n. Der untere
Schlufs
ist zugleich
eine Abschnürung.
dem übrigen vegetativen Blatte ab, neigen dann diese unteren Winkel immer
mehr gegen einander, bis beide endlich verwachsen, indem zugleich die schmalen
Platten selbst, die wir Darmplatten (Dam. in te s tin a le s ') nennen, sich zu
Halbkanälen krümmen. So entsteht aus beiden ein Rohr, welches der Darmkanal
ist.W
ährend dieser Vorgänge neigen sich auch die Bauchplatten im engern
Sinne mit ihren ursprünglich äufseren, jetzt unteren Rändern einander immer
mehr, und es Wird also auch die animalische Abtheilung des Leibes geschlossen.
So werden also die schon früh im Keime sich bildenden Schichten in Röhren
umgewandelt, und es wird die oben entwickelte Grundform aller Wirbelthiere
erzeugt, von welcher- ein jedes einzelne Wirbelthier eine besondere Modifica-
tion'ist.
Ich habe vorläufig, um die wesentliche Uebereinstimmnng in der Bildung
des Rückentheiles und des Bauchtheiles erkennen zu lassen, noch nicht auf einen
Unterschied aufmerksam gemacht, der in der Art, wie sich beide schliefsen, hervortritt,
Dieses mag hier nachträglich geschehen. — Nur der Rückentheil, der
sich viel früher schliefst, als der Bauchtheil, verwächst wirklich in seiner ganzen
Länge in einer Naht, indem zwei Kämme sich gegen einander neigen. Im Bauch-
theile verwachsen auch die Gekrösplatten in einer Naht, jedoch nur in der Mitte
des Embryo, da an seinem vordersten und hintersten Ende, wo das-vegetative
Blatt sich vom animalischen nicht entfernt, die Gefäfsschicht sich gar nicht zrn
einer selbstständigen Gekrösplatte ausbildet. Darmplatten und Bauchplatten
schliefsen sich aber nicht in einer wirklichen Naht, vielmehr verengt sich ihl-e Peripherie
von, allen Seiten her gleichzeitig, indem die ursprüngliche Peripherie
des Embryo, durch welche er in die Keimhant übergeht, sich zuvörderst nach
unten neigt und dann immer enger wird: ein Vorgaug,- den wir schon früher mit
der Benennung einer Abschnürung treffend bezeichnet zu haben glauben; (§. 5. i_y
w ir haben dabei gehört, dafs auf solche Weise die ursprüngliche Peripherie sich
in eine Verengerung verwandelt, die man überhaupt den Nabel nennt, däfc dieser
Nabolalso der Uebergang des Embryo in die Keimhaut ist,, dafs, weil dieser
Uebergang jetzt verengt ist, die.übrige Keimhaut nun in Form von Säcken an dem
Embryo hängt. Es ist uns ebenfalls schon früher klar geworden, dafs wegen der
Trennung beider Blätter sowohl im Embryo als in der Keimhaut der Nabel ein
doppelter ist, ein innererund ein äufserer. Der innere Nabel oder der Dottergang
ist der Uebergang aus dem vegetativen Theile des Embryo und namentlich
seinem Darme in den Dottersack, dem in einen Sack verwandelten vegetativen
Blatte der Keimhaut. Dieser Uebergang ist schon sehr früh eng. Der äufsere
Na-
Nabel ist innerhalb des animalischen Blattes der Uebergang aus dem Embryo in
die Keimhaut. Der dem Embryo zunächst liegende Theil vom animalischen Blatte
der Keimhaut bildet sich abe# zu einem Sacke um-den Embryo herum aus — zu
dem Amnion *). Der äufsere Nabel ist also ein Uebergang des Embryo in das
Amnion. Er zieht sich ebenfalls-in einen kurzen, aber viel Weitem Kanal aus.
Lange Zeit hindurch ist es nur die Hautschicht, welche den äufsern Nabel bildet.
Zuletzt, wenn schon der Dotiersack in den Leib getreten ist, erreicht auch die
Fleischschicht des Embryo den Nabel. So bildet sich also auch für diese Schicht
ein Nabel, den man einen Fleischnaiel nennen könnte. Innerhalb des Hautnabels
liegt aufser dem Dottergange-noch ein hohler Uebergang aus der Kloake in den
Harnsaok, der Harngang ([Urach us) **) - genannt.
Vollständig verwächst-der Nabel im Vogel erst, nachdem der Dottersack
in den Leib eingetreten ist, und dieser Schlufs; des Nabels ist zugleich die Trennung
des Embryo-vom Amnion und dem zu einem Chorion umgewandelten Harn-
sacke (§. 8. $,), 1
I si 7,'Mau wird-leicht eiusehen'j däfs-die: Abschnürung an der Bauchfläche, wie
sie sich im Vogel-zeigt, nur eine Mödification eines Schlusses durch Züsammeu-
neigen von: beiden Seiten ist, und dafs • ich, um die Gteichmäfsigkeit der Ausbildung
der Wirbelthiere einleuchtend zu machen, wohl Vorläufig die Rauchbildung
als den einfachen Gegensatz der Riiekenbildung darstellen durfte (dieser §t. un-
terim^j);- iSolltenSie -jedoch auf die Modification, die sich in der Nabelbildung
offenhart j melir- Gewicht legen1‘w o llen so brauchte iieh blofs, der spätem Dar-
stellung:vörgreifend, zu bemerken", dafs -bei- vielen Wirbellhieren, den Knochenfischen
und Batrachiern: zum Beispiel ,- gar keine wahre Nabelbildung ist und die
bauchplatten des Embryo sogleich den ganzen Dotter umwachsen, ohne vorhergehende
Abschnürung. Jene Embryonen sind aber vom Anfänge an grofr im Ver-
hältnifsi-zu.der DtittermassC; 1 Die Embryonen der Vögel und Säugethiere sind im
Anfänge sehr klein- . Sie köönenäden -Dotter nicht so bald umgeben. Nur indem
sie-früher sieh catch unten zu schliefsen aufangen, als sie den Dotter zu umgeben
vermögen, entsteht der Vorgaug, den wir Abschnürung genannt haben, und erst
später tritt; bei den Vögeln der anfänglich abgeschnürte allmählig kleiner gewordene
Dottersack in den Leib ein Und wird nun von den Baucbplatten umgeben,
wie; bei deUiFischenagh&h Anfangs.-' ’Die Nabelbildung also, statt ein Einwurf
gfig.cn die be in stiiHi;H in g in der Ausbildung dCsRücketi- und-Bauchtheils zu
i ;, , i J. . ■r—r:-.L . Z3D , re. - 310 -1 - eit* w - - -|f Hj *),Die gesammte-Uebfersichit. der Umwandlung des, JCeimes.in den Embryp und seine Anhänge
■ habe ich in der Taf.'lV. irig. 7 darzustellen versucht.
. *.*) Auch Harnsch’nür.
II. Iv