Stellung von der Entstellung des Auges erregen. Dennoch ist es unverkennbar,
dafs auch hier aus der rechten Hälfte des Zwischenhirnes sich das Auge der rechten
Seite hervorstülpt und eben so das linke Auge von der linken Seite. Allein die
Stiele der Augen ([die Sehnerven) sind schon früh lang ausgezogen, und da die
Weite des Hirntheils, aus dem sie kommen, sehr gering, ist, so müssen sie, indem
sie sich verlängern, sehr bald die;Centrallinie erreichen. Da nun selbst in
Vögeln, wo sie Anfangs ziemlich weit aus einander liegen, diese Mittellinie erreicht
wird, und auch in diesen Thieren und den Säugethieren die Faserung
erst deutlich wird, wenn die Sehnerven ein Chiasma gebildet, das heifst, mit
ihren Abgangsstellen sich erreicht haben, und nun die Fasern von beiden Seiten
des Hirnes in jeden Sehnerven gehen — so kann es; wenig auffallen, dafs
in den Fischen, wo das Chiasma beinahe ursprünglich ist, die meisten Fasern
übergreifend sind,
Ich will mich deutlicher machen. Vor allen Dingen mufs ich der gewöhnlichen
Ansicht widersprechen, nach welcher die Sehnerven der Fische sich gar
nicht, oder doch wesentlich anders kreuzten, als die Sehnerven anderer Thiere,
indem das Auge der rechten Seite seinen Sehnerven nur von der linken Hirnhälfte
erhielte und umgekehrt für das linke Auge.; .Man sieht an der Abgangsstelle
der Sehnerven eine weifse Binde, welche beide vereint. Diese haben C a -
ru s und Andere nicht übersehen, allein sie halten sie für ungefafert oder sind
Wenigstens der Ansicht, dafs die Fasern nicht in die Sehnerven übergehen. Ich
glaube aber nicht nur die Faserung, sondern auch den Uiebergang in die Sehnerven
und in das Hirn zu erkennen, und finde also, dafs der Sehnerve der.Fische
eben so von beiden Seiten kommt, wie in andern Thieren, mit dem Unterschiede
nur, dafs der Ursprung von der entgegengesetzten Seite viel,stärker und unmittelbarer
ist. Es hat nun das Ansehen, als ob der Uebergang in dieselbe Seite ein
später durch fortschreitende Entwickelung unterdrückter sey. Den Grund davon
suche ich in der ursprünglichen Nähe der beiden Ursprungsstellen. Diefs
durch Präparation an dem überaus kleinen Hirne der Karpfen - Embryonen nachzuweisen
, scheint mir völlig unmöglich, obgleich ich das allmählige Zusammenrücken
der Sehnerven-Ursprünge am Vogel-Embryo nicht blofs angenommen,
sondern durch Ansschälung des Hirnes von Stufe zu Stufe verfolgt habe, da mir
das Uebergreifen der Anfangs getrennten Sehnerven lange unbegreiflich schien.
Die Arbeit war nicht leicht, aber an den Hirnen von Güstern sie auszuführen
wird auch wohl die Hand verzweifeln, die den Räderthieren die Kiefern ausbricht.
Das
Das Ohr ist Anfangs röhrig. Aus dem Ende der Röhre müssen die übri-
gen Thede des Labyrinthes werden. Man sieht auch bei Karpfen eine blasige
erlangerung nach hinten. Ich hahe die Frage aufgestellt, ob diefs nicht eine
modihcirte Paukenhöhle oder die vordere. Schwimmblase ist. Ein äufseres Ohr
fehlt den meisten Knochenfischen. Wo es sich findet, wird es wohl durch äu-
lsere Einstülpung sich erzeugen *).
Der Schwanz wächst hervor, wie bei Batrachiern.
Nach einer zusammenhängenden wuchernden Leiste, die der Entwicke- da. Extre-
lung beider Extremitäten voranginge, habe ich vergeblich mich umgesehen. mitS,en-
Auch ist die vordere Extremität sehr viel früher sichtbar, als die-hintere. Sie
erscheint als eine längliche Erhabenheit, die sich bald in ein breites ungestieltes
Blatt ausdehnt, welches auf einer geringen Erhebung aufsitzt, so dafs hier nur
die Scheidung in Wurzelglied und Endglied kenntlich ist. Das Endglied hat, so
lange,keine Flossenstrahlen in ihm sind, viele Aehnlichkeit mit dem Endgliede
m der Extremität der Landthiere im Embryonen-Zustande. Für die unpaarigen
Flossen zeigt sich zuerst eine zusammenhängende Hautflosse, die vom
Hucken anfängt, um den-ganzen Schwanz herumläuft und unter dem Bauche en-
et- Diese zusammenhängende Hautflosse scheint für sehr verschiedene Fische
(z. B. Barsche und Karpfen) ganz gleich, so lange keine Flossenstrahlen da sind,
doch mufs sie für solche Fische, deren Rückenflosse sich bis gegen den Kopf erstreckt,
auch wohl bis dahin gehen. Später theilt sie sich in so viel Abtheilungen,
als der Fisch bleibende unpaarige Flössen erhalten soll. Die bleibenden
Flossentheile erhalten während der Sonderung Strahlen, die Zwischentheile verschwinden
gänzlich.
Dafs der Sack des vegetativen Blattes nicht ganz unmittelbar sich in einen «. Verdan-
Darm ausspinnt, sondern dieser, nachdem seine Enden gebildet waren, sich a b -un^sa^^arat'
schnürt, und also, auch wo kein äufserer Dottersack ist, ein innerer sieh findet,
ist schon gesagt. Dieser Sack mündet dicht hinter der letzten Kiemenspalte
in den Darm. -Er drängt den Darmkanal eng an die Wirbelsäule, wodurch
es wohl veranlafst wird, dafs sich lange kein Gekröse hervorzieht”, und
wenn sich dieses bildet, die beiden Blätter auf eine weite Strecke nicht mit einander
verwachsen, indem sich die Schwimmblase, eine lungenartige Ausstül-
*) Ob man nicht unter den Knorpelfischen bei den Selachiern und Stören die sogenannten Spritzlöcher
für äufsere Gehörgänge zu halten hat? Oder sind sie nur die vordersten Kiemenspalten?
R a th k e sah aus ihnen Kiemenfasern vorragen, was ich bestätigt finde.