einzelne Theil gegen das Ganze in dem Verhältnifs
eines ausgesonderten, und daher dient, besonders bei
den niedern Thieren, mancher Stoff, der bei einigen
Arten ein absolutes Excret ist, bei andern zur Bildung
organischer Theile. So leeren alle polypenartigen Zo-
ophyten viele Kalk- und Kieselerde aus. Bei denen,
die keinen steinigen Stamm haben, sind diese Erden
absolute, bei denen, die damit versehen sind, relative
Auswurfstoffe. Bei den letztem wird der Stamm, mit
welchem die weichen Theile in organischer Verbindung
stehen, daraus bereitet.
Unter den Flüssigkeiten des thierischen Körpers
ist jede, die sich in den Mund und den Nahrungscanal
bis zum Anfang des Colon ergiefst, zum Theil
ein relativer, zum Theil ein absoluter Auswurf. Sie
verbindet sich zum Theil mit gewissen Stoffen des
Chymus zur Bildung des Milchsafts und zum Theil
mit dem, was von den Nahrungsmitteln der Assimilation
unfähig ist, zur Bildung des Darmkoths. Ganz
absolute Excrete sind: die Materie der Haut- und
Lungenausdünstung, die Flüssigkeit, die der Blinddarm
absondert, der Darmkoth, die Hautschmiere und
der Harn. Die erste und dritte dieser Materien wird
im ganzen Thierreiche, die übrigen, mit Ausnahme
der zweiten, werden von allen Wirbelthieren und auch
von vielen der wirbellosen Thiere ausgeleert. Sie enthalten
bei allen Thieren gewisse gemeinschaftliche
Bestandtheile. Die Haut und die Lungen hauchen immer
Kohlensäure aus. Die Oberhaut aller Wirbelthiere, der
Insecten und mancher Anneliden wird immer von einer
fettigen Materie schlüpfrig erhalten. Im Urin der sämmt-
lichen Wirbelthiere befindet sich entweder Harnstoff
oder Harnsäure. Diese läfst sich ferner aus der Flüssigkeit
des absondernden Eingeweides der auf dem
Bauch kriechenden Mollusken abscheiden, welches
neben dem Respirationsorgan liegt,*) und bei den
Insecten aus dem Saft der Gefäfse, die man sonst
für Gallengefäfse hielt, denen aber jetzt der Name
von Harngefäfsen gebührt. **)
Bei diesen gemeinschaftlichen Bestandtheilen besitzen
aber die Auswurfsmaterien in jeder Thierart und
selbst in jedem Individuum eine eigene Mischung.
Nicht nur in jeder Art, sondern auch in jedem Individuum
hat die Ausdünstungsmaterie einen eigenen
Geruch. Der Harn besitzt bei verschiedenen Thieren
ein verschiedenes Verhältnifs der Bestandtheile und
enthält bei einigen Arten Substanzen, die nicht bei
andern Vorkommen, z. B. bei den pflanzenfressenden
Säugthieren Benzoesäure, ( L i e b i g ’s Hippursäure)
statt der ihnen fehlenden Harnsäure, bei den Vögeln
und Amphibien Harnsäure ohne Harnstoff. Die Materie
der Hautausdünstung und der Schweifs des Menschen,
des Pferdes und wahrscheinlich aller Thiere enthält
*) Nach J a c o b s o n in M e c k e l’s Archiv fur Physiol. B. 6. S. 370.
**) Nachdem B r u g n a t e l l i harnsaures Ammonium in den Excrementen
des Maulbeerschmetterlings entdeckt hatte, (M e c k e l’ s Archiv
für Physiol. B. 2. S. 629) fand W u r z e r eben diese Substanz im Inhalt
der sogenannten Gallengefäfse der Raupe des nehmlichen Schmetterlings,
(Ebendas. B. 4. S. 125) und C h e v r e u l Harnsäure in der Materie dieser
Gefäfse des Maikäfers. (S t r a u s-D u rc k h eim Considérât, générales sur
1’Anat. comp, des Anfmaux articulés, p. 251.)
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