Die im Herzen und dessen Gefäfsen enthaltene
Flüssigkeit, die beim Athmen der Thiere das Sauerstoffgas
der Luft aufnimmt und kohlensaures Gas nebst
Stickgas entweichen läfst, das B lu t, wird auf die,
oben (S. 240) beschriebene Art in den Lungen oder
Kiemen immerfort der Einwirkung der Luft ausgesetzt.
Bei den, durch Tracheen athmenden Insecten ver-
liehren sich zwar die letzten Zweige der Luftröhren
in der Substanz der Organe. Aber diese sind
immer ganz vom Blute durchdrungen, und es wirkt
hier die Luft auch durch die Tracheen des Bücken-
gefäfses auf das Blut. Bei den Pflanzen kann die
Luft zunächst nur auf den Saft der, gleich unter der
Oberhaut liegenden Zellen Einflufs haben, der also
dem thierischen Blute zu vergleichen ist. Diese Flüssigkeit
ist die, woraus alles Organische entsteht und
worin dasselbe, solange es Theil eines lebenden Ganzen
ist, zurückkehrt. Sie zeichnet sich durch einen grofsen
Gehalt an dem Grundtheil, der allein der organischen
Gestaltung fähig ist, dem Eiweifsstoff, aus. Dieser ist
aber nicht im Blute der Thiere und im Zellensaft
der Pflanzen von ganz gleicher Beschaffenheit. Er
congulirt im Blute der Säugthiere und Vögel, wenn
dieses der Luft ausgesetzt wird, zum Theil zu einer
festen Substanz, dem Blutkuchen. Die Gerinnung
geht langsamer und weniger vollständig im Blute der
Amphibien und Fische, noch unvollständiger in dem
der wirbellosen Thiere vor sich. Jener Stoff nähert
sich mit der abnehmenden Stufe der thierischen
Organisation immer mehr der Gallerte. Vor seiner
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