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r . Rücken.
Wirbelsäule.
s . Extremitäten.
t . Kiefern.
durch nur eine Einkerbung. Oberhalb der beiden ersten Kiemenbogen, d. h.
der Rachenhöhle näher, bildet sich das Zungenbein, dessen beide hinteren Aeste
ich jetzt sehr deutlich erkannte. Sie liegen zunächst am zweiten Kiemenbogen,
und die Enden sind daher dem Kiemendeckel zugekehrt, wie in den Fischen.
Der Rücken ist noch immer sehr flach, dagegen die Furche zwischen Rük-
ken- und Bauchplatten ziemlich tief. Die Wirbelhälften erreichen einander nach
unten und umscliliefsen die'Rückensaite, die ansehnlich an Dicke zugenommen
hat. Auch nach oben scheinen sie sich mit sehr dünnen Fortsetzungen zu erreichen
, an den Seiten aber werden sie consistenter, indem in ihnen dunkelkörnige
Masse sich ansetzt. Sie nimmt sowohl die innere als die äußsere Fläche jedes Wirbels
ein. Die dunkle Masse der äufsern Fläche geht ununterbrochen bis in die
Bauchplatten ein , und dieser Theil der dunklen Streifen mufs die Queerfortsätze,
auch wohl die Rippen enthalten. Am fünften Tage habe ich endlich zuerst die
Rückenmarksnerven erkannt, jedoch nur, indem ich die Bauchplatte von der
Wirbelsäule ahrifs, wo denn die zarten Nervenenden zwischen je zwei Wirbeln
kenntlich waren.
Die Extremitäten haben sich merklich nach hinten verlängert und ihre
Form verändert. Aus einem zugerundeten, fast beilförmigen Blatte, welches sie
am vierten Tage darstellten (§. 6. t.) , werden sie meilseiförmig. Sie haben nämlich
einen rundlichen Stiel, der in ein zungenförmiges Blatt ausläuft. Die Basis
des Stiels sitzt in der Rinne zwischen der Rücken- und Bauchplatte, der Bedeutung
der Extremitäten entsprechend. Bis um diese Zeit sind sich die Extremitäten
so gleich, dafs, wenn man sie abgeschnitten sieht, man sie schwerlich von
einander unterscheiden wird. Im Stiele bildet sich gewöhnlich noch im Verlaufe
des fünften Tages ein Winkel, der für die vordere Extremität Ellenbogengelenk>
für die hintere Kniegelenk ist. Beide Gelenke sind sich völlig gleich. Im Oberarm
und Oberschenkel findet sich ein dunkles Fleckchen , die Anlage des künftigen
Knorpels und Knochens; der Unterarm und Unterschenkel zeigten zwei dunkle
Streifen, Im letzten zungenförmigen Ende ist ein dunkleren innerer noch un-
getheilter Lappen enthalten, der ganz die Form des gesammten Lappens nachahmt.
Am Ende des fünften Tages wird das zungenförmige Ende breiter.
So wie die Extremitäten am fünften Tage sich viel rascher entwickeln, als
früher, so auch die Kiefern. Vom Unterkiefer sprachen wir schon bei Gelegenheit
der Kiemenbogen. Der Oberkiefer wird allmählig zu einem ziemlich ansehnlichen
Blatte, welches unter den Augen liegt, und sich gegen einen von oben zwischen
beiden Näsengruben herabsteigenden Stirnfortsatz verlängert, ohne ihn an
diesem Tage zu erreichen. Der Oberkiefer ist also nicht nur nicht vereint, sondern
doppelt gespalten.
Das eanze Rückenmark ist jetzt von einer deutlich isolh’ten Hülle umgeben. “- Central-
Nur au einigen Stellen der Hirnblasen ist diese Hülle, wie es scheint, noch nicht Nervpn-
ganz getrennt, namentlich in der Mitte der Decke. Das Rückenmark ist im All- s}stem£'
gemeinen seitlich zusammengedrückt. Seine gröfste Höhe und Breite hat es den
Extremitäten gegenüber. Am schmälsten ist es im Halse. In der Nackenkrümmung
geben sich plötzlich die Blätter des Rückenmarkes aus einander, und werden
viel breiter, schliefsen'sich dann als Meines Hirn, dessen Blätter viel mehr
nach oben (oder hinten, wenn wir das Hirn für sich betrachten) vorragen, als
früher. Die Verbindung zwischen kleinem Hirne und Vierhügeln ist in einen ansehnlichen
Kanal ausgezogen, der dem hintern Theile der Wasserleitung der erwachsenen
Vögel entspricht. Die Vierhügelblase aber ist sehr vergrölsert, überragt
daher vollständig die hintere Wasserleitung und nach vorn veinen Theil der
dritten Hirnhöhle. Die Blase dieser letztem Höhle hat sich am wenigsten ausgedehnt,
und sieht daher kaum mehr blasig aus. Dagegen hat sie sich in ihrem
Boden verlängert. Die Eingänge in die Sehnerven und ihre nächste Umgebung
weichen nämlich nach hinten (oder unten, wenn wir das Hirn auf seine Basis gestellt
denken) zurück, und bilden unter (vor) dem Trichter eine diesem ähnliche
Vorragung. Beide Eingänge werden dadurch einander sehr genähert. Wir wollen
diese Verlängerung die Sehnervengrube nennen. Sie ist schon am vierten
Tage kenntlich. Die obere Einkerbung in queerer Richtung, die am vorigen
Tage in der Decke dieser Gegend henierMich wurde (§. 6.u .), hat am fünften
Tage einen hintern, mehr cylindrischen Theil von einem vordem, mehr blasigen,
abgegrenzt. In diesem Theile stehen die Markblätter oben aus einander. Die
Blase für die Seitenventrikel oder das grofse Hirn ist sehr tief, die Blase für die
Sylvische Hirnhöhle (Vierhügel) weniger tief in der Mitte der Decke eingesenkt.
Von der innem Fläche aus sah ich aber deutlich Hirnmasse auf diesen einspringenden
Falten. Ich kann also das Hirn nicht für gespalten an dieser Stelle anseheu,
obgleich von oben betrachtet der Anschein da ist, da die weniger weifse
Hülle ■ sich in die Spalte einsenkt und die Hirnmasse verdeckt. Im Innern des
Hirns finden wir die oben beschriebenen Stränge (§. 6.«.), die wir schon Hirnschenkel
nennen können, da sie den Stamm für alle Hirntheile zu bilden scheinen,
sehr verstärkt. Sie verlaufen in den ganzen Umfang des Trichters, aber am
schwächsten in die obere (oder hintere, wenn das Hirn auf seine Basis gestellt
wird) Wand desselben, stärker in die untere (oder vordere), welche zugleich die
obere (hintere) Begrenzung des UebergaDges in die Sehnervengrube ist, mit der