Lungen. Die Lungen hatten sich schon an die Rippen angelegt. Von jetzt an
machen die Rippen tiefe Eindrücke , als oh die Lungen immer mehr nach ohen
drängten, und die Lungen verwachsen mit dem Brustkasten, indem der von
beiden Seiten ausgeschiedene Peritonealüberzug sie zusammenleimt. Beim Ueber-
gange aus dem vorigen Zeitabschnitte in diesen haben die Lungen oft ein pinselartiges
oder sammtartiges Ansehn, indem die dünnen letzten Röhrchen aus der
ursprünglich allgemeinen Fläche hervorragen, sie werden aber bald wieder zu-
sammengekittet, und am dreizehnten Tage haben sie ganz die bleibende Form.
Die hintere mit Bläschen gefüllte Leiste beginnt dagegen erst jetzt ihre Entwickelung.
Nach R a th k e ’s handschriftlichen Mittheihmgen sind am Anfänge
dieses Zeitraumes vier Bläschen auf jeder Seite *). Die Bläschen drängen sich
aus der Fläche hervor, und zwar die hintersten bei weitem rascher, als die vordere.
Jene reicht am dreizehnten Tage frei in die Bauchhöhle hinein bis
zum Nabel.
Die Luftröhre wird in ihrer Dicke gleichmäfsiger, doch bleibt das vorderste
Ende noch weiter, als das hintere. Die Luftröhre sondert sich in mehrere
Schichten, die am dreizehnten Tage sich leicht von einander trennen lassen. Die
innerste Schicht ist dié dünne, doch feste Schleimhaut (welche sich von der sie
zunächst umgebenden Schicht so vollständig löst, dals man sie aus derselben, wie
aus einer Scheide hervorziehen kann. R a th k e ). Sie wird umgeben von einer
zweiten, viel festem und dickem Schicht, welche sich in lauter hinter einander
liegende Ringe mit ihren kurzen Zwischenmassen scheidet. Es sind die Luftröhrenringe
mit den fibrösen Zwischenräumen. Enger liegt an dieser mittlern
eine dritte äufsere Schicht, welche gefasert und nach beiden Seiten verdickt ist.
Sie besteht aus einem muskulösen Ueberzuge, der zu beiden Seiten die Musculi
sterno-tracheales bildet. ' Die Erweiterung des obern Kehlkopfes nimmt zu so
dafs er in zwei flache Seitentaschen ausgedehnt scheint. Zülétzt lassen sich alle
Theile des Kehlkopfes, unterscheiden, sogar die kleine erhabene, vom Schildknorpel
noch immer vorspringende Leiste erscheint als ein zartes Strichelchen am Ende
dieses oder dem Anfänge des nächsten Zeitraumes. In diesem Zustande zeigen die
Kehlkopfknorpel deutlich ihre Pebereinstimmung mit den 'Luftröhrenringen
oder.iTheilen derselben, von deren Form sie weniger abweichen, als später,
Herr. ' Die rebhté Vorkammer des Herzens’ bèkómmt die Gröfeè der linfcüü: ’‘Die
hintere Hohlvene tritt in die rechte Yörkänamer nach der Scheidewand, die Sich
................. ....jetzt
*) Ich habe nämlich nur drei gesehen.
jetzt bis hierher verlängert hat. Der Blutström ist gegen die linke Kammer gerichtet.
i Die hintere Höhlvene nimmt kurz vor dem Eintritt in das Herz die rechte
vordere Hohlvene auf. Die linke vordere Hohlvene hat aber eine selbstständige
Mündung;,, indem auf die oben ($. 10. q.) angedeutete Weise die gemeinschaftliche
Mündung tiefer ih die; Vorkammer hineingezogen ist. Es hat fast das Ansehn,
als ob s diese Mündung’.jetzt das eirunde Loch, oder die Lücke in der
Scheidewand einnähme.' . Die Mündung , der hintern Hohlvene steht nahe an der
Einmündung der linken vordem Hohlvene. Beide sind durch eine kleine Klappe
getrennt-, welche das Blut aus der letzten Vene nur in dié rechte Vorkammer gelangte
]äfst,!-daisMer, hintern Hôhlvené vorzüglich in die linke Vorkammer, obgleich,
d a i diejsVënè nicht geschlossen ist, doch auch die rechte Vorkammer
angefüllt werden-mufs. ,
Was* die ehemaligen Gefäfsbögon anlangt, so ist die Umänderung lebhaft. «• Arterien
Dié vordérn Schlägadferstamme lösen sich allmählig mehr von den hintern Bogen.
Sie gehen am. dreizehnten Tage ganz unmittelbar in die Kopfschlagader und Arm-
séhîàgader übér, und erscheinen als Stämme derselben. Ihre Uebergänge in
die; béiden Aöfténwutóeln werden dagegen dünner und gehen in immer schärfer
wöïdéndèn W ihkelnàbj haben also mehr die Form von communicirenden Aesten.
Die Lungenschlagadern gehen in gleichmäfsig fortlaufenden Bogen über in die
Wurzelnder Aorta; jedoch auf verschiedene Weise nach den beiden Seiten. Auf
d r in k e n §eitfs h t die; Lungepschlagader, da der communicirende Ast aus dem
vordern Schk^gaderstamme schwach ist, die.^Furzel der Aorta selbst und bei
weitem stärker als die; rechte Lungenschlagader. r Auf der rechten Seite erweitert
sich nämlich der hintere Schlagaderstamm auf Kosten der Lungenschlagader
dieser Seite, so dafs jener vorzüglich die rechte Wurzel der Aorta bildet und
die Lungenschlagader nur als Ast aufnimmt, — Veränderungen, welche anzudeuten,
scheinen', dafs immer noch die linke Kammer ihr Blut mehr nach rechts
die*rechte Kammer mehr nach links treibt. Jede Lungenschlagader giebt überdies
einen zarten Zweig in, die. benachbarte Lunge. , Der vordere Theil des
Körpers wird also nun aus der linken Kammer mit Arterienblut versorgt, der
hintere aus der linken und rechten zugleich..
Das,Hirn von oben!angesehen sieht fast aus,;, wie das Kreuz (trèfle) in p. Hin.
den Kartenblättern. Die Vierhügelmasse ist in zwei Anschwellungen weit nach
der-Seite gerücktft - Die,Mitte der Decke, ist'ganz, niedergesunken und bildet
eine1 sehr : breiten Verbindung zwischen; beiden Vierhügel - Anschwellungen.
R