d . Dadurch
wird der
Character
des Wirbel-
thieres vo llständig.
Vergleichen wir den Typus der Wirbelthiere mit andern Hauptabschnitten
des Thierreiches, so finden w ir, dafs sie sich von allen übrigen Formen l j durch
die der Länge nach durch das ganze Thier laufenden Centraltheile unterscheiden;
2) dafs aufserdem der animalische Theil den Typus der gegliederten Thiere nachahmt
, jedoch mit dem Unterschiede, dafs von der Centralachse eine übereinstimmende
Bildung nach oben und nach unten geht, dafs also aufser der seitlichen
Duplicität noch eine Duplicität nach oben und nach unten sich zeigt, und 3) dafs
der plastische Theil nach dem Typus der Mollusken gebaut ist. Es bedarf nicht
mehr der Nachweisung, wie alle diese Charactere in der Entwickelung des Hühnchens
deutlich und rasch hinter einander hervortreten. Wir bemerken nur nach
allem Vorhergehenden, dafs dasselbe schon am Anfänge des dritten Tages das
Wesentliche des Wirbelthieres vollständig enthält. — Mit dem Hervorbrechen
des Harnsackes reiht sich der Vogel-Embryo in diejenige Abtheilung der Wirbel-
thiere, die weder ihr ganzes Leben, noch ihre Jugend im Wasser zubringen.
D r i t t e P e r i o d e .
§• 9.
S e c h s t e r u n d s i e b e n t e r T a g.
Der Luftraum ist in steter Vergrößerung. Die Keimhaut umfafst den
ganzen Dotter. Der letztere ist daher in eine mit dem Embryo zusammenhängende
Hülle eingeschlossen, die man Dottersaok nennt. Am Dotterhofe klebt das Ei-
weifs, welches sehr an Gonsistenz zugenommen h a t, fest an, und eben so in der
Spitze des Eies an der Schaalenhaut. Den Gefafshof umgiebt viel mehr als die
Hälfte des Dotters; die Grenzvene wird enger, oder fangt schon an zu schwinden.
Auch die übrigen Gefäfse sind weniger voll. Die aufsteigende und die absteigende
Vene schwinden am schnellsten und sind am siebenten Tage oft nicht mehr kenntlich.
Uebrigens liegt überall ein Venenast neben einem Arterienaste. Der Dotter
hat sehr an Masse zugenommen und ist fast ganz flüssig, mit Ausnahme eines
kleinen Theils, der in der untern Hälfte der Dotterkugel und nicht an der Keimhaut
anliegt, sondern mehr nach innen sich befindet. In dem flüssigen Theile
des Dotters sind die großem Dotferkügelchen sehr ansehnlich, mit bloßen Augen
leicht kenntlich, von ^ bis Jg Linie im Durchmesser, und ziemlich hell, offenbar
von einer beträchtlichen Menge enthaltener Flüssigkeit. Zerdrückt man ein
solches. Kügelchen, so fallen viele kleinere heraus. Da nun die Zahl der großen
Dotterkügelchen im Verhältnifs zu der ganzen Masse abgenommen h a t, so ist auch
nicht zu zweifeln, dafs sich viele von ihnen aufgelöst haben. Der Ilarnsack überwächst
den Embryo von der rechten Fläche desselben nach allen Seiten und breitet
sich aus, je nachdem er zwischen der neuen serösen Hülle, der tiefem Lage des
Keimblattes und dem Amnion Raum findet.. Dadurch wird der Harnsack sehr
zusammengedrückt, läßt sich aber doch deutlich als eine zusammenhängende
Blase erkennen, welche eine ganz helle Flüssigkeit enthält. Am siebenten Tage
hat diese zusammengedrückte Blase den Umfang eines Tlialerstückes, und die
beiden Hälften sind merklich durch die enthaltene Flüssigkeit gesondert, jede
Hälfte läßt noch deutlich das Gefäßblatt und das Schleimblatt unterscheiden.
Das Gefäßblatt legt sich sehr eng an die seröse Hülle, und diejenige Hälfte des
M ?
a. Allgemeine
Theile d es
Eies.