WBBmÊ S ^ i l
46
kanals. Natürlich laufen die schon geschlossenen röhrenförmigen Theile mit offenen
Mündungen gegen den noch ungeschlossenen mildern! Theil öder die Darm-
rinne aus. Die Wände der geschlossenen Enden des; Speisekanals hören hier aber
nicht auf sondern biegen sich, nach; allen Seiten; in dié Kappe und die Keimhäut
als ihre unmittelbare Fortsetzung uin. Nur.mit ihrer obern Wand gehen sie,durch
die Darmrinne unmittelbar in feinandèn über. Dér Eingang in den Mastdarm ist
während des ganzen dritten Tages sehr weit,, und der Mastdarm selbst ist in dér
ersten Hälfte des dritten Tages nur eine weite und tiefe Grube, ähnlich der Form der
Rachenhöhle am Anfänge des zweiten Tages. Am Ende des dritten Tages ist jener
ein weiter, etwas gekrümmter Trichter , dessen stumpfes Ende:'fast ganz bis
an die 'Spitze der Wirbelsäule- reicht und hier bestimmt geschlossert ist, indem
sich vom After noch keine Spur erkennen däfst. Da nun der hintere über der, Verbindung
mit dem Dotter hervorragende und verdünnte Theil fies Embryo in Form
eines kurzen Schwanzes herabgekrümmt i s t , so scheint és j als ob der Darmkanal
in den Schwanz hineinragte, im Grunde aber ist der wahre Schwanz noch gar
nicht da, sondern wächst erst vom vierten Tage an über den Mastdarm hinaus,
mit Ausnahme eines überaus kleinen Spitzchens, welches schon am Ende dès dritten
Ta “es sich zeigt. Der vordere Theil des Speisekanals ist am Anfänge dieses
Tagës ziemlich weit, nur die zukünftige Speiseröhre enthaltend. Der Theil, der
sich in der Mitte dieses Tagès bildet, wird^Éum Magen, ist aber hoch unmerklich
weiter, als der am'Ende déssèlbëüTageS'sich bildende Anfang des Zwölffingerdarmes.
N u r nóch ungefähr'ein DritthèiTdër ganzen Länge des Speisekanals
hat am Schlüsse des dritten Tages die Form einer Rinne : diesen ungêformten Theil
nennt W o lff den Mitteldarm. És ist aber der zukünftige ganze Dünndarm des
Huhnes1. ' '• .............................................
/ Speise- Wenn wir mit W o lff die Bildung der umschlossenen Enden des Speisekanal.
Kanals um sié in ihren'einzelnen Momenten verfolgen zu können, als eine Hineinstülpung
der Köpf- uüd SchÉanzichèide d*rgestellt haben,' sö versteht' es
sich von selbst , dafs diese HineiBstülgühg nicht auf ganz'mechanische Weise zu
dénken ist, wodurch die früher in eine Fläche üüsgëbrfeitetën Blätter der Keimhaut
Sich in Falten Zusammenlegen müfsten, vielmehr ist diese Einstülpung mit
einëm organischen Wachsen verbunden, und man kann mit demselben Rechte 'sagén
dàfs'jitachdéfii durch die 'Eüdeü' dér Rückensaite' die Stellen für Mund und
AÏter béStiinmt'sind j'beide Endefe dëkSpteëkâüals aus den untern Schichten der
die Dottcrkugel umkleidenden KCinfhaüt herausgezögen würden, so dals die Dot-
terkugel der gemeinschaftliche Mittéltheil beider Enden des Speisekanäls ist, in
welche beide übögehen:1 Noch richtiger ist-hs, wenn' wir die Darmbildung mit
47
der vorhergehenden Gekrösbildung, so wie die Zusammenneigung dér Bauchplatten
als fortgehende Abschnürung des Fötus vom Dotter und dem ihn bekleidenden
Keimblatte betrachten, denn die Verbindung zwischen beiden verengert sich bis
zum Ende des Sten Tages immer fort, nicht nur relativ zum wachsenden Fötus
(was als ein blöfses UébërWachsen des Fötus gedëutet werdén könnte), sondern
auch absolut. Im Grunde aber besteht die Metamorphose aus allendreien Momenten
zugleich. Dafs ein wirkliches Hineinstülpen des Keimblattes da sey, lehren
die Gefafsstämme, deren Einmüudungsstellen immer mehr sich hineinziehen, so
dafs z. B. die eintretenden Venenstämme am Anfänge des dritten Tages ganz am
hintern Rande der Kopffalte gerade eingehen, ‘im weitern Verlauf des dritten Tages
aber um den hintern Rand der Köpfscheide herum nach innen laufen müssen
: und, ganz verdeckt von ihm, zusammen münden, Dafs zugleich ein Ausziehen der
Enden des Speisekanals Statt finde, sehen wir daraus, dafs die schon gebildeten
. Cylinder anfänglich weit sind, dann sich immer dünner ausziehen, und erst später
und zwar da, wo sie nicht in Berührung mit dem noch nicht ausgezogenen Theile
des Dotters sind, in sich, selbst sich zu einer wéitern1 Höhlung ausdehnen. Die
Abschnürung lehrt, wie schon bemerkt wurde, die absolut kleiner werdende Com-
muuicationsöffnung zwischen Dotter’ und Fötus, und dafs dieses Verhältniis im
Grunde das vorherrschende ist, ergiebt sich wohl daraus, dafs hieran alle Schichten
des Keimblattes und alle Theile des Fötus, die mit ihm verbunden sind, und
' zwar vöu allen Seiten' ‘in der Längen - und Queerdimension, zu gleicher Zeit Theil
nehmen-. Es bildet sich daher am'Darmkanal keine untere Naht, weder im
Schleimblatte noch im Gefafsblätte, sondern es ist so, als ob eine unsichtbare
Hand die Gommunication zwischen Embryo’, Keimhaut und Dotter zusammenschnürte,
wobei das, Was vom Darme gebildet wird, nicht erst aus zwei Hälften
erwächst, sondern sogleich ganz da ist.
Das war és , was wir obeni Qj. 4. §. 5. t*J) als die für diese Periode characte- g. Dinfcül-
ristische Abschnürung bezeichneten. Wir erwähnten aber zugleich der Einhül-
iung des Embryo. Diese geschieht auf folgende Weise. Indem die Blätter inner-
halb der Bauchplatten sich von einander trennen und die untere Lage (Gefafsblatt pe.
und Schleimblatt) sich blähend nach unten wölben, während der untere Rand
der Sich nach unten und innen bewegenden eigentlichen Bauchplatte Sich über dem
, Gefafsblatte grade so wégschiebt, wie die Gekrösplatte über dem Schleimblatte
um die Naht zu bilden, hebt sich der äufsere Rand der Seitenkappen über den untern
Rand dér Bauchplatte uügéfahr bis zur Höhe der Rückensaite des Fötus, und
geht erst in dieser Höhe in einem anfangs stumpfen, dann rechten, zuletzt spitzen
Winkel in das übrige Keimblatt über. (Fig. 6', 6"). In der Längendimension