Werkzeug, und mufs beim Ansaugen des Egels unter
Wasser dieses immer mit aufnehmen. Er hat daher
die Erfordernisse eines Respirationsorgans.
Es kann seyn, dafs auch der Gordius und andere
Ringwürmer, an denen gar keine äussere Theile sind,
die sich auf das Athemhohlen beziehen können, innere
Höhlungen haben, die mit Wasser zum Respiriren
gefüllt werden. Allein da der ganze Körper dieser
Thiere das Wasser wie ein Schwamm einsaugt, so ist
kein Grund vorhanden, solche Höhlungen und überhaupt
eigene Respirationsorgane in denselben anzunehmen.
Ein solches Einsaugungsvermögen besitzt auch die
Substanz der sämmtlichen Entozoen, Echinodermaten,
Acalephen und Zoophyten. Bei einigen wird die Einsaugung
durch eine dicke Oberhaut verhindert. Zu
diesen gehören die Holothurien, die noch eigene
Organe zum Athemhohlen haben, weil es bei ihnen
keine Zugänge von aussen zu den Zwischenräumen
der Eingeweide giebt und ihr regeres Leben einer
stärkern Respiration bedarf. Hingegen bei den langsam
sich bewegenden Asterien und Seeigeln (Echinus) sind
dergleichen Zugänge vorhanden, und bei diesen lassen
sich auch keine eigene Respirationsorgane nachweisen.
Viele Zoophyten sind mit Schwimmblättchen oder
Wimpern besetzt, welche Bewegungen machen, die
einige Aehnlichkeit mit den Bewegungen der Kiemen
der höhern Thiere haben. Man hat diese Organe für
eine Art von Kiemen gehalten. Mehrern Acalephen
dienen sie in der That als solche und zugleich als
Ruderwerkzeuge. Sie enthalten bei diesen Thieren feine
Gefäfse, die sich an ihren Enden in Zweige spalten.*)
Für manche Polypen sind sie aber blos Mittel zur
Erregung von Strudeln im Wasser, wodurch entweder
Nahrungsmittel zum Munde geführt werden, oder das
Wasser an der Oberfläche des Körpers erneuert wird.
Dafs sie selber hierbei als Kiemen wirken, ist nicht
glaublich, da sie nicht die weiche, saftreiche Beschaffenheit
haben, die zu dieser Wirkung erforderlich
seyn würde.
*) E s c h s c h o ltz ’s System der Acalephen. S. 16.