bekömmt. Aus dem äussern Ende dieses Cylinders
dringen die Arme in der Gestalt kleiner Spitzen hervor.
Bei seinem Hervorwachsen dehnt sich mit der äussern
Substariz zugleich der Nahrungscanal des Mutterstocks
zu einem Sack aus, der sich in den Auswuchs erstreckt
und nach der Entwickelung der Arme zwischen
diesen nach aussen Öffnet. Die Sprosse bleibt nach
ihrer Ausbildung entweder in Verbindung mit dem
Mutterpolypen und macht, gleich dem Zweig einer
Pflanze, einen Theil desselben aus; oder ihre Basis
zieht sich immer mehr zusammen, während in demselben
Verhältnifs der Zusammenhang ihres Nahrungs-
Canals mit dem der Mutter immer geringer wird, ln
dem letztem Fall trennt sie sich auf ähnliche Weise
von der Mutter, wie sich diese selber zuweilen in
zwei Stücke theilt. Die Keime treten übrigens bei
den Hydern des süfsen Wassers aus allen Theilen
des Körpers der Mutter hervor, mit Ausnahme des
Schwanzes, woraus sie entweder gar nicht bei Hydra
fusca, oder nur selten bei Hydra grisea entstehen. *)
Unter den Würmern sind es die Naiden und
Nereiden, woran die Sprossenerzeugung bisher wahrgenommen
wurde. **) O. F. Müller beobachtete
dieselbe vorzüglich an Nais proboscidea. Gewöhnlich
*) T rem b ley Mém. p. 153. 160. 164. R ö se l’s Insecfènbelust.
Th. 3. S. 477.
**) Unter den Naiden: Nais proboscidea, elinguis, digitäta und
littôràlîs (M ü lle r Von’ Würmern. ,S. 34. 77. 97. Zool. Dan. Vol. II.
p. 55); unter den Nereiden: Nereis proliféra (Zoorl. Dan. Vol. II. p. 16'.
geschieht sie bei diesem Wurm am hintersten Gelenke,
an und in welchem sich der After und die Werkzeuge
des Athemholilens befinden. Dieses verlängert sich,
und in der Mitte desselben entstehen Queerstriche,
die Anfänge der Gelenke des künftigen Wurms. Die
Striche rücken weiter von einander ab, und es zeigt
sich in der Mitte des Aftergelenks ein stärkerer,
schwärtzlicher Queerstrich, welcher die Gränze des
sich bildenden Kopfs ist. Während diese Erzeugung
vor sich geht, fängt auch schon eine zweite in der
vordem Hälfte des ausgedehnten, hintersten Gelenks
der Mutter an. Zuweilen erblickt man, wenn die
zweite Zeugung kaum die Länge zweier vollständigen
Gelenke erhalten hat, in dem hintersten Gelenk der
Mutter vor der zweiten Sprosse die Anfänge einer
dritten, und selbst vor der dritten die einer vierten.
Jede folgende, vordere entwickelt sich auf dieselbe
Art, doch später, als die vorhergehende, hintere.
Jede trennt sich von der Mutter, wenn sie vollständig
ausgebildet ist. Die hinterste ist also die, welche sich
zuerst losreifst. In seltenem Fällen verwandelt sich
das ganze hintere Ende der Mutternaide in eine Sprosse,
deren Kopf erst dann hervorbricht, wenn der übrige
Theil des Leibes fast seine völlige Gröfse erreicht hat.
Auf ähnliche Weise entstehen die Sprossen der übrigen,
sich durch diese Keime fortpflanzenden Naiden und
der Nereis prolifera. Bei allen ist es der hintere Theil
des Körpers der Mutter, wovon die Sprosseuerzeugung
ausgeht, und der hintere Theil der Sprosse, was sich
an dieser zuerst bildet.