Zuerst rücken immer mehr Darmwindungen aus dem Hautnabel hervor,
der sich dabei erweitert;: dann fangen sie an, sich wieder etwas zurückzuziehen.
Der Leibesnabel rückt dem Hautnabel sehr nahe. Die Federbälge mit den enthaltenen
Federn verlängern sich und erreichen ani sechzehnten Tage eine Länge
von 8 Linien, ohne sich zu öffnen, so dafs,“ mit ufibewaffnetienr Auge he r
trachtet, das Hühnchen durchaus behaart erscheint. Die Hornplatten auf
den Füfsen und dem Schnabel nehmen an Festigkeit und Farbe zu. Die Nägel
werden spitzer.
c. Hera. Im Herzen rücken die Einmündungen der linken vordem Hohlvene und
der hintern Hohlvene bedeutend aus einander. Die Klappe zwischen ihnen wird
undeutlich, oder geht in die Eustachische Klappe über; ein muskulöser Wulst
scheidet aller den Blutstrom aus der linken vordem Hohlvene. vom eirunden
Loche. Aeufserlich angesehen scheinen die rechte vordere Hohlvene Und die
hintere Hohlvene eine gemeinschaftliche Mündung zu haben. Im. Innern aber
ist schon eine Scheidung angedeutet. . Die Einmündung der hintern Hohlvene
ist nämlich mit zwei Klappen besetzt, deren Bedeutung und Stellung jetzt deutlicher
ist. Die eine zieht sich von der Mündung der hintern Hohlvene nach
der Lücke der Scheidewand und durch dieselbe hindurch. Sie ist also die
.Klappe des eirunden Loches. Die andere geht aus der gegenüber liegenden
Wand der Vene hervor , reicht mit dem einen Ende.bis zur Einmündung der
linken vordem Vene und trennt daher beide Blutströme; mit dem andern Ende
erreicht sie die Stelle, wo die rechte vordere Hohlvene und die hintere Hohlvene
zusammenstofsen. Es ist die Eustachische Klappe, wie die spätere Zeit
deutlicher zeigt. Jetzt wird also das Blut aus der vordem Hälfte des Körpers
vorzüglich in die linke, das Blut aus der hintern Hohlvene in die rechte Vorkammer
geleitet.:
d. Schlag- Die vordem Schlagaderstämnie lösen sich immer mehr von der Wurzel der
aderstamme, herabsteigenden Aorta, und öfter habe ich den verbindenden Kanal am sechzehnten
Tage nicht mehr finden können. Die Lungenschlagadern geben viel
stärkere Aeste in die Lungen, als früher, wobei ihr Uebergang in die hintere
Schlagader weit schwächer wird.
e. Athmmigs- : ™ ' Von den Lungen selbst weifs ich keine bedeutende Veränderung anzu-
apparat. g g },e n . Die Entwickelung der Säcke am hintern Rande der Lunge hat R a th k e
weiter verfolgt, und gefunden, dafs sie in die Bauchhöhle gegen die verschiedenen
Organe sich verlängern, indem sie das Bauchfell vor sich hertreiben. Nach
diesen (handschriftlich mitgetheilten) Beobachtungen wird aus dem hintern,
schon in dem vorigen Zeiträume tief in die Bauchhöhle hineinragenden Sacke
der grolse .Luftsack des Hinterleibes, aus den beiden vordersten werden die Luft-
sjic^e cjes- Herzens (Bulla cordis anterior et posterior).
An der weiter gewordenen Luftröhre sind nun auch alle Theile des
untern Kehlkopfes zu unterscheiden, und von der bleibenden Form. Am obern
Kehlkopfe siud die früher , schon kenntlichen Knorpel ebenfalls zur bleibenden
Form umgewandelt. ’ Die Leiste aus dem Schildknorpel hat sich erhoben, und
die einzelnen Muskeln sind schon kenntlich. Die Stimmritze scheint sehr eng
von ihnen verschlossen zu 'wérden, denn in der Luftröhre findet man um diese Zeit
Luft und nicht Flüssigkeit, wie im Verdaunngsapparate.
Die Nieren werden massiger und haben ein weniger getheiltes Ansehn.
Die Nebennièren treten mehr hervor. Der Stiel des Harnsackes erweitert sich in
der Nähe dér Kloake.
Im Geschlechtsapparate tritt die Verschiedenheit der Geschlechter immer
bestimmter hervor. Die Hoden nähern sich der bohnenförmigen Gestalt, und in
ihnen treten nach R a th k e die Saamengefäfse auf. Die Eierstöcke dagegen
bleiben Hach. Der rechte entwickelt sich nicht weiter, und der linke nimmt
vorn an Breite zu. Der rechte Wolffische Körper bleibt auch in der Entwickelung
im weiblichen Geschleckte stehen,! während dér linke noch etwas
fort zu wachsen scheint. Im Männchen sind die Wolffischen Körper gröfser.
Der Fäden des Wolffischen Körpers ist im Weibchen noch vorhanden. Der
auffallendste Geschlechtsunterschied ist aber wohl im Ausführungskanale. Im
männlichen Geschleckte haben sich die vprdern Enden verloren, der hintere
Theil dagegen wird länger und enger, auch etwas gebogen und hat schon ganz
den Character des Saamenleiters. Im Weibchen verschrumpft der rechte Ausführungsgang,
bis auf einen kurzen und dünnen Faden, der in die Kloake geht,
aber den Wplffisphen Körper lange nicht erreicht, der linke dagegen behält
seine ganze Lünge und -verdickt sich. Sein vorderes .Ende dehnt sich Zum
Trichter aus; und das hintere erweitert sip};, Zugleich, rückt dieser nun deutliche
Eileiter vom Mfölffiscbem Körper ab nach aufsen.
Vom Hirne bemerke ich nur, dafs das kleine Hirn sich mehr erhebt und
nach vorn sich tiefer zwischen die Vierhügelblasen einkeilt. Diese rücken dabei
ƒ. Harn - und
Geschlechtsapparat.
g. Hirn.