dem Embryo arihängenden Dottersack bildet,..der durch den Dottergang mit dem
Embryo in Verbindung steht. Er besitzt Blutgefäfse, welche Bottersaökgefäfse
heifsen und längs dem Dottergange in die Gefafse des, Gekröses übergehen. Der
Dottersack enthält aber bald nur noch das tiefere vegetative Blatt der Keimhaut.
Das animalische Blatt der Keimhaut hat sich in zwei umgebende Blasen oder Hüllen
ausgebildet, das Amnion und die seröse Blase. Beide sondern sich von einander,
die letztere löst sich auf und nur die erstere erhält sich bis zur Reife, des
Embryo, schliefst aber um diese Zeit viel weniger Fruchtwasser-ein, als früher,
weil das Fruchtwasser in der letzten Zeit stark abnimmt. Auch ist aus dem Innern
des Embryo , und zwar aus seinem vegetativen Theile ein gefafsreicher Sack
hervorgewachsen, der Harnsack, der ihn und seine Anhänge >(Dottersack und
Amnion) als ein gedoppelter Sack allmählig umwächst. Die äulsere Hälfte dieses
Sackes wird reich an Blutgeföfsen, welche der Athmung dienen, umgiebt alle in-
nern Theile des Eies, verwächst in sich zu einer geschlossenen Blase und hängt an
der Schaalenhaut an. Er heilst in diesem Zustande Chorion. Seine Blutgefafse
heilseu Nabelgefäfse.
Es ist also bereits während der Bebrütung das, Eiweifs mit der Haut der
Hagelschnüre und der Dotterhaut geschwunden. Von der Keimhaut ist der peripherische
Theil des animalischen Blattes ebenfalls verloren gegangen. Vom Harnsacke
ist die innere Hälfte unkenntlich geworden, die äufsere ist aber als Chorion
in voller Blüthe. Der Dottersack hat mit der Masse des Dotters abgenommen,
auch der Inhalt des Amnions ist wie der Dotter zum Theil vom Embryo verzehrt;
Dagegen ist der Embryo mit seinem noch offenen Nabel in steter Zunahme begriffen,
und so kann man wohl sagen, dafs während der ganzen Bebrütung der Embryo
immer mehr die übrigen Eilheile beherrscht und in sich aufnimmt,
j.Trennung Am Schlüsse der Bebrütung wird diese Herrschaft vollendet, der Dotterde!
sack geht nämlich in den Nabel des Embryo ein und lagert sich in seine Bauch- von den an- o _ _ 0 • .. _
d em E ith e i- höhle, wo der Rest des Dotters, nach dem Auskriechen immer noch zur Ernah-
hingEnthUl" rung dienend, nach einigen Wochen ganz verzehrt ist. Es wird also der ganze
Dottersack Theil des Embryo. Nach dem Eintritt des Dottersackes, der ungefähr
am litten oder 20sten Tage der Bebrütung erfolgt ist, verengt sich der Nabel
rasch, die Blutbewegung durch die Nabelgefäfse und die Athmung durch das
Chorion werden unvollkommner. Das Küchlein strebt daher durch die Lunge zu
athmen, indem es mit dem Schnabel in den Luftraum dringt, oder Sogleich die
Schaale von innen sprengt. Hat das Küchlein eine Athmung durch die.Lungen
erreicht, so hört die Blutbewegung durch die Nabelgefäfse bald völlig auf, der
Nabel schliefst sich ganz und trennt das Thier von seinen Anhängen. Jenes
kriecht
kriecht nun aus und läfst seine Hüllen, Amnion, Chorion mit der Schaalenhaut
und der Eischaale zurück.
Vergleichen wir nun noch zum Schlüsse das unbebrütete Ei mit dem Küchlein
und dem Ei nach dem Auskriechen, so finden wir :
1) dafs die Fruchtstoffe, Dotter und Eiweifs, in das Küchlein zur Bildung
desselben übergegangen sind. Etwas vom wäfsrigen Theile des Eiweifses ist jedoch
durch, Verdünstung verloren gegangen, und ein andrer Theil, zur Bildung
des Fruchtwassers verwendet, ist auch nicht ganz aufgenommen;
2) dafs sämmtliche Hüllen, welche das Ei ursprünglich hatte, Dotterhaut,
Haut der Hagelschnüre, Schaalenhaut und Schaale, nicht in den Embryo aufgenommen
sind;
3) dafs aus dem Keime sieh der Embryo durch eine fast unendliche Ver-
gröfserung gebildet hat:
4) dafs aber auch von dem vergröfserten Keime ein Theil nicht zum Leibe
des Küchleins geworden ist, nämlich der peripherische Theil vom animalisGhen
Blatte,: als Amnion und seröse Hülle, und ein aus dem Innern stammender, also
mehr centraler als peripherischer Theil des vegetativen Blattes — der Harnsack.
Von allen Theilen aber, die nicht zum Leibe des Küchleins geworden sind,
trennt es sich beim Auskriechen.
: §• 6.
Allgemeine Bildungsweise des Kogel-Embryo.
Mir haben bisher den Embryo als bestehend angenommen, um die Geschichte
der sogenannten Eihäute im Zusammenhänge betrachten zu können. Es
wird Zeit seyn, dafs wir jetzt zu dem wichtigsten Theile unsrer Betrachtungen,
zu der Bildungsgeschichte des Embryo, übergehen. Doch fassen wir zuerst die
üllgemeinen Verhältnisse seiner Bild ungsweise und seines Lebens ins Augel
Um diese recht, zu verstehen, müssen wir aber den Bau des ausgewach- A. Primär
senen Thieres, das dadurch werden soll, ganz durchschauen und vor allen Dingen Sonder™g-
die allgemeinen Verhältnisse dieses Baues auffassen, ohne uns durch die zahllosen beithierlV"
Einzelheiten zerstreuen und verwirren zu lassen. Für diesen Zweck bitte ich Sie, heterogen",
einigen vorläufigen Betrachtungen über den Bau nicht allein der Vögel, sondern Sohicl>een.
überhaupt der Wirbelthiere Ihre Aufmerksamkeit zu schenken. AlleThiere nämlich,
welche nicht zu den Insecteu und Würmern gehören, das heifst also die Fische,
die Amphibien, die Vögel und die Säugethiere, stimmen in den wesentlicher.
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