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c. Gestalt
des Embryo.
d. Extremitäten.
Züsammeuzièhungen lebhafter, öder traten wieder hervor, nachdem sie aufgehört
hatten. Die Bewegung des Embryo ist daher durchaus keine Kreisbewegung,
wie in Schnecken-Embryonen, sondern ein Hin- und Herschwanken durch eine
Art Pulsation hervdrgebracht.
Der Fötus wächst stark vom 8ten bis zum lötemTage. Et ist noch sehr
gekrümmt, doch kann Wegén stärkeren Hervortretens des Bauches der Kopf lange
nicht mehr den Schwanz berühren, Immer noch ist die rascheste Entwickelung
im Kopfe, und es Scheint dieser noch entschiedener dem Rumpfe an Massé überlegen,
als in den früher besprochenen Tagen, was vielleicht daher rührt, dafs
für die äufsere Ansicht das Hinterhaupt jetzt bestimmter zum Umfange des Kopfes
gehört. Der-ölièrkih riäbel Hat anfangs auf beiden Seitmthöch einen Ausschnitt,
welcher'später in eine sanfte Aüsrundung ühergëht'»-'Und am Ende des Zehnten Tages
kaum bemerklich ist. Auf der Spitze des Oberschnabels entsteht ein kreide-
weifser Flecken. Die Form des Kopfes Wird viel runder, indem die Vierhügel
weniger vorragen.
Der Halis wird bedeutend länger und freier,' doch ist er hinten noch merklich
länger, als vorn/ DerNaekenhöcker ist am 8ten Tage noch sehr stark Vorragend,
später Weniger. Am 9ten Und löten Tage erheben sich in der Haut die
Federbälge ,' zuerst auf der Mittellinie des Rückens vom Halse bis an den Steifs
und auf den. Hüften. Am stärksten ragen die Bälge der Steuerfedern auf dem
Steifte vor. '
In den Extremitäten tritt die Differenz mehr hervor. Der Ellenbogen richtet
sich nach hinten', das Knie nach vom. Flügel und Fufs sind aber am 8ten
Tage in ihrer Richtung noch ganz abhängig vom Unterarm und Unterschenkel.
DieTinger der Hand sind also mit ihren Spitzen nach vorn gerichtet, die Zehen
nach hinten. Dann tritt eine Selbstständigkeit im Hand-und Fiifsgeleuke- ein ;
ersteres richtet sich mit seiner Streckseite nach vorn, letzteres hach hinten. Die
Fingerspitzen bewegen sich daher in einem,Bogen von vorn nach hinten, die Zehenspitzen
von hinten nach vorn. Am Schlüsse des zehnten Tages berühren sich
die einander zugekehrten Ellenbogen- und. Kniegelenke fast. Die Zehen sind sehr
stark nach vorn gerichtet, die Finger noch etwas mehr nach unten als nach hinten.
Zugleich entwickeln sifch die Finger und Zehen', so dafs zuvörderst die Anlage
aller Glieder jedes Fingers und jeder Zehe sich innerhalb der Hautlappen hil
den’j und dann die Finger über die Hautkppen heranswachsen., Beim Heraus-
wachsen bleiben der mittlere Finger und der hintere Vereint, ja sie' werde’n durch
die sich verdickende Haut noch enger verbunden, weshalb man am Ende des zehn-,
ten Tages sie äufserlich nicht mehr von einander unterscheidet. Es sind die ber-
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den im Hanptflügel enthaltenen Finger. Der Vorderfinger wächst dagegen mehr
nach vom hinaus, ist am neunten Tage völlig abgesondert und wird der Stamm
des Afterflügels. Da das.vordere Endglied sich zugleich nach hinten richtet, so
hat es am löten Tage schön vollständig den Character des Flügels. Es fehlen nur
die Federn. An der hintern Extremität sondert sich eben so die vordere Zehe
zuerst und stellt sich immer mehr hach innen, indem sich die Sohlenfläche,
welche ursprünglich nach innen gekehrt war, nach unten stellt und wird die
Hinterzehe; die andern Zehen wachsen ebenfalls über die Zehenhaut, jedoch gesondert
und mit ungleicher Geschwindigkeit, wodurch die Ungleichheit in der
Länge der Zehen zunimmt, uüd am Ende des löten Tages auch der Fnfs schon
im Allgemeinen seine Form hat.“ 'Nägel, fehlen aber noch.
Der Nabel ist trichterförmig und erscheint daher als unmittelbare Fortsetzung
des Bauches, in Welche dié Darmschlinge so tief hineinragt, dafs der Dottergang
in der Spitze des Trichtfers liegt.
Die Bauchplatten nehmen bedeutend an Höhe zu und erreichen einander
vorn. An dieser Stelle entsteht gegen Ende dieses Zeitabschnittes das Brustbein als
eine kürze und breite Platte, ohne Spur von Kamm. Ich könnte nicht bemerken,
dafs sich dieser Knorpel aus zwei Hälften bilde. Zu beiden Seiten werden
die Rippen viel früher deutlich begrenzt, zwischen den Rippen schiefsen Muskeln
an. In dieser Periode habe ich endlich auch zuerst Nerven mit Deutlichkeit nicht
blos gesehen,' sondern Such im ganzen Verlaufe ausgearbeitet, und zwar nun auch
fast alle Nerven des Rumpfes/ Sie sind indessen schon viel früher da, und ich
habe bemerkt, dafs11 fch dié abgerissenen Enden schon am fünften Tage erkannte
und einen Theil des Stammes: am sechsten und- siebenten Tage verfolgte, allein
wegen der geringen Cónsistenz sind sie, besonders ohne Erhärtung durch
Weingeist, erst lange nach der Bildung im weitern Verlaufe zu erkennen.' So ist
es kaum zu bezweifeln, dafs die eigenthümliche Verzweigung des herumschweifenden
Nerven durch das Zurückweichen der Aortenbogen und den frühesten, ver-
hältnifsmäfsig hohen, Stand des Luftröhrenendes veranlafst wird. Auch glaubte
ich zuweilen den herumschweifenden Nerven am Hühnchen am fünften Tage als
ein höchst zartes Fädchen gesehen zu haben, jedoch nie mit hinlänglicher Bestimmtheit.
Ob jemals die Beobachtung üaehweisen könne, dafs die Nerven in das
Rückenmark hinein- oder aus diesem herauswachseü,' bezweifle ich durchaus.
Z'War scheint das Rückenmark während dér beiden erstell in dieser Darstellung
angenommenen Perioden glatt, wenn man es aus seiner Höhle nimmt, und man
sieht keine Einfügung deWNervén; da aber in den Rückenmarksnerven wahrscheinlich,
wie im'Rückènnfarkè Selbst , die Scheide erst später sich entwickelt,
i. Nabel.
ƒ. Bauch-
platten.
Nerven.