während die Erzeugnisse aus Knospen erst selbstständig
-werden, wenn sie sich schon an der Mutterpflanze
entwickelt haben. Die Knollenbildung ist nicht
selten bei den Algen und häufig bei den Schwämmen,
die Knospenbildung bei den Laubmoosen, besonders
bei mehrern Arten des Hypnum.* *) Bei manchen
Algen bilden sich die Knollen im Innern der Substanz
dieser Pflanzen. Es hält zwar bei diesen Gewächsen
schwer, immer mit Gewifsheit zu sagen, was Knollen
und was Eier sind. Aber man kann doch, nicht die
im Innern der Linckien, der Ulven und der Trüffeln
befindlichen Kügelchen, die bei den Linckien wie
Perlen auf einer Schnur an einander gereihet, bei
den Ulven in graden Linien geordnet sind, bei den
Trüffeln in der Substanz derselben zerstreuet liegen,
und welche sich nach dem Absterben der Mutterpflanze
zu eigenen Individuen entwickeln, **) für Eier
ansehen, da diese Keimkörner schon beim Entstehen
des Muttergewächses vorhanden sind, die Bildung von
Eiern aber erst anfangt, wenn der mütterliche Körper
ausgebildet ist. ***)
Diesen innern Knollen müssen auch die Keime
gleich gesetzt werden, die in der Substanz mancher
Infusionsthiere, z. B. des Gonium pectorale und des
*) Bride! Muscolog. recent. T. I. p. 70.
**) Vau e h e r Hist, des Conferves d’eau douce. p. 208. 231.
Revue encyclop. T. 35. p. 794;
+++) In der inwendigen, schleimigen Substanz älterer Exemplare
der Linckia pruniformis Roth, fand ich in der That ausser den kleinen,
gegliederten Röhren, die schon in den jüngern Individuen zugegen sind,
auch Körper die das Ansehn von Fruchtkörnern hatten.
Volvox Globator, *) zu allen Zeiten vorhanden sind. *-#)
Auf diese und die obigen Wesen der untersten Stufen
des Thier- und Pflanzenreichs ist aber auch die Vermehrungsart
durch innere Keime, die für Knollen
gelten können, beschränkt. Bei allen höhern Thieren
sind die innern Keime entweder wirkliche Eier, oder
Mittelkörper zwischen Eiern und Knollen. Die Sprossenbildung
geschieht immer bei ihnen durch äussere
Keime, die den Knospen der phanerogamischen Gewächse
zu vergleichen sind, indem sie gleich diesen
solange von der Mutterpflanze, ernährt werden, bis
sie mit eigenen Ernährungswerkzeugen versehen sind.
Sie ist allgemein bei den Polypen, seltener bei den
höhern Zoophyten, und häufig bei einigen Gattungen der
Würmer, während sie bei andern gar nicht vorkömmt.
Die Sprossen der Polypen wachsen entweder frei,
oder bedeckt hervor. Jenes ist der Fall bei den Hydern
und den übrigen Polypen, die nicht in Zellen
befindlich sind; dieses bei denen, welche Zellen bewohnen."'*^)
Bei den Hydern ist der Anfang der
Sprosse ein kleiner conischer Auswuchs auf der Oberfläche
des Mutterstocks. Der Kegel ist anfangs breit
und kurz. Bei seiner Zunahme wird er an der Basis
immer schmäler, indem er an Länge zunimmt, so
dafs er nach einiger Zeit die Gestalt eines Cylinders
*) Biol. B. 3. S. 27C.
**) Man vergl. B u rd a c h ’s Physiologie als Erfahrungswissenschaft.
B. 1. S. 39.
***) Z. B. bei Sertularia Cuscuta» M ü lle r Zool. Dan. Vol. III.
p. 02. Tab. CXVH fig, 3.