glockenförmigen, am äussern Ende platten Behälters.
Die Zellen und Kapseln sind bei den Mollusken und
Würmern ursprünglich immer schleimige Massen, die
erst ausserhalb dem Körper der Mutter erhärten.
Das Innere der Eier aller Tliiere, von den Ringwürmern
an bis zu den Fröschen und Salamandern
herauf, ist vor der Entwickelung von sehr einfacher
Organisation. Das Spinnenei z. B. ist nur von einer
einzigen Haut umschlossen. Der Dotter nimmt den
gröfsten Theil der Höhlung desselben ein. Er ist bei
den verschiedenen Spinnenarten von verschiedener
Farbe, aber bei allen ein Aggregat von gröfsern und
kleinern Kügelchen. Der Keim erscheint dem blofsen
Auge als ein sehr kleiner, wreisser Punct in der Mitte
des Eies, der dem Dotter anzuhängen scheint; dem
bewaffneten als ein wreisses, aus Körnern bestehendes
Bläschen. Das Eiweifs ist eine dünne, crystallhelle,
keine Kügelchen enthaltende Flüssigkeit.*) Etwas
mehr Ausbildung hat das Ei der Krebse, das aus
drei Häuten besteht, von welchen die mittlere und
innere das Eiweifs und den Keim zwischen sich enthalten,
die innere der Behälter des Dotters ist.**)
Eine höhere Stufe nimmt das Ei der Schlangen,
Eidechsen, Schildkröten und Vögel ein. Im Ei der
Vögel findet man unter der Schaale eine poröse, aus
einem doppelten Blatt bestehende Haut und zwischen
*) H e ro ld ’ 8 Untersuchungen über die Bildungsgeschichte der
wirbellosen Thiere im Eie. Th. 1. S. 8 fg.
**) R a th k e ’s Untersuchungen über die Bildung und Entwickelung
des Flufskrebses. S. 1 fg.
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beiden Blättern, am stumpfen Ende des Eies, einen,
atmosphärische Luft enthaltenden Raum. *) Unter dem
innern Blatt liegt eine doppelte Schichte von Eiweifs:
eine äussere, flüssigere, und eine innere, etwas festere.
Jede derselben ist von einer eigenen, dünnen Haut
umgeben. Die innere Schichte bedeckt den, in der
Dotterhaut enthaltenen, im frischen Zustande längs
seiner gröfsern Axe von einem weissen Gürtel umgebenen
Dotter. Von den beiden Puncten dieses Gürtels,
die den beiden Enden des Eies gegenüber liegen,
gehen zu dem Dotter zwei gekräuselte hohle Schnüre,
die E ie r sch n ü r e (chalazae), und vermitteln durch
ihre Höhlung einen Zugang des Eiw'eifs zum Dotter.
Der Keim endlich zeigt sich auf dem Dotter in der
Gestalt eines weissen, mit weifslichen Ringen umgebenen
Bläschens.
Bei den Säugthieren entsteht das vollständige Ei erst
mit der Entwickelung des Fetus. Bei keinem dieser Thiere
fand man nach der Empfängnifs weder in den Muttertrompeten,
noch im Uterus so grofse und einen solchen
Dotter enthaltende Blasen wrie bei den Vögeln, sondern
nur microscopische Kügelchen, die nichts anders
als blofse Keime ohne Dotter und Eiweifs seyn können.**)
*) Der Gehalt dieser Luft an Sauerstoffgas ist jedoch in unbebrü-
teten Eiern um einige Procent gröfser als der der atmosphärischen Luft.
B isch o f in S c hw e ig g e r ’s Jalirb. für Chemie. 1823. H. 0. S. 446.
Dulk ebendas. 1830. H. 3. S. 363.
**) Ein von Home und B a u e r untersuchtes menschliches Ei, das
wahrscheinlich von einer, acht Tage vorher geschehenen Schwängerung
herrührte, war nicht völlig Engl. Zoll lang und ungefähr 5§5 Zoll
in der Mitte breit. (Philos. Trans, Y. 1812. p. 257). Im December 1824