ström aus der rechten Kammer mit dem Blutstrome aus der linken Kammer zusammenkommt,
-wird zwar immer Anfang der herabsteigenden Aorta, aber ihr
Verhältnifs zu den vordem Arterien wird in langhalsigen Thieren anders als in
kurzhalsigen.
Dafs die Dottersackschlagadern und die Nabelschlagadern so sind wie im
Vogel, ist allgemein bekannt. Nur behalten die letztem ziemlich gleiche Gröfse.
Auch im Venensysteme ist Anfangs die vollkommenste Uebereinstimmung.
Zuerst bilden sich die Venen des Dottersackes, natürlich erscheint aber in Thieren
mit kleinem Dottersacke, wie im Menschen und den Wiederkäuern, sehr
bald die Dottervene nur als Ast, während sie im ersten Momente Stamm war.
Die Grenzvene habe ich in Dickhäutern, Wiederkäuern, Raubthieren und Nagern
gesehen. In den letztem besteht sie sehr lange, wahrscheinlich bis zur
Geburt. Indessen sind die G'efäfse des Dottersackes an sich viel weniger denen
der Hühnchen gleich, als die Gefäfse des Embryo, deren Uebereinstimmung in
der ersten Form des Kreislaufes und auch in der zweiten ganz auffallend ist.
\ Doch sah ich im Hunde, so lange der Leib noch ganz offen ist, zwei absteigende
Venen der Keimhaut und zwei ansteigende. Die letztem bekommen nicht nur
. vonaulsen, sondern auch von der innern Seite starke Zuflüsse *). — Wö der
Dottersack so schmal ist, dafs der Kopf des Embryo ihn überragt, haben'1 alle
Venen des Dottersackes nothwendig mehr einen Verlauf nach der Seite. Die mit
dem hintern Darmstücke in Verbindung stehende Dottersackvene, deren ich beim
Hühnchen erwähnte, habe ich wenigstens im Schweine deutlich gesehen (und
Taf. V. Fig. I. X. abgebildet), ohne dafs mir die ganze Geschichte dieser Gefälse
deutlich geworden wäre. Es schien als ob eine Vene vom Afterdarme und eine
Vene vom Dottersacke in EinStämmchen zusammengingen. Ich habe sie bis jetzt
nur in der frühesten Zeit erkannt. Etwas später sah ich immer nur Eine Dottervene,
die deicht dadurch von der Dotterarterie zu unterscheiden ist, dafs sie nie
so eng amTDottergange anliegt als diese.
Im Leibe des Embryo bilden sich eben solche vordere und hintere Wirbelvenen
wie im Hühnchen. Die Nabel entstehen eben so gedoppelt in den untern
* ) So sah ich sehr deutlich an einem Hunde, der nur wenig älter war als der in der E p is to la de
o v i g en e s i abgebildete. Ich mufs aus dieser Beobachtung und einer andern aus etwas späterer
Zeit vermuthen, dafs ich mich in jener Schrift geirrt h a b e , indem ich die vielen Gefäfse, die
ich seitlich am Emb ry o .sah , für Arterien hielt. Wahrscheinlich hatten sich die Stämmchen
der aufsteigenden oder hintern Venen des Dottersackes verblutet, und da ich nur die.beiderseitigen
Zuflüsse erkannte, mufste ich sie für zusammenhängend und aus der Aorta kommend halte
n , da sie mit keinem Venenstämmchen in Verbindung zu bringen war ei).
Rändern der Bauchplatten, verwachsen vorn zu einem Stamme, und verzweigen
sich, in den Thieren mit grofsem Harnsacke in ein überaus schönes Gefäfsnetz in
die Bauchwände. Aus diesem Netze sondern sich allmählig die andern Venen
der Bauchplatten ab. Die hintere Hohlvene ist auch hier anfänglich nur Vene
de?: plastischen Leibes, verbindet sich aber bei der Metamorphose der Primordial
Nieren und der bleibenden Nieren mit den hintern Körpervenen und nimmt
sie endlich als Stamm auf, wodurch sie so stark w ird, dafs die Nabelvene, die
eine Zeitlang das Ansehen des Stammes hatte, als Ast erscheint. Mit der Zunahme
der Hohlvene nehmen die hintern Vertebralvenen ab. Ihre vordem Enden
bilden auf eine etwas complicirte Weise das System der sogenannten unpaarigen
Vene. Die Drosselvenen, obgleich am vordersten Ende mit der vordem Wirbelvene
zusammenhängend, sind im weitern Verlaufe von ihm getrennt. Sie schienen
mir im vordem Theile des Körpers fast dasselbe Yerhältnifs zu haben, das
im hintern die Nabelvenen ursprünglich (mit Ausnahme ihrer hintersten Enden)
haben. Dafs die Drosselvenen Anfangs paarig sind, durch eine Anastomose,
weil alles Blut eine vorherrschende Richtung nach rechts hat, sich verbinden und
die Anastomose zuletzt alles Blut von der linken Seite nach der rechten führt und
so die vordere Hohlvene bildet, läfst sich erwarten.
Die Bildungen der Medullarröhre sind ebenfalls Anfangs ganz dieselben
wie im Vogel. Auch hier ist die Medullarröhre die innere abgelöste Schicht der
verwachsenen Rückenplatlen. Es sind auch hier fünf morphologische Elemente
des Hirnes, und das Rückenmark bildet sich eben so. Indem letztem wird aber
der obere Schliffs der Markblätter früher erreicht und die Schlufslinie wird mehr
nach innen gedrängt. Im Hirne wird das Mittelhirn nie so hoch und blasig als
im Vogel, ist vielmehr lang, im Bogen gekrümmt und wird früh in sich gefaltet.
Degegen wird die Herrschaft des Vorderhirnes entschiedener; es überdeckt
allmählig das gesammte Zwischenhirn, nachdem dieses vorn aufgerissen war und
der hintere Theil seiner Decke als Zirbeldrüse und hintere Cömmissur sich etwas
erhoben hatte, so vollständig, dafs beide bald nur Eine grofse Abtheiluim des
Hirnes zu bilden scheinen und in späterer Zeit auch das Zwischenhirn, da^des-
halb gewöhnlich auch mit zu dem grofsen Hirne gerechnet wird, und zuletzt mehr
oder weniger vom Hinterhirne. Das Mittelhirn, das nie so grofs gewesen war
als im Vogel, wird auch nicht so in seiner Decke zur Seite und nach unten gedrängt.
Die Hirn-Ganglien wuchern, wie im Vogelhirne, erst allmählig und
ohne deutliche Beziehung zu den Nerven hervor. Sie ragen früher mehr frei in
die Hirnhöhlen hinein als später. Es verdickt sich nämlich auch hier das Hirn
von dér Centralliuie aus nach der Schlufslinie. Man sieht daher die untern
d d . Nervensystem.