b. Lage des'
Embryo.
c , Bewegung
d. Gestalt
des Embryo.
Sackes, welche an dieser Haut auliegt, ist gefäfsreielier, als die nacli unten gekehrte.
Durch die innige Anheftung des Harnsackes an den obern Theil der
seröseu Hülle wird der Embryo gleichsam oben angehängt. Eine Folge davon ist,
dafs jetzt der Embryo nicht in den Dotter hiueindrückt, sondern den Uebergang
des Dottersackes in den Dottergang sogar etwas in die Höhte zieht; damit schwindet
denn die letzte Spur der Kappe. Das Amnion nimmt vom fünften Tage an
schuell an Umfang zu, und füllt sich mit vieler Flüssigkeit.
Gewöhnlich findet man den Embryo nicht mehr in der Mitte der obern
Fläche des Dotters, sondern nach dem stumpfen Ende übergeneigt. Die Veranlassung
der Ortsveränderung scheint zum Theil in der Ortsveränderung des Ei-
weifses zu liegen, zum Theil im eignen Gewicht des Embryo. Indem nämlich
am fünften Tage die Dotterhaut reifst, und nach Zerreifsung derselben das Eiweifs
sich.nach dem spitzen Ende zurückzieht, wird die Dotterkugel etwas gedreht.
Da um diese Zeit über dem Dotter sehr wenig und unter ihm noch ziemlich viel
Eiweifs ist, und dies letztere der Dotterkugel fester anhängt, so folgt daraus,
dals, indem das Eiweifs nach Zerreifsung der Dotterhaut sich nach dem spitzen
Ende des Eies zusammenzieht, die obere Hälfte des Dotters nach dem stumpfen
Ende gedreht wird. Das eigne Gewicht des Embryo vermehrt diese Drehung.
Das Maafs derselben ist aber sehr verschieden, und hängt vielleicht davon ab,
dafs die ganze Dotierkugel mit ihrem serösen Ueberzuge sich bald früher, bald
später durch den Harnsack an die Schaalenhaut anheftet. Zuweilten bleibt der
Embryo ganz in der Mitte angeheftet, dann breitet sich dennoch der Gefäfshof
mehr nach dem stumpfen als nach dem spitzen Ende aus.
Am sechsten Tage sah ich die erste Bewegung im Embryo, welche im
Zucken einzelner Glieder bestand, und vom Hinzutreten der kalten Luft hervorgerufen
zu seyn schien. Am siebenten Tage ist die Bewegung allgemeiner. Der
Embryo schwingt im Amnion hin und her auf dem Nabel, wie auf einem befestigten
Stiele. Am auffallendsten war es mir, dafs' dieses Hin - und Herschwanken
nicht blofs vom Embryo bedingt wird, sondern noch mehr vom
Amnion; welches sich bald an dem einen, bald an dem andern Ende zusammen-
zieht, indem es sich runzelt. Es schien mir daher eine Art unregelmäfsiger Pulsation
im Amnion.
Der Embryo ist stark gekrümmt, indessen doch weniger, als am fünften
Tage. Namentlich nimmt die vordere Fläche des Halses sehr zu. Seine Krümmung
vermindert sich daher, und er kann nun im todten Fötus ziemlich gerade'
gestreckt werden. Mit dem Geraderwerden des Halses ist das Zurückweichen des
Kopfes nach der Rückengegend verbunden und dadurch das schärfere Hervortreten
eintes Höckers im Nacken, der die Umbeugung des Rückenmarkes in das
Hirn bezeichnet. Der Rumpf ist sehr anfgetrieben durch Vergrößerung der Leber
und Eintritt des Herzens in den Rumpf. Dennoch hat der Kopf wenigstens so viel
Masse, als der Rumpf. , V . 3
Der Nabel ist nicht mehr eine blofse Oefifnung oder ein Ring, sondern ein
Kanal, der am Ende des siebenten Tages 1 Linie lang ist. Man kann in der That
den Vögeln eine Nabelschnur zusprechen, die nur kurz ist und hohl bleibt, ln
der Höhlung derselben liegt der Stiel des Harnsackes mit seinen Gefäfsen und eine
Darmschlinge mit dem Dottergange, nebst den dazu gehörigen Gefäßen.
Die DottergefafsC' sind zum Theil aus dem Frühem'bekannt. ie rtenc mun^ crI
ist ein Zweig der absteigenden Aorta. Eine Vene bildet den Stamm der Pfortader,
mit welcher sich die andern Darmvenen verbinden. Sie mufs fortan die vordere m ^hervor-
Dottervene heifseu, denn von nun an tritt noch eine hintere Dottervene auf,
welche längs des hintern Theils des Speisekanals nach hinten bis dahin läuft, wo
die Venen aus dem Schwänze, der Kloake und so weiter Zusammentreffen, und
verbindet sich mit diesen. Am zehnten Tage hat sie schon eine sehr ansehnliche
Weite uud läfst nicht zweifeln, dafs sieder communicbende Ast zwischen Pfortader
und Rumpfvteuen ist, den man erst in neuerer Zeit beschrieben hat, obgleich
er im erwachsenen Vögel sehr ansehnlich ist, und von hinten nach vorn dicker
werdend ununterbrochen in den Stamm der Pfortader übergeht. Die Gefäße des
Harnsackes sind die insbesondere so genannten Nabelgefäfse. Aus dem Früheren
Wissen wir, dafs, indem der Ilamsack hervortritt, er zwei Aeste der absteigenden
Aorta mit sich nimmt. Wir werden später hören, dafs im Vogel allmahlig
die rechte dieser Nabelschlagadera schwindet. Eine sehr starke Nabelvene kommt
vom Hamsacke, steigt an der untern Bauchwand nach vorn und lauft m dem
Einschnitt der Leber an der untern Fläche fort. In frühester Zeit habe ich ihre
Endigung nicht deutlich unterscheiden können. In späterer Zeit giebt sie einen
sehr starken Ast an jede Hälfte der Leber, verbindet sich dann am vordem Ende
dieses Organs mit einer Lebervene, die sich sogleich in die Hohlvene, deren
Stamm von oben sich in die Leber eindrückt, einmündet. Man kann also fast mit
demselben Rechte sagen, dafs die Nabelvene in den Stamm der Hohlvene geht,
öder dafs sie in eine Lebervene sich mündet. Der Theil der Nabelvene, welcher
nach der Vertheiluug in die Leber bis zum Hohlvenensystem reicht, wäre so
dem Ductus venosus Arantii der Säugethiere zu vergleichen. Einen unmittel-
liareü Uebergang in die Pfortader aufserhalb der Leber habe ich nicht gefunden.
Die Pfortader geht am der hintern Fläche in die Leber. Im Innern derselben
mögen wohl Communieationen seyn. Ja , in der frühem Zeit sind sie wohl nicht