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ƒ. Bauchplatten.
zu bezweifeln, da die Pfortader selbst unmittelbar in die Hohlader geht und die
Uebergänge nur allmählig dünner werden. Die Beobachtung kann hierüber kaum
entscheiden, da die Leber so am Gefäße durchzogen ist, dafs sie noch am zwölften
Tage sich ganz von der Injectionsmasse färben läfst. Ich habe eine Leber au*
dieser Zeit vor mir, die wie ein Klumpen Injectionsmasse aussieht, von einer
Haut überzogen. Zerreißungen sind dabei nicht zu finden» ',
Die Bauchplatten sind noch sehr schmal, und nehmen anfangs ein Drit-
theil, dann fast die Hälfte der Höhe des Bauches ein; das Uebrige dieser Höhe
wird von der Bauchhaut umschlossen, welche mehrere Schichten deutlich unterscheiden
läfst. So wie das Herz sich aus dem Halse zurückzieht ,: schließt sich
die Höhle des letztem, indem die Bauchplatten .'sich daselbst enger zusammen-
légefi. In den Bauchplatten ist der Anfang der Rippen kenntlich als dunkle
Streifen.
g . Rücken. Ans den Wirbelbogen schießen bald, nachdem sie oben geschlossen sind,
ganz merkliche Dornfortsätze hervor, wodurch der Rücken schiefer wird. Die
h. Extremi- Extremitäten haben sich verlängert, ihre Basß hat sich auf den Bauch- und Rnkkenplatten
ausgebreitet und sie haben sich in alle vier Hauptglieder getheilt, Oberarm
und Oberschenkel sind sehr kurz; Ellenbogengelenk und Knie nach außen
gerichtet, wie bei den meisten Amphibien; Unterarm und Unterschenkel laufen
etwas nach hinten, aber besonders der erstere, doch noch mehr nach unten.
Hand - und Fußgelenk haben noch keine Selbstständigkeit, sondern die Richtung
des Unterarms und Unterschenkels wird durch die Endglieder fortgesetzt. Bß an
diese Gelenke ist noch große Uebereinstimmung in beiden Extremitäten. In den
Endgliedern ß t zwar auch noch die ursprüngliche Uebereinstimmung. nicht zu
verkennen, allein es tritt doch auch schon die Individualität deutlich hervor. In
festerer Hinsicht Sehen wir, wie beide Endglieder an Breite zugenommen und
ihre freien Ränder mehr nach unten gerichtet haben, aß früher, besonders in der
vordem Extremität. Béide Endglieder haben sich in: breite Platten umgéwandelt,
welche die Form eines Kreisausschnittes haben. Der dunkle Inhalt, der am fünften
Tage noch die Form des ganzen Endgliedes nachahmte, hat sich jetzt in einzelne
Strahlen gesondert. In diesen Strahlen schießen die verschiedenen Glieder
der Mittelhand und Finger, so wie des Mittelfußes und der Zehen an.; und zwar
allmählig von den erstellt anfiutgend bis zum letzten Glieder der letztem; denn die
dunklen Strahlen sind die einzelnen Fingér und Zehen,1 welche in der hellenPlatte,
wie in einer Schwimmhaut liegen, aus welcher noch kein Finger hervorragt.
Fufswurzel und'Mittelfuß' sind noch;eben so kurz, als Handwurzel und Mittelhand,
ln der Paßwurzel bildet sich nicht eiti einzelner Knorpel, sondern «6 viel als Ze-
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heil da sind. Eine Differenz zeigt .sich aber darin., dafs im Endgliede der vordem
Extremität gleich anfangs drei Strahlen (Finger), im -Endgliede der hintern Extremität
vier Strahlen (Zehen) sich bildeti. Bei denjenigen Hühnern, welche fünf
Zehen hahen , bilden, sich auch alle fünf zugleich. In dem Flügel ist gleich anfangs
der Mittelfinger der längste, der vordere oder der Daumen der kürzeste Finger;
Im Eufs ist die vorderste Zehe die kürzeste, die vorletzte nach außen und
hinten die längste, allein der Unterschied ß t so unbedeutend, daß der Rand dennoch
in beiden Extremitäten kreisförmig aussieht. In allen einzelnen Zehen- und
Fingerstrahlen sind die Knorpel der einzelnen Glieder eingesenkt in eine fortlaufende
Scheide, welche den Inhalt jedes einzelnen Strahls umfaßt. Diese Scheide
ist die fibröse Hülle derKnochen.
Der Stirnfortsatz verlängert sich rasch nach unten und hinten (oder nach
vorn und unten, den Kopf auf der Basis ruhend gedacht). Zu beiden Seiten seiner
Wurzel liegen die Nasengruben. Die Oberkieferfortsätze wachsen gegen den
Stirnfortsatz. Am sechsten Tage ist ein tiefer Einschnitt zwischen beiden, dessen
Spitze auf. die Nasengrube trifft. Am siebenten Tage erreicht-der Oberkieferfortsatz
jeder Seite den Stirnfortsatz unterhalb der Nasengrnbe. An der Spitze
wird aber der Stirnfortsatz.noch nicht vom Oberkieferfortsatz erreicht, es bleibt
vielmehr immer noch auf jeder Seite des Stirnfortsatzes ein kürzerer Ausschnitt,
welchen die Nasengrube nicht mehr erreicht. Die Mundöffnung hat daher auf
jeder Seite einen breiten Schenkel. Die Mitte wird verengt durch den vorragenden
Unterkiefer. .Dieser vergrößert sich rasch und spitzt sich zu. Es ß t derselbe
Tlieil, den wir früher als ersten Kiemenbogen beschrieben haben. Er besteht
-aßo niemals ausWwei gesonderten.PIälften, sondern ß t vom Anfänge an verwachsen.
Nach innen von ihm liegt in der Mittellinie die Zunge als eine erhabene
. Leiste.
Die noch bestehenden Gefafsbogen haben sich, nachdem die Kiemenspal-
ten mit Bildungsgewebe angefüllt worden, von der Rachenhöhle getrennt, und
ziehen sich rasch zurück, so dafs sie nur sehr wenig vor dem Herzen hegen.
Eben dadurch wird die vordere Fläche des Haßes frei und kann sich verlängern
und gerade strecken. Der Kiemendeckel überwächst die zweite Kiemenspalte
und verlängert sich nach hinten, dicht an die Fläche des Halses sich anlegend
und daher rasch unkenntlich werdend. Zuweilen sieht man seinen hintern Rand
am Ende des sechsten Tages noch als ein erhabenes Leistehen vorragen. Nach
dem sechsten Tage habe ich nie eine. Kiemenspalte entdecken können.
Durch die Ausbildung der Kiefern ist die Rachenhöhle nach vom in eine
Mundhöhle verlängert.
i . Kiefern.
k . Hals.
I. Mundhöhle.