D ü
oa. Centräl-
theil desNer-
vensystems.
B I
Rückensaite herab. Nach, oben erreichen sie sich aber nicht. Die 'Wirbelrudimente'gehen
bis zur Schwanzspitze und vorn bis über das Ohr, so dafs man
vordem Ohre hoch zwei Wirbel, wenn auch nicht immer im dritten, doch im
vierten Tage erkennt. Auffallend ist es, dafs die Wirbel, welche in ihrer Entstehung
dunkler waren, als die Zwischenräume, am dritten Tage heller werden.
Zuerst sieht man in der Mitte jeder Wirbelhälfte noch dunkle Körnermasse, dann
-wird auch diese hell, und es sind die schmalen Zwischenräume dunkler, als die
Anlage der Wirbel. Dieses Hellerwerden, das sich in allen Knochen findet,
scheint mir der eigentliche Uebergang in den Knörpelzustand, obgleich der
Knorpel jetzt noch sehr weich ist. Ob nun die Zwischenräume zwischen den
Wirbeln blofs dunkler erscheinen, weil die Wirbel heller geworden sind, oder
ob wirklich etwas Neues sich hier erzeugt hat, lälst sich wohl kaum durch Beobachtung
entscheiden. Ich sehe wenigstens -kein Mittel zur Entscheidung der
Fra<*e, ob schon die Rückenmarksnerven da sind,, oder nicht. Wenn man die
Zartheit des Sehnerven bei seinem Auftreten, oder das enge Anliegen seiner Mark- '
masse an die Umgebung betrachtet, so kann man kaum die Hoffnung hegen,
aus den dicken, wenig durchsichtigen Rückenplatten und zwischen den verhält-
nilsmäfsig festen Wirbeln die ersten Anfänge der Nerven auszuarbeiten, oder
ohne Zergliederung zu sehen. Das Erhärten im Weingeist giebt keine Hülfe, da
die <mnze Masse des Embryo noch dem Eiweifse sehr ähnlich ist; so wird sie
überall weifs, und nur wo die Nervenmasse schon in bedeutender Quantität angehäuft
ist, zeichnet sie sich durch gröfsere Weifse aus, wie der Centraltheil des
Nervensystems.
Das Rückenmark ist noch stark seitlich zusammengedrückt, die beiden
Blätter sind viel dicker geworden und füllen den Kanal fast ganz aus. Sie reifsen
sehr leicht von einander , hängen jedoch in der obern und untern Fläche durch
ein sehr zartes Blättchen zusammen. Dieses Blättchen scheint aber fast keine
Nervenmasse mehr zu enthalten, sondern eine einfache Membran zu seyn. Jede
Seitenhälfte des Rückenmarkes ist durch eine mittlere helle Furche in einen obern
und einen untern Strang getheilt.
Im verlängerten Marke treten beide Nervenblätter nach oben weit aus
einander, um die vierte Hirnhöhle zu bilden, die aber noch von einer Lamelle
bedeckt ist. Jedes Rückenmarksblatt bildet mehrere kurze Faltungen, und im
vordem Rande der hintersten Hirnzelle treten beide Blätter wieder zusammen,
um die Vierhügel zu bilden. Das übrige Hirn bildet eine grofse Blase, die in
mehrere Zellen getheilt ist, eine für die Vierhügel, eine vor denselben, und zwei
für die Hemisphären. In diesem ganzen Umfange schien mir das Hirn nach oben
geschlossen. Die Ilirnmasse ist noch ganz dünne, ein in Zellen getheiltes Blatt.
Kaum ist der untere Rand des Blattes als zukünftiger Hirnschenkel etwas dicker.
Zwischen beiden verdickten Rändern ist eine in der Milte gerade durchlaufende
Verdünnung* Einen;Sehhügel oder andere Hirnganglien kann ich nicht unterscheiden.
Der Trichter, der am zweiten Tage blofs hach: unten gerichtet war,
richtet sich, im Verfolge des stärkern Zusammenkrümmens des Vordereudes vom
Embryq und dés Zusammenrückens aller Flimtheile, immer mehr nach hinten
und ist verhältnifsmäfsig noch sehr weit. Die Hemisphären sind klein. Zwischen
der vordersten doppelten Hirnzelle (den Hemisphären) und der darauf folgenden
einfachen nach hinten zu ,< war von dér innérn Fläche aus der Austritt des
Sehnerven sehr deutlich als eine Oeffnung zu erkennen. Der Sehnerve selbst, noch
sehr deutlich hohl, läuft zuerst hach hiutén (im Verhältnifs zum ganzen Embryo),
das heifst also nach der Schädelbasis und dann nach aufsen, und entwickelt sich
bald in eine Blase, die eine Eiweifskugel einschliefst. Die Wand jener Blase
oder die Netzhaut war deutlich erkennbar, auch liefs sieh die Linse:an der Oberfläche
jener Eiweifskugel vollkommen unterscheiden. -
An der Unterfläche jeder Hemisphäre des großen Hirns erscheint im Verlaufe
des dritten Tages eine kleine runde helle Fläche, umgeben von einem
dunklen Kreise. Es ist der gegen die Basis des Schädels hervortretende Riechnerve,
der hohl ist., und dessen cylindrische Wandung von unten gesehen als
ein Kreis erscheint. Diese Stelle hat auffallende Aehnlichketit mit dem ersten
Auftreten desAuges und des Ohres. Aeufserlich bemerkt man aber an; der untern
Fläche des Schädels noch keine Veränderung.
Das Ohr schien, aufser dafs es mit der Umgebung nach vorn gerückt war,
seit dem vorigen Tage sich nicht verändert zu haben,
Während des dritten Tages nimmt das Eiweifs sehr merklich ab. Die
Keimhaut hat sich bis über die Hälfte der Dotterkugel ausgèbréitet. Die Hallonen
sind ganz geschwunden und unter dem Embryo liegt eine(gleichmüfsigè Flüssigkeit
zwischen ihm und der eigentlichen Dottermasse. Au dieser wird die Zunahme
des Umfanges bemerklich. Die Dotterhaut wird über dem Embryo dünner. §■ n
[O a e r t e r ‘ ' T a g.
Am vierten Tage geht die Abschnürung des Fötus bedeutend weiter,
immer aber bleibt noch ein Theil des Darmes rinnenförmig offen. Die Einhüllung
des Embryo durch das wahre Amnion wird im Anfänge dieses Tages
vollendet, wenn sie nicht schon am Schlüsse des vorigen erfolgt war.
I
b b . Auge.
c c . Riech-
nerve.
dd. Ohr.
, e e . Die übrigen
Theile
.des Eies.
a . Vorbemerkung.