von Behältern, worin er sich ansammeln könnte, allenthalben
auf der inwendigen Magen- und Darmhaut
hervor. Es giebt nur auf der letztem und nur stellenweise
bei den Säugthieren kleine, runde, sehr feine
Netze von Blutgefäfsen, die Brunnerschen und Peyer-
schen Drüsen, die ihn vorzüglich zu secerniren scheinen.
Die inwendigen Darmhäute bilden mit dem, ihnen
angehörigen Schleimstoff bei den Säugthieren und
Vögeln die Flocken, bei den Amphibien und Fischen
das Netzwerk des Flockendarms, wodurch eine Einsaugung
geschieht, welche die Absonderung in den
meisten Fällen übertrifft, weil sich in jenem Schleimgewebe
sehr viele Saugadern endigen. Fehlten diese
darin, so würden die Flocken und das Netzwerk blos
zur Vergröfserung der absondernden Fläche und zur
Vermehrung der Secretion dienen können. Aus dev
Gegenwart dieser Hervorragungen läfst sich daher im
Allgemeinen nicht auf Einsaugung schliessen. Ich fand
bei der Riesenschildkröte (Chelonia esculenta M.) ein
ähnliches, aber noch feineres Netzwerk, wie der Flockendarm
derselben enthält, in der Harnblase, die sehr
viel Schleim absondert. Von gleicher Art sind auch
die netzförmigen Falten auf der innern Haut der Saamen-
blasen des Menschen und der mehresten Säugthiere.
Ob diese Netze mehr zur Absonderung oder mehr
zur Einsaugung dienen, ist blos aus ihrer äussern
Gestalt nicht zu bestimmen.
Zusammengesetzter als die vorigen sind die Se-
cretionsorgane, die aus mehrern runden Säcken oder
länglichen Schläuchen bestehen, deren Säfte sich in
einen gemeinschaftlichen Ausführungsgang ergiessen.
Die Säcke oder Schläuche sind entweder unmittelbar
mit einander vereinigt, oder jeder hat seinen besondern
Ausführungsgang, der mit denen der übrigen zu einem
gemeinschaftlichen zusammenfliefst. Beide Formen finden
sich, nach P ro ch a sk a ’s,*) E. H. W eb e r ’s**)
und J. M ü ller’s Beobachtungen, in den Speicheldrüsen
und im Pancreas der Säugthiere, Vögel und Amphibien,
und in den Brustdrüsen der Säugthiere. Nach dem
letztem Typus sind die absondernden Eingeweide der
wirbellosen Thiere gebildet. Bei den Insecten haben
die meisten absondernden Theile mehr die Gestalt von
langen Röhren, bei den Mollusken mehr die Form
von Bläschen. Die der Insecten sind immer blos durch
Luftröhren, die der Mollusken aber sowrohl durch
Blutgefafse als durch Schleimstoff mit einander verbunden.
Die röhrenförmige Structur findet sich jedoch
auch an den unter der Oberhaut der Fische liegenden
Schleimgängen.
Eine noch höhere Stufe der Bildung nehmen die
secernirenden Organe ein, die aus Schläuchen bestehen,
w7elche nach Art der Venen zu Zweigen, Aesten,
Stämmen und einem gemeinschaftlichen Ausführungsgang
zusammenfliessen, durch Zellgewebe und Blut-
gefäfse zu einer einzigen Masse eng vereinigt und
von einer gemeinschaftlichen Haut umgeben sind.
Eingeweide dieser Art sind die Leber und die Nieren
der Wirbelthiere. Der Unterschied zwischen ihnen und
*) Disquis. anat. physiol. organismi corp. humani. p. 102.
**) M e ck el’ s Archiv für Anat. und Physiol. 1827. S.276.278.286.
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