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deutlich schon am dritten, man findet ihn angedentet schon- am zweiten Tage.
Indem hei Säugethieren sich dieser Vorsprung verdickt und der Länge nach fasert
, wird aus ihm das Gewölbe. Die Darstellung, dafs das Gewölbe aus einem
vordem und einem hintern Stücke zusammenwüchse, wird nicht nur durch
nichts im Hirne des Embryo gerechtfertigt, sondern ist auch'gegen alle Analogie.
Nun schien mir, dafs die vordem, Schenkel des Gewölbes mit der ursprünglichen
mittlern Einsenkung völlig eins sind. Dann müssen nothwendig über (oder vor)
dieser Stelle die Wände der Hemisphären sich nochmals Zusammenlegen und verwachsen,
weil sonst der sogenannte fünfte Ventrikel nicht gebildet werden
könnte. Diese Verwachsung nun glaube ich auch erkannt zu haben. Sie ist,
wie aus dem früher Gesagten hervorgeht, ungemein kurz, so wie die beiden Blätter
des S e p tum s , über die man nicht in Zweifel seyn kann, wenn auch jene
Verwachsung in früherer Zeit sich so leicht löst und so tief liegt, dafs es Schwierigkeiten
hat, sie mit Sicherheit zu erkennen, durch ihre aufserordentliche
Dicke auffallen. Bei der allmähligen Wucherung des vordem Abschnittes der
Hemisphären verdünnen sich diese Blätter der Scheidewand, der Balken hebt sich
vom Gewölbe ab und wird nach hinten ausgezogen. Hiernach halte ich wenigstens
den Theil des Balkens, der über dem Septum liegt, nicht für ursprünglich.
Sollte er dennoch ursprünglich seyn, so müfsten bei Säugethieren die vordem
Schenkel des Gewölbes ursprünglich nicht ganz mit der mittlern Einsenkung Zusammenfällen,
sondern etwas seitlich liegen, und dann später unter sich verwachsen,
um den fünften Ventrikel zu erzeugen *). Auf jeden Fall wird man nicht
irren, wenn man die mittlere Einsenkung des Vorderhirnes in den Vögeln, Amphibien
und Fischen für Gewölbe und Balken zugleich ansieht.
Dafs auch die erste Bildung der Sinnesorgane dieselbe, ist, wie im Vogel,
braucht kaum erwähnt zu werden. So ist also auch der Augapfel eine Ausstülpung
aus dem Hirne und hat dieselben Häute, die dem Hirne zukommen. Der
Sehnerv schliefst sich eben so und es bildet sich dieselbe Falte im Innern des
Augapfels, von der vielleicht der gelbe Fleck und das Central-Loch bleibende Restfe
im Auge des Menschen sind, ohne dafs man den Grund kennt, warum diese Spuren
fast bei allen andern Säugethieren fehlen. Doch zeigen sich allmählfr auch
Verschiedenheiten vom Auge des Vogels. Die Netzhaut bildet in dem Säugethiere
mehr Falten als im Vogel, und es hält bald schwer, die ursprüngliche Einfaltung
*) Leider! möchte ich ausrufen, läfst sich auch hierfür Einiges aus dem frühem Hirnbau sagen.
Auf welch ein Minimum es hier ankommt, will ich bei einer andern Gelegenheit auseinander
setzen. Ohne Abbildungen ist es nicht möglich , sich völlig verständlich zu machen.
zu erkennen. Es bricht kein Kamm durch, und es entwickelt sich kein Knochenring
in der harten Haut. Die Pupille wird von einer gefafsreichen Haut verschlossen
, die erst einige Zeit vor oder nach der Geburt zu verschwinden pflegt.
Es scheint, dafs die gröfsere Abflachung der Linse und ihr Zurücktreten von
der Hornhaut und dann von der Regenbogenhaut hierzu Veranlassung giebt. Die
leeren Räume müssen sich mit lymphatischer Flüssigkeit füllen und einen serösen
Ueberzug bekommen, der wie alle serösen Häute aus den benachbarten Theilen
Blutgefafse erhält. Zuerst wird die vordere Augenkammer einen solchen Sack
erhalten, so lange die Linse noch in der Pupille liegt, die Membrane der wässerigen
Feuchtigkeit der vordem Augenkammer; später, wenn die Linse noch weiter
zurücktritt, auch die hintere Augenkammer, da die Pupille schon von der
vordem Fläche her durch den ersten Sack ausgefüllt ist. Diesen letztem Sack für
die wässerige Feuchtigkeit der hintern hat M ü ller neuerlich Membrana c a p su -
lo - p u p i l la r i s benannt. Noch merkwürdiger ist esaber, dafs in den Säugethieren
auch die Augenlieder, nachdem sie ganz wie in den Vögeln zuerst als Ring aufgetreten,
dann in 2 Falten über den Augapfel sich gezogen hatten, hierin so weit
fortfahren, dafs sie sich vollständig erreichen, dann an einander so fest kleben,
dafs man sie verwachsen nennen kann, und doch vor, oder bei andern Thieren
nach der Geburt wieder von einander sich trennen.
Der Thränengang stülpt sich auch hier aus der Rachenhöhle gegen das Auge
hervor und liegt Anfangs hinter den Muscheln, die nur, indem sie sich verlängern,
sich über ihn ziehen.
Das innere Ohr tritt als ein kleines Rohr aus dem hintern Theile des Hirnes
und drängt ein wenig blasig endend gegen die Gegend über der zweiten Kiemenspalte.
Die Eustachische Röhre kommt aus der Rachenhöhle entgegen. Auch
das äufsere Ohr hat im Anfänge dieselbe Bildungsgeschichte wie im Vogel, allein
während im Vogel der Gehörgang kurz und immer offen bleibt, wird er beim
Säugethier enger und länger an seinem Rande, treibt die Muschel hervor, und bei
vielen Thieren verschliefst sich das äufsere Ohr am Ursprünge der Muschel eine
Zeitlaug vollständig. Zuweilen klappt sich sogar das äufsere Ohr zurück , wodurch
diese Verschliefsuug noch vollständiger wird.
Der innere Theil der Nase bleibt bei den gewöhnlichen Vierfüfsern hohl
und heifst Riechfortsalz. Wo er an die Wand der Hirnschale andrängt, bildet
sich von aufsen ein rundes Grübchen, welches bald durch Zusammenstofsen der
beiden Oberkieferhälften und der Stirnfortsätze zu einem Nasenkanale umgewandelt
wird, wie im Vogel. Allein die Abscheidung von der Mundhöhle schreitet
im Säugethier weiter vor durch einen längeren knöchernen Gaumen, dem die
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