ist gewifs, dafs sich für die Saamen mancher Pflanzen,
für jene Amphibien und für einige Mollusken keine
Gränze der Lebensdauer unter den obigen Umständen
bestimmen läfst. Aber es ist doch nicht zu leugnen,
dafs bei einem Minimum von Erregung das Leben
endlich erlösche. Eine solche Verlängerung dieses
Zustandes ist auch nur für jene Wesen, nicht für die
Säugthiere und Vögel möglich. Es giebt zwar Säug-
thiere, deren Leben für längere Zeit auf der niedrigsten
Stufe fortdauern und sich doch wieder zu der höchsten
erheben kann. Wir werden indefs in der Folge zeigen,
dafs dieser Scheintod eben so sehr von einem innern,
als einem äussern Grunde abhängt, und dafs durch
Verlängerung der Lethargie über die gesetzmässige
Zeit das Leben nicht weniger als durch Abhaltung
derselben verkürzt wird.
zu Mya cariosa und Mya purpurea gehörten und einerlei mit den, noch
jetzt in den sülsen Wassern der dortigen Gegend lebenden Arten waren.
Ea to n glaubt, die Thiere müfsten von der Zeit her, worin sie verschüttet
wurden, unter der Erde lebend geblieben seyn, weil das Lager,
worin man sie fand, viel zu fest wäre, als dafs sie sich darin könnten
fortgepllanzt haben. Quarterly Journ. of Science. New Series. 1829.
FÜNFTES BUCH.
Aeussere Bewegungen
a l s E r s c h e i n u n g e n d e s L e b e n s .
Es giebt eine Form des Lebens, die sich durch
keine andere Veränderung im Raume, als durch Wachsthum
und Fortpflanzung äussert. Wesen, die auf dieser
Stufe des Daseyns stehen, können nur wenig Berüh-
rungspuncte mit der übrigen Natur haben. Sie besitzen
blos das Vermögen, ihr Wachsthum nach der Beschaffenheit
der äussern Eindrücke zu modificiren.
Auf den hohem Stufen des Lebens kann dieses Vermögen
nicht mehr genügen. Hier mufs die Möglichkeit
seyn, sich willkührlich den äussern Eindrücken durch
Veränderung des Orts zu entziehen, oder diese von
sich zu entfernen. Dem gemeinen Verstand ist die
Gegenwart der willkührlichen Bewegungen das Unterscheidungszeichen
des Thiers von der Pflanze, und
es läfst sich wirklich kein schärferes angeben. Die
Pflanzen äussern zwar auch Bewegungen, die mit den
thierischen Aehnlichkeit haben. Aber solche sind
nur Folgen eines modificirten Wachsthums. In diesen
äussern Wirkungen ist die innere Natur jedes lebenden
Wesens ausgedrückt. Andere Formen derselben setzen
andere Modificationen der innern Kräfte voraus.