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i Linie lang. Im hintern Theile der Speiseröhre ist der -weite Darm, dessen
Grenze die Blinddärme bezeichnen, im Uebrigen vom hintern Theile des engen
Darmes, der in den hintern Eingang übergeht, nicht verschieden. Mundöflhung
weit. Einen After habe ich am vierten Tage noch nicht entdecken können.
h . Lunge. Die Gefäßschicht hat sich in dem Schon gebildeten Theile des Speisekanals
noch mehr aufgelockert, und gleicht einer halbdurchsichtigen Gallert. Die Lungen
heben sieh nach unten mehr aus dieser Schicht hervor, hängen aber doch noch
durch ein von ihrem Abtrennen aufgehobenes Blatt mit dem Speisekanale zusammen.
Die Röhre in jedem Lungenflügel hat sich nach hinten in ein kleines Säckchen
blasenförmig erweitert und nach vorn sehr verlängert y , so ;daß »Leide Bronchien
in einem sehr spitzen Winkel Zusammenstößen! Dann folgt ein kurzer gemeinschaftlicher
Kanal,, der am Ende dieses Tages oft erst £ Linie,Jang ist, die
Luftröhre nämlich, die mit der Speiseröhre hinter der Rachenhöhle zusammenmiiudct.
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. Leber Die Leber ist in zwei flache Körper ausgebildet, die wie Platten die Pfortader
umfassen. In diese Platten haben sich beide Lebergänge weiter verzweigt.
Die innere Fläche der Lebergänge ist körnig, wie die -innere Fläche des Darmes.
Beide Lebergänge haben sich nicht nur in die Leberlappen verlängert , sondern
auch mehr aus dem Darme herausgezogen, so dafs sie meistens schon an der Basis
Zusammenstößen, am Ende des Tages aber schon einen gemeinschaftlichen Kanal
zu bilden pflegen. Zwischen die Lebergäuge haben sich Verlängerungen der
Vene hineingezogen.
Das Pankreas ist noch nicht oder nur sehr wenig aus der Ebene der Ge- fc. Pankreas#
fäfssGhicht hervorgebrochen.
Blinddär- Die Blinddärme bilden noch kurze und stumpfe Kegel, die senkrecht auf
me' der Achse des Speisekanales stehen.
m.Harnsack, Der Harnsack, der im vorigen Tage und am Anfänge dieses Tages nur wenig
sich vergrößerte, weil er seiner Entstehung nach nothwendig zwischen das
seröse und Gefäfsblatt der Schwanzkappe eindrängt, wächst in der zweiten Hälfte
des vierten Tages sehr rasch, nachdem die Trennung beider Blätter, welche der
Harnsack zu unterstützen scheint, überall erfolgt ist. Zuerst drängte er sich zwischen
den genannten Blättern der Schwanzkappe, und dann, immer wachsend,
zwischen dieselben Blätter der rechten Seitenkappe hinein. Er wird dabei dünner
und durchsichtiger. Seine Basis zieht sich in einen hohlen Stjpl ,3us. . Die Spitze
nimmt eine kugelförmige Gestalt an und hat am Ende dieses Tages die Gröfse einer
Wicke oder Erbse. Ein schönes Gefafsnetz, das er aus dem Leibe hervorhebt
und das durch eine Verzweigung der Aortenäste gebildet wird, ist in seiner
Gefäfsschicht enthalten. Die innere Schicht oder das Schleimblatt ist davon sehr
leicht unterscheidbar.
Die Lücke im Gekröse verengt sich, theils indem die Gekrösblätter sich
auch nach oben Ün eihander legen j theils indettf sich in die Lücke etwas ßil-
dungsgewebe absetzt. ‘ '
Die WolffischenKörper enthalten ein der Länge nach verlaufendes Blut-
gefäfs. Die dunklen Queerstreifen haben sich vergrößert und sind unbezweifelt
hohle Röhrchen, von dunkler Wandung umgeben, ungefähr so wie die Lebergänge
in ihrer ersten Bildung; nur sind jene sehr viel' enger. Sie scheinen aber
Blut zu enthaften.. Wenu sie Blut enthalten, so münden sie ohne Zweifel in das
Längsgefäß ein. ,, . .
Die beiden Hauptäste, in welche sich die Aorta schon am zweiten Tage
spaltete, laufen zwar an derselben Stelle, an welcher später die Wolffischen Körper
sich finden, allein am dritten Tage schon, und noch n^ehr am vierten, sieht
man die Aorta in einem ungetheilten Stamme bis in die Nähe des Harnsackes verlaufen,
w o sie erst in zwei Aeste sich spaltet,, und die Gekrösschlagader ist jetzt
ein einfacher Ast dieses gemeinschaftlichen Stammes. Es scheint also, daß beide
Hauptäste der Aorta sich wirklich verengt haben (wohl durch Verlängerung aus
dem Mittelstamme), und man kann die Ueberzeugung nicht gewinnen, zu der sonst
der Anschein führen könnte, daß aus diesen ursprünglichen Hauptästen die Wolffischen
Körper sich bilden. Auffallend-aber bleibt es immer, daß zwischen den
vordem Enden der Wölffischen Körper die Aorta viel weiter ist, als im übrigen
Verlaufe, und es wäre daher auch möglich, dafs der Stamm der Aorta sich hier
theilt und die Fortsetzung erst später zwischen den beiden frühesten Aesten sich
bildete. Die Gefäßstämme, auf denen die Wolffischen Körper sich bilden, sind
aber vielleicht noch eher Venen, welche der Aorta entsprechen, und also dieHaupt-
wurzeln der untern Hohlvene wären. Am vierten Tage ß t auch eine Drosselvene,
die das Blut aus dem Kopfe zurückführt, sehr deutlich, und im untern Rande
jeder.Bauchplatte ist. noch eine Vene, die mit der Drosselvene jeder Seite vor dem
Eintritte in das Herz sich verbindet. Sie scheint also die Intercostalvene zu seyn.
Sie entsteht, wie schon bemerkt ist, und wie man hier deutlicher aß an irgend
einer,andern Stelle beobachten kanu, so, daß die Leibesmasse in-einzelaen Punkten
flüssig wird, die Flüssigkeit sich ansammelt, roth wird, in Form von Blut-
punkten.erscheint und erst allmählig in Rinnen verläuft. Im Leibe des Embryo
scheint, so weit die Beobachtung reicht, die Venenbikluug der Arterienbildung
voranzngehen.,
». Lücke im
Gekröse.
o . Wolffische
Körppr.
p . Gefäfs-
sy stem.