Strßhme, wie, nach meinen Beobachtungen, in dem
Kiemengefäfs der Squilla Desmarestii vorhanden seyn
müssen. In den Planarien entstehen aus dem länglichen
Nahrungscanal an beiden Enden und an den
Seiten Aeste, die sich am Bande des Wurms theilen
und ein Gefäfsnetz bilden.*) Auf ähnliche Art verhält
es sich mit dem Gefäfssystem der Nitzschia, eines
Schmarotzerthiers, das in der Kiemenspalte des Stöhrs
lebt, und des Polystoma integerrimum aus der Harnblase
des Frosches.**)
In den Polypen lassen sich zwar keine Gefafse
mehr wahrnehmen. Es giebt jedoch in ihnen eine
Erscheinung, die vielleicht eine kreisende Bewegung
einer blutartigen, aber in keinen Gefäfsen enthaltenen
Flüssigkeit ist. T rem bley , O. F. Müller, Cavolini
und Grant bemerkten im Innern des Körpers mehrerer
Arten von Polypen eine ununterbrochene Bewegung
der Partikeln einer Flüssigkeit, und jeder von ihnen
sähe diese von einer andern Seite an. Trembley***)
entdeckte sie in der Tubularia reptans. Er fand in
diesem Zoophyt „eierähnliche” Körper, die in beständiger
Bewegung waren. Sie drangen aus den Zellen
in die Zwischenräume zwischen der äussern Substanz
und dem Nahrungscanal Iiald des einen, bald des
andern Polypen, kehrten in die Zellen zurück und
nahmen dann wieder den vorigen Weg. Müller-}-)
+) M ü ller Zool. Dan. Vol. I. Tab. XXXII. fig. 6. 7. Von Baev
in den Verhandl. der Kaiserl. Acad. der Naturf. B. XIII. Abt'h. 2. 8. 718.
**) Von B a e r a. a. O. S. 665. 682.
***) Mém. pour servir ä l’Hist. des Polypes. p. 219.
t) Zool. Dan. Vol. IIL p. 62.
beobachtete die nehmliche Bewegung in der Sertu-
laria geniculata und vermuthete, sie rühre von Infusorien
her. Er bemerkte sie immer nur im Darm,
nicht im Magen. In diesem verlohren alle von aussen
hereingekommene Aufgufsthiere gleich ihre Beweglichkeit.
Anfangs glaubte er, die Bewegung gehe
ausserhalb dem Darm vor. Bei genauerer Untersuchung
aber fand er, dafs sie blos in diesem vorhanden sey.
Cavolini*) beschreibt eine wirbelförmige Bewegung
im Innern der Sertularien, die er für eine, dem Blutumlauf
der höhern Thiere ähnliche Erscheinung hält.
Grant**) sähe dieselbe Bewegung in der Flustra
carbasea und Lobularia digitata Lamour. Er meinet,
sie rühre von Wimpern her, die auf der innern Fläche
der Höhlung stehen, worin die sich bewegende Flüssigkeit
enthalten ist. Die kleinen Körper der Lobularia
wurden durch den Mund des Polypen ausgeleert und
zeigten sich als wirkliche Eier.
Eine im Aeussern dieser ähnliche Bewegung giebt
«s in einigen Pflanzen. Seit Corti dieselbe zuerst in
der Chara entdeckte, F on tan a , mein Bruder und
ich seine Beobachtung bestätigt fanden,***) ist sie von
mehrern Naturforschern, besonders von Amici,-}-)
*) Abhandlung über Pflanzenthiere des Mittelmeers. Uebers. von
S p re n g e l. S. 56.
**) The new Edinburgh philos. Journ. 1827. Juny. p. 107. The
Edinburgh Journ. of science. N. XV. p. lOd.
***) Biol. B. 4. S. 252. L. C. T r e v ir a nus in den Verm. Schriften.
B. 2. S. 73.
f) Atti della Societa Italiana. T. XV. Annales des sc. natur. T. II.