eigentlich nicht dieser an, sondern einer andern Haut,
dem Chorion, die auf der Haut der Allantois Hegt
und sowohl diesen Behälter, als den Dottersack, den
Fetus selber und dessen Hülle umschliefst.
Auf diesem Chorion breiten sich bei fortschreitender
Entwickelung des Embryo die Nabelstranggefäfse
im Ei der Vögel und oben genannten Amphibien
immer weiter aus, während sowohl der Dotter, als
das Eiweifs immer mehr verzehrt wird, die Allantois
hingegen an Umfange zunimmt. Sie bilden zuletzt ein,
die ganze inwendige Fläche der Eischale bedeckendes
Gefäfsnetz. Ein anderes Verhältnifs dieser Blase und
jener Gefäfse gegen den übrigen Inhalt des Eies
findet bei den meisten Säugthieren statt. Der Fetus
jedes dieser Thiere hat einen Urachus, der in Verbindung
mit den Nabelstranggefäfsen die Nabelschnur
ausmacht. Aber nicht in jeder Familie dieser Thiere
hat er eine Allantois. Wenn man auch die Beutel-
thiere bei Seite setzt, so läfst sich doch nicht beim
Menschen die Gegenwart dieses; Behälters mit Ge-
wifsheit annehmen. Ne ed ham * ) vermuthete, und
seiner Meinung sind Manche beigetreten, der Urachus
des Menschen öffne sich in den Zwischenraum zwischen
der äussern und mittlern Eihaut; dieser Raum
vertrete also die Stelle der Allantois. Allein dieser
Zwischenraum ist höchstens nur in der ersten Zeit
der Schwangerschaft, wo es bei den übrigen Thieren
blos erst eine Nabelblase, noch keine Allantois giebt,
h) A. a. O. p. 97.
und vielleicht auch dann nicht einmal, vorhanden.
Mit mehr Grund läfst sich voraussetzen, dafs die
Allantois beim Menschen eine blofse, trichterförmige
Erweiterung des dem Uterus zugekehrten Endes des
Urachus ist. Sie ist nichts weiter als dies bei den
Nagethieren. Nur bei dem Pferde nimmt sie dert
gröfsten Theil des Raums zwischen der innern und
mittlern Haut des Eies ein. Aber das Pferd unterscheidet
sich auch in Rücksicht auf die Vertheilung
der Nabelstranggefäfse mehr von dem Menschen als
eines der übrigen Säugthiere. Etwas näher als dasselbe
stehen in dieser Rücksicht dem Menschen die
Wiederkäuer und das Schwein, noch näher die Raub-
thiere, und am nächsten die Nager. In gleichem
Verhältnifs mit dieser Näherung nimmt das Volumen
der Allantois ab.
Die Nabelstranggefäfse haben darin ein anderes
Verhältnifs zum Ei bei den meisten Säugthieren als
bei den Vögeln, Schildkröten und Eidechsen, dafs
nicht allein sie, sondern auch Arterien und Venen
der Mutter, die von der inwendigen Fläche des
Uterus kommen, sich zwischen zwei Blättern, woraus
das Chorion besteht, verbreiten; dafs sie mit diesen
Gefäfsen in einer Wechselwirkung stehen, ohne doch
mit ihnen organisch verbunden zu seyn, und dafs sie
mit den Nabelgejjprösadern anastomosiren. #) Bei den
Einhufern und dem Wallfisch zerästeln sie sich mit
) Emmprt in M e c k e l’s Archiv f. d. Physiol. B. 4. S. 17.