b. Befruchtung.
e. Bau der
gelegten
Eier.
müssen viemehr diese aus der Bauchhöhle einschlürfen. Schon in der Bauchhöhle
findet man in den Eiern das Keimbläschen nicht mehr. Die Eileiter haben sich
vor Aufnahme der Eier in ihrer Wand sehr verdickt und sondern beim Durchgänge
derselben Eiweifs ab, womit jedes Ei umgeben wird. Die hintern Enden
der Eileiter sind zu ansehnlichen Eihältern erweitert. In diesen werden die Eier
gesammelt und eine nicht unbedeutende Zeit dicht zusammengedrängt gehalten.
Bekanntlich umfafst das Männchen der Frösche sein Weibchen längere Zeit.
Es scheint gewöhnlich mit dem Momente, wo die Eier sich aus ihren Kapseln zu
lösen beginnen, anzufangen und schliefst mit dem Ausstofsen derselben aus den
Eihältern, in welchem Moment das Männchen den befruchtenden Stoff über dieselben
ergiefst. Diese Art der Befruchtung kommt aber allein den ungeschwänzten
Batrachiern zu*), da die Salamander sich nicht umfafst halten. Vielmehr
schwimmen diese neben einander und schlagen sich mit den Schwänzen, wobei
das Männchen seinen Zeugungsstoff in das Wasser ergiefst. Das mit ^Zeugungs-
stoff geschwängerte Wasser scheint dann in den weiblichen Geschlechtsapparat
einzudringen. Auf jeden Fall gehen den Wassersalamandern die Eier befruchtet
ab, und bei den Landsalamandern entwickeln sich die Eier sogar im'Leibe der Mutter
und es werden nach ziemlich langer Zeit Embryonen mit äufsern Kiemen ge-
borne.
Bleiben wir aber bei den Fröschen stehen, um ihre Ent Wickelungsgeschichte
zu verfolgen und nur gelegentlich anzuführen, worin die Salamander abweichen !
Das Ei der Frösche zeigt, wenn es zur Welt kommt, eine Dotterkugel, von der die
Hälfte oder bei vielen Arten weit über die Hälfte äufserlich viel dunkler erscheint;
als der Ueberrest. In einigen ist der gröfsere Th eil braun, der kleinere gelb, in
andern ist jener schwarz , dieser grau. Immer aber ist das Innere der Dotterkugel
dem hellem Theile der Oberfläche gleich gefärbt. Man erkennt daher bei senkrechten
Durchschnitten, dafs die dunklere Masse in Form einer ausgehöhlten
Scheibe auf der übrigen Masse des Dotters auf liegt, ohne durch scharfe Grenzen
von ihr geschieden zu seyn. Schon dieser Mangel einer bestimmten Grenze läfst
uns vermuthen, dafs wir noch nicht den eigentlichen Keim, sondern noch immer
eine Keimschicht, eine modificirte Dottermasse ; vor uns haben. Der weitere Verfolg
bestätigt diese Ansicht. Umgeben wird der Dotter von einer Haut, die zuerst
eng anliegt, später aber sich löst. Wir können sie nur die Dotterhaut nennen.
P r é v o s t und Dumas glaubten in dieser Haut sowohl als in der Keimschicht
*) Vielleicht nicht einmal diesen allgemein, da ich Bufo variabilis in der Paarung getroffen habe,
und diese sogar beendet wurde, bevor die Eier aus dem Eierstockè getreten waten.
eine Oeffnung zu ärkennen/ durch welche der männliche Zeugungsstoff zu dem
Dotter gelange. Ich habe durchaus keine Oeffnung in der Dotterhäut zu erkennen
vermocht, allein in der Keimschicht ist allerdings häufig eine Lücke, durch welche
man die innere Masse des-Dotters hindurch sieht.j So lange die Eier im Ei-
hälter sind, ist diese Lücke stets da, nach dem Austreten konnte ich sie nicht immer
erkennen, und auf jeden Fall schwindet sie sehr bald. Ich zweifle daher nicht,
dafs sie eine Spur von dem HerVordrängen und Schwinden des Keimbläschens ist.
Im Innern der Dotterkugel, doch nicht in der Mitte, sondern unter der Keimschicht
ist eine Höhle, gleich der Centralhöhle der Vögel, doch viel mehr excentrisch.
Diese Höhle,' welche man wohl für den frühem Aufenthaltsort des Keimbläschens
ansehen darf, bewirkt, dafs immer die Keimschicht nach oben liegt, sobald so
viel Wasser eingesogen ist, dafs die Dotterkugel sich in der Dotterhaut drehen
kann.
Es ist nämlich jedes Ei Von einer dünnen Schicht zähen Eiweifses*) umge-n^ rI'^eta*
ben, welches an seiner Oberfläche so wenig geronnen ist, dafs man keine beson- des Eies"«,
dere Haut abtrennen kann, die Stellen ausgenommen, wo im Innern des Eihälters des jS § § ||
ein Ei an das andere gedrängt War. Kaum sind die Eier ins Wassér gekommen,
so saugt das Eiweifs, das so wenig äufsere Grenze hat, das Wasser begierig ein
und verdünnt und vergröfsert sich dadurch ungemein. Man kann dann eine Zeitlang
dreierlei Schichten im Eiweifs unterscheiden. Auch hat das Eiweifs nach Innen
ein Häutchen, das mit der Dotterhaut verwächst. Die vom Eiweifs aufgesogene
Flüssigkeit dringt auch, aber nur sehr langsam, in die Doltersubstanz ein
und vergröfsert dié Dotterkugel allmählig, löst aber vor allen Dingen die Dottersubstanz
von der Dotterhaut.
Während diese1 langsam durch die Aufnahme des Wassers wächst,1 spaltet
sie sich zuvörderst in zwei Hälften, jede Hälfte spaltet sich dann wieder in zwei
Viertheile, das Viertheil in zwei Achtel, und so geht die Theilung regelmäfsig fort,
indem die Dotterkügel sich in zwei, vier, acht, sechzehn, zwei und dreifsig,
vier und sechzig Kugelsegmente theilt, welche gegen den Mittelpunkt zusammen-
stofsen, mit der sphärischen Basis aber die Peripherie erreichen und hierdurch
Furchen getrennte Figuren zeigen. Damit hört äber die Theilung nicht auf, sondern
diese Segmente spalten sich nun auch so, dafs sie sich der Höhe nach in zwei
Hälften theilen, indem die Spitze von dér Basis getrennt wird, und aus 64 Theilen
der Dotterkugel werden 128. Die Theilung geht dann immer noch dich otomisch
fort, bis die ganze Dotterkugel aus so kleinen Körnchen besteht, dals das Mikro-
Chemisch ist dieser Stoff mehr der Gallert verwandt, als dem Eiweifs der Chemiker.
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