hebung geschieht aber hierbei blos durch das Austrocknen
der Materie, die überhaupt ausserhalb dem
Körper des Thiers sehr schnell ihre Feuchtigkeit und
mit dieser ihr Licht verliehrt, indem sie zu einer,
dem Gummi ähnlichen Substanz wird. Befeuchtet man
sie wieder, so kehrt das Licht zurück, verschwindet
aber von neuem beim Trocknen. ^ >
Es läfst sich daher aus allen bisherigen Erfahrungen
nichts gegen die Voraussetzung schliessen, dafs
das Leuchten blos von einem, in tliierischer Materie
aufgelösten Phosphor herrührt. Wir kennen auch noch
zu wenig die verschiedenen Modifikationen, die das
Leuchten des Phosphors durch dessen Verbindung mit
andern Materien erleidet, als dafs selbst solche Verschiedenheiten
dieses Lichts von dem thierischen, die
sich nicht aus den obigen Ursachen erklären lassen,
etwas gegen jene Voraussetzungen beweisen können.
Manches mag auch als Verschiedenheit angegeben seyn,
was in der That keine ist. So soll nach Murray das
Licht der, von der Lampyris noctiluca getrennten,
leuchtenden Massen in Olivenöl mehrere Tage mit der
gröfsten Lebhaftigkeit, in Wasser und Mandelöl nur
einige Stunden und in weit geringerm Grade fortdauern.
He inr ich’s Versuche mit dem Kunkelschen Phosphor
aber beweisen, dafs dieser ebenfalls unter gewissen
Umständen in Wasser und Oel leuchtet. Wenn Murray
übrigens noch behauptet, damit die Phosphorescenz
jenes Käfers eintrete, müsse derselbe dem Sonnen- oder
Tageslichte ausgesetzt gewesen seyn, so steht dies mit
T o d d ’s Erfahrungen*) in gradem Widerspruche.
Dafs das thierische Licht in der That von einem
abgesonderten Stoff ausgeht, folgt noch weiter daraus,
weil sich in mehrern organischen Wesen nach dem
Tode ein Stoff entwickelt, der unter ähnlichen äussern
Bedingungen wie die phosphorische Materie der lebenden
Thiere ebenfalls leuchtet. Diese Substanz erzeugt
sich vorzüglich im Holze und in Seefischen bei
einer gewissen Art von Zersetzung, die durch Feuchtigkeit
und andere, noch unbestimmte Einflüsse herbeigeführt
wird, von der eigentlichen Fäulnifs aber verschieden
ist. Das Licht wird angefacht, wie das der
leuchtenden Thiere, durch Bewegung der phosphor-
escirenden Stoffe und durch mäfsige Wärme. Es findet
nur istatt in atmosphärischer Luft und in Sauerstoffgas,
und erlöscht in kohlensaurem Gas, Wasserstoffgas,
Schwefelwasserstoffgas, Salpetergas, sehr verdünnter
Luft, gesättigten Auflösungen von Alkalien und Mittelsalzen,
Alcohol, Schwefeläther, tropfbarflüssigen Säuren,
einerWärme von 35 bis 40° R. und der Frostkälte.
Der Glanz des phosphorescirenden Holzes dauert noch
einige Zeit in Wasser und Oel fort, und wird durch
Alcohol, Salpeter- und Kochsalzauflösungen erst vermehrt,
ehe er verschwindet. In allen diesen Puncten
ist jenes Leuchten sowohl dem der lebenden Thiere,
als dem des Kunkelschen Phosphors ähnlich, welches