/, Speisekanal
»
m. Herz.
n. Erste Beilegung.
o. Austritt
aus der Dot-
terhaut.
werden Wirbelsaite und Rückenmark sehr dünn und sind bald haardünn zu
nennen- ' ' ■»
Während die genannten Veränderungen in der animalischen Abtheilung des
Leibes erfolgen, ist in der vegetativen wenig Veränderung zu bemerken. Nachdem
sie sich von jener gesondert hat, bildet sie einen gleichmäfsigen Sack, der
dann, wenn der gesammte Embryo länger wird, sich auch verlängert, doch so,
dafs sich zwei Enden herausziehen, ein vorderes und ein hinteres. Jenes wird
Munddarm oder zuvörderst nur Rachenhöhle, dieses Afterdarm. Obgleich ich
nicht zugeben kann, dafs der After von Anfänge an offen ist, >so mufs ich doch
anerkennen, dafs der After früher durchbricht, als der Mund. Dafs der letztere
Anfangs fehlt und allmählig durchbricht, ist ungemein deutlich zu sehen.
Die dunkle Farbe der Haut hat mich gehindert, von der Ausbildung des
Geföfssystems mehr zu sehen, als was die Zergliederung an erhärteten Embryonen
zeigt, dafs das Herz im Anlange dem des Hühnchens ungemein ähnlich ist.
Es hat nach hinten dieselben zwei Herzschenkel; die mittlere Region (die künftige
Kammer) ist ein ungetheilter nach rechts ausgebogener Kanal. Dafs in diesem
Kanalekeine Faltein späterer Zeit sich bildet, läfst sich erwarten, so wie
dagegen die Doppelzahl der Vorkammern, die erst in neuerer Zeit vom Prof.
W eb e r in Bonn nachgewiesen ist, wohl darthut, dafs diese Theile sich eben
so wie im Hühnchen aus dem gemeinschaftlichen Venenstamme bilden. Der vorderste
Theil des Herzkanals wird zum gemeinschaftlichen Arterienstamme.
Während die genannten Veränderungen Vorgehen, was bei warmem Wetter
in sehr wenigen Tagen geschieht, hat nicht nur das Eiweifs immer mehr Wasser
aufgenommen, sondern auchdiesesWasser unter die Dotterhaut abgesetzt. Diese
entfernt sieh daher immer weiter vom Embryo, weshalb derselbe sich frei in der
Flüssigkeit bewegen kann, sobald er Bewegungsfähigkeit erhalten hat. Diese
Fähigkeit erhält er, wenn der Schwanz die Hälfte von der Länge des Rumpfes
erreicht hat.
Wenn der Schwanz die Länge des Rumpfes erreicht hat, die äufsern Kiemen
sich ziemlich verzweigt haben und der Mund dem Oeffnen nahe ist, durchbricht
der Embryo die Dotterhaut und das Eiweifs, seine Enthüllung erfolgt mithin
sehr früh, zu einer Zeit wo das äufsere Athmungsorgan, das er in den Kiemen
besitzt, fähig geworden ist sein Geschäft zu verrichten, zu derselben Zeit,
wo im Vogel die dritte Form des Geföfssystems sich entwickelt. Man nennt den
ausgeschlüpften Embryo, da er noch nicht die bleibende Form hat, eine
Larve.
Der
Der ausgeschlüpfte Embryo pflegt sich mit zwei eigenthümlichen, nur p. l-ar.en
in den Batrachier-Larven vorkommenden, länglichen, u'ndurchbohrten Sauggru- Zustand-
ben *), die er schon in der letzten Zeit seines Aufenthaltes im Ei erhalten hat,
und die bald nach dem Ausschlüpfen schwinden, am Eiweifs wie an jedem andern
Körper anzuhalten. Von der klebrigen Substanz des Eiweifs.es bleibt zuweilen
etwas an so einer Sauggrube hängen, was Einige für einen Nabelstrang
angesehen haben. In der ersten Zeit bedarf er der Nahrung nicht, da er noch
einen ansehnlichen Vorrath von Dottermasse im Leibe hat; auch könnte er sie
auf dem gewöhnlichen Wege nicht zu sieh nehmen, denn der Mund bricht bestimmt
erst nach dem Ausschlüpfen durch. Später scheint er von dem Eiweifs
oder dessen Auflösung im Wasser zu zehren, so dafs also dieselbe Substanz , welche
den Vogel-Embryo durch Uebergang in den Dotter und in das Fruchtwasser
ernährt, von der Frosch-Larve unmittelbar durch den Mund aufgenommen würde**).
Häufig verzehren sich etwas später die Frosch-Larven aber auch unter sich,
oder wenigstens die todten Kameraden, Wenn sie Extremitäten bekommen, so
bedürfen sie der vegetabilischen Nahrung. Zuvörderst fressen sie Sporen von
Conferven und den grünen Staub, der nach dem Zersetzen von Wasserpflanzen
übrig bleibt , zuletzt aber auch gröfsere Vegetabilien ***). Ihre Verdauung ist
um diese Zeit sehr rasch, so dafs ihnen, wenn man sie gehörig mit Nahrung versorgt,
fast immer eine Kothwurst aus dem After hängt,
Wenn die Frosch-Larve aus dem Eie tritt, so ist sie noch ohne äufsere Ex- 7- Umände
tremitäten. Diese werden viel später sichtbar, und zwar erblickt man die hin- menappiS-
tern Füfse früher als die vordem, jedoch nur weil diese überdeckt sind, wenntes’
sie hervorsprossen. In den verwandten Salamandern, wo die tfeberdeckung fehlt,
sieht man auch die Vorderfüfse früher. So lange die Füfse fehlen, wächst der
Schwanz sehr stark, und dadurch erhält die Frosch-Larve viel Aehnliehkeit mit
Fischen, besonders da eine Hautflosse über und eine andere unter dem Schwänze
verläuft, die erstere reicht bis in die Mitte des Rückens.
Die Ueberdeckung, deren ich so eben erwähnte, gehört zu der Metamorphose
der Athmungsorgane, und es geht damit auf folgende Weise zu: Wenn man
*) In den Larven d.er Salamander sind diese Sauggruben langgestielt.
**) R u s c o n i bezweifelt das Verzehren von Eiweifs. Ob mit Grund, will ich nicht entscheiden.
Wenigstens suchen die Larven in den ersten des Eiweifs sehr.
***) R u s c o n i geht offenbar zu weit, wenn er glaubt, dafs dje Frosch - Larven nie andere vegetabilische
Nahrung zu sich nähmen, als den grünen Bodensatz. Am besten überzeugt man sich
vom Gegentheil, wenn man die grofsen südamerikanischen Larven der R a n a p a r a d o& a untersucht.
Man findet ihren Parm voll von R e m n a - oder ähnlichen Blättern,
//. Qo