt
in späterer Zeit die; Schenkel des großen Hirns und die, Sehhügel. Die enge runde
Gestalt^ welche sie im ersten Erscheinen hat, verändert sie schon um die
dreißigste Stunde, indem sie im hintern Theile ihres Umfanges sich erweitert
h a t, und nach vorn sich etwas zuspitzt. Diese seitliche Ausdehnung des hintern
d. Schädel
und Wirbel
höhle.