über keinen Zweifel, dafs diese helle Stelle die Sohle des werdenden Thiers ist,
und der am meisten Vorspringeude Rand wird, in späterer Zeit das Kopfende.
Schon die ungleiche Färbung in der oberflächlichen Lage des Dotters lafst
eine Keimhaut oder einen Keim annehmen. Sollte es sich..bestätigen, dafs, wie
C a ru s beschreibt und a. a. Q., 2!af. l. Fig. IV. A. abbildet, zwei gegenüberliegende
helle Stellen am Dotter sind, so würde man daraus schliefsen müssen,,, dafs
der Keim an diesen,Stelle» erst später den weniger gefärbten Dotter überwächst,
und ich würde dann glauben müssen, dafs es mir nicht gelungen ist, eben gelegten
Laich zur Untersuchung zu erhalten, denn allerdings habe ich nicht den Laich
von eingefangenen Schmecken bei mir in der Stube legen lassen. Die ersten Anfänge
des werdenden Embryo wären diese hellen Stellen dann gewils nicht, das
lehrt der weitere Verfolg.
Selbst wenn die Angabe von Carus als richtig befunden werden sollte, ist
doch, wie gesagt, nach ein Paar Tagen nur Eine helle Stelle da, und diese erhebt
sich in schiefer Richtung vom Dotter, wodurch ihre Durchsichtigkeit für die Beobachtung
sehr vermehrt wird, und diese hervorgehobene helle Stelle ist die ersteAn-
lage für den am meisten animalischen Theil des Thiers. Der übrige Umfang des
Keimes scheint den Dotter noch ziemlich eng zu umgeben. Wenn aber die Dre
hung schon deutlich wird, erscheint eine dunkle Kreislinie * ), die allmählig die
Dotterkugel von einer äufsern Hülle, die sie überall umgiebt, sondert. Der Dotter
nimmt nun an Färbung ab und wird bedeutend gröfser. Die Bläschen in ihm
sind vergrölsert, sehr deutlich durch das Microscop kenntlich /u n d scheinen auch
an Zahl zugenommen zu haben, so dafs man annehmen mufs , dafs sich allmählig
durcliAufnahme des Eiweifses immer mehrere von den dunklen Körnchen des Dotters
in Bläschen umwandeln. Was die Dotterkugel wie ein Sack umgiebt, ist der
Leib des Thiers. Das Ganze hat eine unregelmäfsig runde Gestalt, doch ragt in
dem umgebenden Sacke die früher erschienene helle Stelle weit vor. Etwas später
wird der Embryo kahnförmig, der in ihm liegende -sehr deutlich ztt unterscheidende
jetzt mehr durchsichtige D otter,’in welchem man jedes einzelne Bläschen
erkennt, nimmt an dieser Gestalt Antheil imd erscheint nïèrehförmig. Dér umgebende
Leib ragt von allen Seiten, auch am hintern, dem hellen Kopfende entgegengesetzten
Ende mit breitem Saume (für die Ansicht unter dem Microscope)
über dein Dotter hervor. ' Tföch etwas später scheint der Dotter ganz das hinterste
Ende des Embryo einzunehmen. Dièsès rührt zuihi Theil von der stärkern Krüni-
*) Eine Kreislinie für jede Ansicht durch das-Microscop, in der That also eine sphärische Be-
grenzung.
mung des Embiyo, ’zürn Tlieil'ist aber wirklich’der Doller mehr nach hinten gerückt.
Die Entwickelungsstufe, die ich jetzt meine, weifs1 ich nach demZeit-
maafse nichtizu bestimmen. Sie fällt nach Car us-Darstellung auf den siebenten
Tag. - i * ; g i i § ’ . H R P ; |
Es sind um dieSe Zeit und schon etwas früher zwei seitliche Zapfen in der
Axe der Drehung kenntlich. Ich habe’ mich auf das Bestimmteste überzeugt,- dafs
diese Zapfen die seitlich vorragenden Ränder des Kragens sind, wie schon Carus
vermuthet. Carus bemerkt ferner gegen S t i e b e 1, dafs immer die hintere Hälfte
des Embryo die grofszellige ist. Das ist auch so auffallend, dafs St iebei wohl
nur durch einen Schreibfehler zu der entgegengesetzten Aeufserung gekommen
Seyn kann! Diese Ansammlung grofser Zellen halte ich aber für eine Art von
Dottersack, nämlich für den noch nicht in einen Darm äusgesponnenen Theil des
Dotters, denn es ist zuvörderst augenscheinlich, dafs die Zellen nicht in der Oberfläche
liegen, wie män aus einem dünnen Saume- erkennt, der den Umfang der
grofszelligen Masse umgiebt und selbst aus- einer eben So feinkörnigen Masse besteht,
als die Masse des Kopfes ist ; ferner hat der Umfang der grofszelligen Masse
im Innern des Leibes eine ziemlich bestimmte Grenze, und endlich sind die Zellen,
oder vielmehr Bläschen vollkommen den Bläschen ähnlich, die man vom Anfänge
an im Dotter, nur immer im Wachsen begriffen, erkennt, sie sind auch von derselben
körnigen Masse umgeben. Endlich müfste der Dotter ganz plötzlich verschwinden,
nachdem er lange an Masse zugenommen hatte , wenn man ihn nicht
in diesem, jetzt im hintersten Ende liegenden Sacke wieder erkennen wollte.
Carus glaubt, dafs schon am siebenten Tage die hintere Spitze des Embryo
von einer Leber eingenommen werde. Ich habe mich hiervon nicht überzeugen
können, und habe vielmehr die Leber mit Deutlichkeit erst an schon ausgekrochenen
Schnecken beobachtet. Vielleicht ist sie schon in der letzten Zeit
des Lebens im Eie, wo man um den überall gebildeten Darm eine weiche Masse
erkennt, an der ich bei der Zergliederung jedoch keine bestimmte Organisation
unterscheiden konnte, während ich doch nach dem Auskriechen die Gallengänge
gefunden zu haben glaube. — Wenn die Schaale zuerst als eine ganz durchsichtige
Hülle von ausgeschiedenem Eiweifsstoffe kenntlich wird, eine Bildung,
die nach Carus auf den loten und Ilten Tag fallt, ist das hintere Ende des gekrümmten
Leibes von derselben grofszelligen Masse ausgefüllt, wie früher. Die
umkleidende Haut scheint aber merklich dünner geworden zu seyn, indem diese
Masse jetzt ziemlich dicht unter der Schaale liegt. ' In der Masse sah ich zwei in
spitzen Winkeln sich schneidende Schatten, die ich mir durchaus nicht anders
deuten kann, als dafs sich der Dottersack verlängert und dafs die hintere blindé